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Fabio Di Giannantonio: In zwei Wochen wissen wir mehr

Von Nora Lantschner
Fabio Di Giannantonio am Donnerstag in seiner Presserunde

Fabio Di Giannantonio am Donnerstag in seiner Presserunde

Nach Platz 3 in Australien geht Gresini-Ducati-Pilot Fabio Di Giannantonio bestens gelaunt in den Thailand-GP in Buriram, auch wenn seine MotoGP-Zukunft noch ungeklärt ist.

Nach seinem ersten MotoGP-Podestplatz auf Phillip Island hatte Fabio Di Giannantonio in der Euphorie angekündigt, er werde sich das Rennen 50 Mal anschauen. «Es waren vielleicht nicht 50, aber schon 49», lachte er am Donnerstag in Buriram. «Nein, ganz ehrlich, sobald wir mit dem Team zurück ins Apartment gekommen sind, habe ich gleich gesagt: ‚Jungs, jetzt schauen wir uns das Rennen an.‘ Und sie meinten noch: ‚Komm schon, das Wochenende ist gerade erst rum.‘ Aber nein, ich habe darauf bestanden.»

«Ich habe es so genossen», kam «Diggia» auch Tage später noch ins Schwärmen. «Wenn du dich selbst da vorne siehst, macht es dich mit Sicherheit stolz. Es ist auch ein Moment, um zu sehen, was wir gut gemacht haben und was ein bisschen schlechter war – und was wir für die Zukunft verbessern können. Wir sind am Ende Profis, wir müssen immer analysieren und versuchen, es für die Zukunft besser zu machen. Es war aber mit Sicherheit ein schöner Moment für uns.»

Was hat der 25-jährige Römer im Kampf um die Podestplätze von den Top-Assen gelernt? «Man lernt so viel. Zarco zum Beispiel hat auf Phillip Island den perfekten Job gemacht und ist super-ruhig geblieben – ähnlich wie Pecco, aber Zarco war ein bisschen besser und hat gewonnen. Er hat einen super-guten Job beim Management des Hinterreifens gemacht. Er war immer schon sehr gut darin, mit dem Heck des Bikes zu arbeiten. In Sachen Traktion und Kurvenausgang ist er einer der besten oder vielleicht sogar der beste Ducati-Pilot», hielt der Gresini-Ducati-Pilot fest. «Ich war so glücklich dabei zu sein, ich wollte viel zeigen und habe zu Beginn hart gepusht. Am Ende hatte ich im Vergleich zu ihnen etwas weniger übrig. Hinter ihnen zu sein und zu sehen, wie sie mit dem Körper auf dem Bike arbeiten, wie sie das Motorrad nutzen und danach auch das Rennen von außen zu betrachten, ermöglichte es aber, viele Dinge zu verstehen.»

Beim Thailand-GP beginnt zwar alles wieder bei null, wie sich Diggia und Co. einig sind. Gerade bei Zarco ist die Erleichterung nach dem Premieren-Sieg in der MotoGP-Klasse noch deutlich zu spüren. «Das kann ich mir vorstellen, er hat lange auf diesen Sieg gewartet, das kann auch eine Last sein. Bei mir ist es aber nicht so, für mich ist der Podestplatz einfach ein erreichtes Ziel», schilderte Di Giannantonio. «Mit Sicherheit ist es ein Moment und eine Erinnerung, die mich stolz machen. Ich sehe es aber auch als Schritt und etwas, woran man für die Zukunft weiter arbeiten muss. Es ist keine finale Errungenschaft und es ist keine Last von meinen Schultern gefallen. Wir haben es einfach geschafft, wir verstehen und analysieren das jetzt und wir müssen auf mehr hinarbeiten.»

Zu tun hat auch sein Manager Diego Tavano im Hinblick auf 2024. Am Rande des Australien-GP scherzte Diggia noch, er habe bisher nur ein Angebot von der Bar. Inzwischen ist zu hören, seine Chancen bei Repsol Honda steigen.

Auf die Frage nach den Entwicklungen seit seinem Podestplatz am vergangenen Samstag versicherte der Italiener am Donnerstag in Buriram jedoch: «Im Moment gibt es Weiterentwicklung, ganz ehrlich. Ich glaube, dass wir in den nächsten zwei Wochen mehr wissen werden.»

Ein dritter Platz auf der Visitenkarte sollte dabei helfen. «Das hoffe ich», grinste Di Giannantonio. «Wenn dich dein Manager irgendwo vorstellen muss, dann ist es mit einem Podestplatz sicherlich besser. Ich versuche also, ihm so gut wie möglich zu helfen, damit er mir hilft, einen guten Platz für nächstes Jahr zu finden.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Phillip Island (21.10.):

1. Zarco, Ducati, 27 Rdn in 40:39,446 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,201 sec
3. Di Giannantonio, Ducati, + 0,477
4. Binder, KTM, + 0,816
5. Martin, Ducati, + 1,008
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,827
7. Miller, KTM, + 9,283
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 9,387
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,696
10. Bastianini, Ducati, + 12,523
11. Viñales, Aprilia, + 13,992
12. Marini, Ducati, + 17,078
13. Oliveira, Aprilia, + 19,443
14. Quartararo, Yamaha, + 20,949
15. Marc Márquez, Honda, + 21,118
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 32,538
17. Morbidelli, Yamaha, + 37,663
18. Pol Espargaró, KTM, + 37,668
19. Nakagami, Honda, + 37,758
Sturz: Augusto Fernández, KTM
Sturz: Joan Mir, Honda
Nicht gestartet: Alex Rins, Honda

MotoGP-WM-Stand nach 31 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 366 Punkte. 2. Martin 339. 3. Bezzecchi 293. 4. Binder 224. 5. Zarco 187. 6. Aleix Espargaró 185. 7. Viñales 170. 8. Marini 148. 9. Miller 144. 10. Quartararo 134. 11. Alex Márquez 115. 12. Di Giannantonio 86. 13. Morbidelli 79. 14. Oliveira 76. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 65. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Bastianini 42. 20. Raúl Fernández 39. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 552 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 296. 3. Aprilia 274. 4. Yamaha 154. 6. Honda 150.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 526 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 441. 3. Ducati Lenovo Team 418. 4. Red Bull KTM Factory Racing 368. 5. Aprilia Racing 355. 6. Monster Energy Yamaha 213. 7. Gresini Racing 201. 8. CryptoDATA RNF 119. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 85.

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