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Pol Espargaró (GASGAS): Zu schnell für so viel Wind

Von Friedemann Kirn
Nach Platz 8 im verregneten Warm-up bedauerte Phillip Island-Spezialist Pol Espargaró die Absage des Sprintrennens mehr als viele andere. Doch im Zweifelsfall gehe die Sicherheit vor, weiß auch der GASGAS-Tech3-Pilot.

«Ich genieße das Fahren hier bei allen Bedingungen. Im Warm-up war ich besonders schnell, denn das Bike war richtig gut, nicht ohne Grund waren vier KTM oder GASGAS unter den Top-8», erzählte Pol Espargaró. «Wir waren schnell, das Gefühl war sehr gut und ich freute mich auf den Sprint. Trotzdem sage auch ich: Safety first – die Sicherheit geht vor!»

Auf anderen Strecken wie zum Beispiel Barcelona könne der Wind blasen, wie er wolle, eine Absage stünde dort kaum zur Debatte. «Die Strecke ist breit, und sie hat keine so schnelle Kurven. Das bedeutet, dass du auch bei unerwarteten Windböen gewisse Reserven hast», verglich der 32-Jährige. «Hier dagegen gibt es eine Reihe super-schneller Kurven, wie Turn 1 oder die Zielkurve. Gleichzeitig ist die Strecke vergleichsweise schmal. Wenn du bei starkem Wind trotzdem ein Rennen fährst, kann das übel ausgehen.»

Pol wolle das keineswegs als Kritik an dem populären Schauplatz des Australien-GP verstanden wissen, betonte er. «Ich genieße Phillip Island, ich liebe diesen Ort, und ich bin nicht der Einzige. Alle Fahrer in allen Kategorien kommen gerne hierher und stellen sich der Herausforderung dieser besonderen Strecke», so Espargaró weiter. «Heute morgen war es noch okay. Es herrschte Wind, es war nass, doch es war akzeptabel, wir sind schon bei schlechteren Bedingungen gefahren. Dann, im Moto2-Rennen, kam es zu Stürzen wegen des Windes, und später wurde der Sprint abgesagt. Phillip Island ist schon ohne Wind eine Herausforderung, mit Sturmböen ist das Fahren hier unmöglich.»

Wegen dieser Absage reist Pol Espargaró ohne Ausbeute zum Thailand-Grand Prix weiter: Wie der bis zum dramatischen Finale führende Jorge Martin und wie zum Beispiel auch Marc Márquez war der GASGAS-Tech3-Pilot im Endspurt des Hauptrennens wegen der weichen Reifenmischung am Hinterrad eingegangen.

«Die Wahl des Soft-Reifens wäre gut gewesen, wenn die Renn-Pace etwas langsamer gewesen wäre. Doch der erwartete Drop bei der Reifenperformance kam viel früher und heftiger als gedacht, und gleichzeitig war das Rennen viel schneller als erwartet», seufzte Pol. «Bis zur 14. Runde habe ich mein Bestes gegeben, den Reifengrip zu managen, wobei ich etwa zwei Zehntelsekunden unter den möglichen Rundenzeiten blieb. Trotzdem brach der Grip in dieser 14. Runde schlagartig ein, anstatt erst nach 20, 22 Runden, wie wir erhofft hatten. Wir dachten, die weiche Option sei die Richtige. Dass Vertreter von drei verschiedenen Werken sich so entschieden haben, zeigt, wie schwer es war, eine präzise Vorhersage zu treffen. Beeindruckend war, wie lange es Martin gelungen ist, den Reifengrip zu managen, trotz seiner Niederlage am Schluss – in diesem Punkt hat Ducati definitiv einen Vorteil!»

MotoGP-Ergebnis Warm-up, Phillip Island (22.10.):

1. Viñales, Aprilia, 1:39,036 min
2. Martin, Ducati, + 1,204 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 1,266
4. Miller, KTM, + 1,433
5. Binder, KTM, + 1,686
6. Augusto Fernández, KTM, + 1,839
7. Alex Márquez, Ducati, + 2,015
8. Pol Espargaró, KTM, + 2,093
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 2,143
10. Quartararo, Yamaha, + 2,325
11. Mir, Honda, + 2,504
12. Marini, Ducati, + 2,598
13. Zarco, Ducati, + 2,680
14. Morbidelli, Yamaha, + 2,821
15. Bezzecchi, Ducati, + 3,610
16. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,756
17. Di Giannantonio, Ducati, + 3,782
18. Bastianini, Ducati, + 4,142
19. Oliveira, Aprilia, + 4,541
20. Bagnaia, Ducati, + 4,712
21. Nakagami, Honda, + 7,316

Ergebnis MotoGP-Rennen, Phillip Island (21.10.):

1. Zarco, Ducati, 27 Rdn in 40:39,446 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,201 sec
3. Di Giannatonio, Ducati, + 0,477
4. Binder, KTM, + 0,816
5. Martin, Ducati, + 1,008
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,827
7. Miller, KTM, + 9,283
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,387
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,696
10. Bastianini, Ducati, + 12,523
11. Viñales, Aprilia, + 13,992
12. Marini, Ducati, + 17,078
13. Oliveira, Aprilia, + 19,443
14. Quartararo, Yamaha, + 20,949
15. Marc Márquez, Honda, + 21,118
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 32,538
17. Morbidelli, Yamaha, + 37,663
18. Pol Espargaró, KTM, + 37,668
19. Nakagami, Honda, + 37,758
Sturz: Augusto Fernández, KTM
Sturz: Joan Mir, Honda
Nicht gestartet: Alex Rins, Honda

MotoGP-WM-Stand nach 31 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 366 Punkte. 2. Martin 339. 3. Bezzecchi 293. 4. Binder 224. 5. Zarco 187. 6. Aleix Espargaró 185. 7. Viñales 170. 8. Marini 148. 9. Miller 144. 10. Quartararo 134. 11. Alex Márquez 115. 12. Di Giannantonio 86. 13. Morbidelli 79. 14. Oliveira 76. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 65. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Bastianini 42. 20. Raúl Fernández 39. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 552 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 296. 3. Aprilia 274. 4. Yamaha 154. 6. Honda 150.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 526 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 441. 3. Ducati Lenovo Team 418. 4. Red Bull KTM Factory Racing 368. 5. Aprilia Racing 355. 6. Monster Energy Yamaha 213. 7. Gresini Racing 201. 8. CryptoDATA RNF 119. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 85.

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