MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Buddh: Manche Teams vollzählig, bei andern fehlen 50%

Von Günther Wiesinger
Der erste Indien-GP der Geschichte begann für die Teams mit viel Ärger

Der erste Indien-GP der Geschichte begann für die Teams mit viel Ärger

Bei manchen GP-Teams fehlt bisher 50 Prozent des Personals für den Indien-GP vom Wochenende. Auch etliche prominente Fahrer sind noch in Europa gegroundet.

Wie viele Teams und wie viele der ca. 2000 Personen von fehlenden Electronic Travel Authorisations (ETA) betroffen sind, kann auch zwei Tage vor dem ersten Training zum Motorrad-GP von Indien nicht genau gesagt werden. Während bei den MotoGP-Teams der Honda Racing Corporation (Repsol) und bei Red Bull KTM noch rund 50 Prozents des Personals in Europa feststeckt, sieht es bei den MotoGP-Werksteams von Yamaha, Ducati und Aprilia besser aus.

«Unser MotoGP-Werksteam ist vollzählig in Indien eingetroffen», berichtete Lin Jarvis, Managing Direktor von Yamaha Motor Racing, auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Nur bei unserem Moto2-Master Camp-Team fehlen Fahrer Manuel Gonzalez und ein Mechaniker. Sie haben bisher kein Visum erhalten und sind in Spanien gestrandet.» Aber auch bei Yamaha mussten einige Flüge umgebucht werden, weil die e-Visa von der «Mondy India Pvt Ltd» nicht pünktlich eintrafen.

«Wir hatten Glück, von Ducati Lenovo sind alle Teammitglieder und Fahrer in Indien eingetroffen», berichtete gestern Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti an SPEEDWEEK.com.

Bei Aprilia Racing konnte bezüglich des Personals auch Entwarnung gegeben werden. «Bei uns sind alle Teammitglieder hier», meldete Aprilia Racing-CEO Massimo Rivola, der am Dienstag aus Italien abflog. «Allerdings sind einige Personen einen Tag verspätet angekommen.»

Erleichterung bei LCR-Honda und RNF-Aprilia: Diese beiden MotoGP-Kundenteams sind vollzählig in New Delhi versammelt.  

«Was für eine Reise», seufzteTex Geissler, Ex-125-ccm-GP-Pilot und jetzt Data Engineer bei Red Bull-KTM-Werkspilot Brad Binder. «Kein Visum, bis der Check-in am Flughafen in München geschlossen hat. Dann kam das Visum. Ich bin wieder zum Check-in zurück und habe sie überredet, mich mitzunehmen. Dann haben sie den Supervisor angerufen und der gab grünes Licht, dass sie mein Gepäck noch einchecken dürfte, aber ohne Garantie für die Ankunft. Dass war 25 Minuten vor dem Abflug. Mein Gepäck ist angekommen. Aber von unserem Team fehlt die ca. Hälfte.»

Übrigens: Lukas Tulovic konnte gestern um 17 Uhr noch nach Indien abfliegen.

Dorna und IRTA haben den Teams jetzt empfohlen, die Räumlichkeiten für die Hospitality, die Teambüros und Umkleidekabinen im Fahrerlager am Abend sorgfältig abzusperren. «Denn einige indische Menschen nützen diese Räume normalerweise zum Übernachten.»

«Die Organisation dieses Grand Prix war bisher ein Desaster», fasste ein MotoGP-Teammanager zusammen. «Die Dorna hat die Komplexität der indischen Bürokratie schwer unterschätzt. Und wir sind überrascht, dass die Teams von der Dorna mit ihren Visa-Problemen und ihrem Steuerärger allein gelassen wurden.»

Dazu kommen die Wucherpreise für die Unterkünfte und die Shuttle Services. HRC bezahlt für die Shuttle-Dienste 28.000 Euro, ein kleines Team wie PrüstelGP immerhin 8000.- Aber Mietautos können nicht gebucht werden, weil sie für Ausländer nicht versichert werden können.

Wegen dieser umständlichen Bürokratie sowie den Zoll- und Steuerproblemen war die Formel 1 (sie gastierte hier 2011 bis 2013) nie mehr nach Indien zurückgekehrt. Und die Superbike-WM war unter Promoter Flammini deshalb erst gar nicht auf der großzügigen Formel-1-Anlage in Greater Noida bei New Delhi in Indien erschienen – trotz eines mehrjährigen Vertrags.

Als die Flammini-Funktionäre damals die Probleme und Streitigkeiten vor Ort in Indien schlichten wollten, merkten sie, dass zum Beispiel der Sportminister, der Finanzminister und der Tourismus-Minister (sie kamen aus unterschiedlichen Parteien) so zerstritten waren, dass sie miteinander kein Wort sprachen. Also wurde der Event abgesagt und der SBK-Vertrag aufgelöst.

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