Pecco Bagnaia rechnet auch mit KTM, Honda und Yamaha
Francesco Bagnaia in der Pre-Event-Pressekonferenz am Donnerstag
«Es war absolut großartig», kam Francesco «Pecco» Bagnaia auch am Donnerstag auf Phillip Island noch ins Schwärmen, als er auf seinen Sieg in Indonesien angesprochen wurde – sein sechster GP-Sieg der Saison, auf den er nach seinem überragenden Spielberg-Wochenende acht Wochen warten musste. «Es war eine schwierige Phase nach Barcelona, jetzt endlich wieder gewinnen zu können – und das von Startplatz 13 – war und ist fantastisch. Was mich auch sehr glücklich macht, ist mein Gefühl zum Motorrad, das einfach unglaublich war. Mit der Bremsphase und dem Grip war ich sehr glücklich. Das ist ein großartiger Boost für den Rest der Saison.»
Dazu kommt: Der Phillip Island Grand Prix Circuit zählt zu den absoluten Lieblingsstrecken des MotoGP-Weltmeisters, allerdings spielt auch das Wetter beim Australien-GP immer wieder eine große Rolle. Laut aktuellen Vorhersagen drohen in diesem Jahr am Sonntag starke Windböen.
«Es ist hier immer speziell. Es sieht so aus, als würden wir einen normalen Freitag bekommen – wobei es eigentlich nicht normal ist, mit wenig Wind», schmunzelte der 26-jährige Italiener. «Am Samstag wird es dann schon normaler bei 19 Grad und etwas Wind. Der Sonntag soll dann sehr typisch werden: 12 Grad, Windböen von mehr als 50 km/h und Regen. Das kann sehr schwierig werden.» Trotz der befürchteten Wetterkapriolen betonte er: «Ich liebe es, hier zu fahren. Die schnellen Kurven sind unglaublich.»
Auch für die Fans ist Australien immer wieder ein Highlight. Im Vorjahr boten die MotoGP-Asse auf Phillip Island eine atemberaubende Show im Moto3-Stil mit ständigen Positionswechseln bis auf die letzten Meter. «Ich glaube, im Vorjahr hat man ziemlich klar gesehen, wie schwierig es auf dieser Strecke ist, vorne wegzufahren», erinnerte Pecco. «Jedes Mal, wenn ich versucht habe, etwas zu pushen, sind die anderen mitgegangen. Es ist also sinnlos, zu viel Druck zu machen, auch weil die Reifen ein Problem darstellen können. Du musst sehr vorsichtig vorgehen. Es ist mehr ein Rennen, in dem es darum geht, es zu kontrollieren und erst in den letzten Runden etwas zu versuchen. Auch die Jungs von KTM, Honda und Yamaha werden dabei sein, ich erwarte eine große Gruppe.»
Auf die Frage nach Lokalheld Casey Stoner («Sein Talent und sein Instinkt waren unglaublich»), fiel Bagnaia dann noch mit einem Grinsen ein: «Er war dazu im Stande, hier vorne wegzuziehen.»
Zurück in die Gegenwart, in der der Ducati-interne WM-Kampf in die nächste Runde geht: «Ich hatte nicht erwartet, wieder zu führen», gestand Bagnaia, nachdem ihn Martin in Indonesien zumindest für 24 Stunden an der Spitze der Tabelle abgelöst hatte, die WM-Führung dann aber im GP-Rennen am Sonntag ins Kiesbett warf. 18 Punkte trennen die Top-2 fünf Grands Prix vor Schluss.
Die Stärken und Schwächen seines Titelrivalen und Markenkollegen kennt der Ducati-Werksfahrer sehr genau: «Er ist gut in Sachen Traktion und Beschleunigung. Und was die Schwachstelle anbelangt, ist es keine wirkliche Schwäche – denn ohne diesen Fahrstill könnte er nicht so schnell aus den Kurven kommen, wie er es macht – aber es ist die Bremsphase.»
«Bei Pecco ist es das Gegenteil», ergänzte Martin schmunzelnd. «Er ist super-gut auf der Bremse, verliert im Traktionsbereich aber vielleicht etwas.»
Ergebnis MotoGP-Rennen, Mandalika (15.10.):
1. Bagnaia, Ducati, 27 Rdn in 41:20,293 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,306 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,433
4. Di Giannantonio, Ducati, + 6,962
5. Bezzecchi, Ducati, + 11,111
6. Binder, KTM, + 11,228
7. Miller, KTM, + 12,474
8. Bastianini, Ducati, + 12,684
9. Rins, Honda, + 22,540
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 30,468
11. Nakagami, Honda, + 30,823
12. Oliveira, Aprilia, + 36,639
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 42,864
14. Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 13 Runden zurück
– Martin, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 16 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 20 Runden zurück
– Marini, Ducati, 23 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 26 Runden zurück
Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet
WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 346 Punkte. 2. Martin 328. 3. Bezzecchi 283. 4. Binder 211. 5. Aleix Espargaró 177. 6. Viñales 165. 7. Zarco 162. 8. Marini 144. 9. Miller 135. 10. Quartararo 132. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 79. 13. Oliveira 73. 14. Di Giannantonio 70. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 64. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Raúl Fernández 39. 20. Bastianini 36. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 527 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 283. 3. Aprilia 266. 4. Yamaha 152. 6. Honda 149.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 427. 3. Ducati Lenovo Team 392. 4. Red Bull KTM Factory Racing 346. 5. Aprilia Racing 342. 6. Monster Energy Yamaha 211. 7. Gresini Racing 178. 8. CryptoDATA RNF 116. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.