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Pecco Bagnaia (Sturz): «Das kann am Limit passieren»

Von Nora Lantschner
Seinen Sturz im Indien-GP nahm MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia auf seine Kappe, er machte aber auch deutlich, dass er und seine Ducati-Mannschaft eine Lösung für die ungewohnten Probleme auf der Bremse finden müssen.

Vor seinem angsteinflößenden Crash in der Startphase des Catalunya-GP betrug der Vorsprung von Francesco «Pecco» Bagnaia noch 66 Punkte. Nach Jorge Martins perfektem Misano-Wochenende und Bagnaias Ausscheiden im Hauptrennen auf dem Buddh International Circuit sind davon nur noch 13 Punkte übrig.

Dabei war der Weltmeister im ersten Indien-GP auf dem besten Weg, das Momentum des «Martinators» nach drei Start-Ziel-Siegen in Folge zu brechen: Gerade hatte der Ducati-Werkfahrer seinen Pramac-Markenkollegen mit einem sehenswerten Manöver vom zweiten Platz verdrängt, als er wenig später in der 14. Runde in Kurve 5 stürzte.

Ob der Sturz darauf zurückzuführen sei, dass Bagnaia neben Franco Morbidelli als Einziger den harten Vorderreifen gewählt hatte, konnte er nicht beantworten. «Das ist schwer zu sagen. Ich habe gepusht», hielt Pecco fest. «Wir haben das Risiko akzeptiert, mit dem härteren Reifen zu fahren. Wir wissen nicht warum, aber bei allen anderen Ducati-Piloten hat der Medium-Vorderreifen besser funktioniert. Ich hatte dagegen Schwierigkeiten mit dem Medium, mir ist oft das Vorderrad blockiert. Ich habe im Moment auch große Mühe auf der Bremse. Wir sind deshalb das Risiko eingegangen, das Rennen mit der härteren Mischung zu fahren.»

«Bis zu dem Moment hat es auch gut funktioniert, mein Gefühl war besser als mit dem Medium», versicherte der 26-jährige Italiener. «Ich war am Limit – absolut am Limit – und wenn du zu sehr am Limit bist, kann so etwas passieren», kommentierte er seinen Ausrutscher. «[Der harte Vorderreifen] war aber die einzige Möglichkeit, um gegen die anderen zu kämpfen. Bezzecchi war heute unschlagbar, wir waren aber im Bereich von Jorge.»

Bagnaia erklärte zudem, er habe seine Pace nach dem Überholmanöver gegen seinen Titelrivalen nicht weiter angezogen. «Die Pace war unverändert», betonte er. «Das Hinterrad ist nach einem Slide zurückgekommen, hat die Front geschoben und mir ist das Vorderrad eingeklappt. Das kann passieren.»

«Ich bin nicht glücklich, weil ich der Meinung bin, dass es mir nicht passieren dürfte. Denn ich kämpfe um die Weltmeisterschaft», fuhr der Titelverteidiger fort. «Das sind Fehler, die ich in diesem Moment nicht machen darf. Wir dürfen aber auch nicht in einer Situation wie an diesem Wochenende oder wie in Misano sein. Unsere größte Stärke war immer die Bremsphase – und im Moment ist es unsere Schwäche. Ich kann das Motorrad nicht abbremsen. Das Heck ist sehr nervös und, um ehrlich zu sein, wir verstehen nicht, warum es so ist.»

Seine körperliche Verfassung bereitete Bagnaia in Indien keine Probleme mehr, versicherte er, aber das gesamte Wochenende über hatte der Ducati-Star mit Chattering und mangelnder Stabilität vor allem auf der Bremse zu kämpfen. «Meine Qualifying-Runde war nur ein Beispiel dafür, wie es war, mein Motorrad zu fahren», gab er zu bedenken. «Wir haben für heute eine bessere Lösung gefunden, wir haben gegen Jorge gekämpft, der gestern zu schnell für uns war. Wir waren konkurrenzfähig, mein Gefühl war aber nicht großartig. Wie gesagt: Wenn du zu sehr am Limit bist, können solche Stürze passieren. Es sollte aber natürlich nicht passieren und es war komplett mein Fehler. Ich habe mich schon bei meinem Team entschuldigt.»

Im Nachhinein sah der VR46-Schüler auch ein, dass es in seiner Situation wohl besser gewesen wäre, den dritten Rang zu halten. «Und mit dem, was später passiert ist, wäre ich dennoch Zweiter geworden», ärgerte sich Bagnaia mit Verweis auf die Probleme von Jorge Martin.

«Ich bin im Moment aber nicht glücklich mit meinem Gefühl auf dem Motorrad», machte der Weltmeister deutlich. «Wir hatten am Samstag ein Meeting. Für heute war es natürlich unmöglich, alle Probleme zu lösen, aber für den Japan-GP werden wir es mit Sicherheit besser verstehen.»

MotoGP-Ergebnisse, Buddh Circuit (24.9.):

1. Bezzecchi, Ducati, 21 Rdn in 36:59,157 min
2. Martin, Ducati, + 8,649 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 8,855
4. Binder, KTM, + 12,643
5. Mir, Honda, + 13,214
6. Zarco, Ducati, + 14,673
7. Morbidelli, Yamaha, + 16,946
8. Viñales, Aprilia, + 17,191
9. Marc Márquez, Honda, + 19,118
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 26,504
11. Nakagami, Honda, + 28,521
12. Oliveira, Aprilia, + 29,088
13. Pol Espargaró, KTM, + 29,728
14. Miller, KTM, + 31,324
15. Bradl, Honda, + 35,782
16. Pirro, Ducati, + 49,242
– Di Giannantonio, Ducati, 2 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, 8 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 15 Runden zurück

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Buddh Circuit (23.9.):

1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 19:18,836 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,389 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,405
4. Binder, KTM, + 2,904
5. Bezzecchi, Ducati, + 3,266
6. Quartararo, Yamaha, + 4,327
7. Miller, KTM, + 7,172
8. Viñales, Aprilia, + 8,798
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 10,530
10. Di Giannantonio, Ducati, + 10,826
11. Augusto Fernández, KTM, + 11,456
12. Oliveira, Aprilia, + 15,415
13. Nakagami, Honda, + 17,437
14. Pirro, Ducati, + 23,714
15. Morbidelli, Yamaha, + 36,468
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 5 Runden zurück
– Mir, Honda, 8 Runden zurück
– Marini, Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Pol Espargaró, KTM, 1. Runde nicht beendet
– Bradl, Honda, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 26 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 292 Punkte. 2. Martin 279. 3. Bezzecchi 248. 4. Binder 192. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 157. 7. Viñales 138. 8. Marini 135. 9. Miller 109. 10. Alex Márquez 108. 11. Quartararo 105. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Marc Márquez 45. 17. Di Giannantonio 43. 18. Nakagami 40. 19. Pedrosa 32. 20. Raúl Fernández 29. 21. Bastianini 25. 22. Mir 16. 23. Pol Espargaró 11. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 6. 27. Pirro 5. 27. Petrucci 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 453 Punkte. 2. KTM 253. 3. Aprilia 228. 4. Yamaha 125. 5. Honda 123.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 436 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 383. 3. Ducati Lenovo Team 327. 4. Red Bull KTM Factory Racing 301. 5. Aprilia Racing 298. 6. Monster Energy Yamaha 182. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 102. 9. LCR Honda 91. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 78. 11. Repsol Honda 61.

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