Marco Bezzecchi (6.): «Die Rundenzeit ist mir egal»
Marco Bezzecchi beim kurzen Boxenstopp zwischen Papa Vito und Crew-Chief Matteo Flamigni
«Ich wollte die Schulter nicht zu sehr beanspruchen und habe deshalb am Vormittag etwas vorsichtig begonnen. Dadurch war ich dann weit hinten mit den gebrauchten Reifen, am Nachmittag ist es aber viel besser gelaufen», berichtete Marco Bezzecchi nach Platz 6 am Freitag in Buriram. «Wir haben etwas am Motorrad gefunden, wodurch ich besser fahren konnte. In Sachen Pace muss ich aber noch zwei oder drei Zehntel finden, wenn ich ehrlich bin. Auf Zeitenjagd war ich aber wirklich schnell. Leider habe ich die gelbe Flagge nach dem Sturz von Jorge Martin erwischt, sonst wäre ich wahrscheinlich auf Platz 1. Aber ja, ich kann mich nicht beklagen, denn das Ziel war heute der Q2-Einzug.»
«Wir haben für die ‚time attack‘ eine riskante Veränderung probiert und ich habe mich damit viel besser gefühlt», verriet der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team dann. «Jetzt bin ich neugierig zu sehen, wie ich mich damit auf gebrauchten Reifen fühlen werde. Denn bis zu dem Moment hatte ich Mühe mit dem Grip, vor allem am Ende des zweiten Sektors und im gesamten dritten Sektor hatte ich Probleme mit der Traktion. Ich habe in den flüssigen Passagen keine Meter gemacht. Das war ein bisschen das Problem. Nach der Änderung und mit dem frischen Reifen war das Gefühl dann besser, aber ein frischer Reifen hilft bekanntlich immer. Ich muss es also morgen überprüfen.»
Im Vorjahr stand «Bez» beim Thailand-GP erstmals in seiner MotoGP-Karriere auf der Pole-Position. Kann er auch am morgigen Samstag um den besten Startplatz kämpfen? «Ich hoffe es – und ich glaube es auch», schob er mit einem Grinsen nach.
Sein optimistischer Tipp für die Pole-Position war in der Pressekonferenz am Donnerstag eine 1:28,972 min. Hält der WM-Dritte diese Zeit noch für realistisch? «Ich weiß es nicht, ich habe die Rundenzeit einfach hingeschrieben, weil es cool war», lachte die #72. «Mir ist die Rundenzeit aber egal. Das Wichtige ist, dass man vorne ist. Wenn eine 1:30,9 min genug ist, um Erster zu sein, dann ist das perfekt. Wenn ich eine 1:28er-Zeit fahren kann, dann bin ich aber glücklicher. Die Streckenverhältnisse sind ein bisschen schlechter als erwartet, das stimmt, aber das ist am ersten Tag auch normal. Ich glaube, dass es morgen besser sein wird. Es hängt auch stark vom Wetter ab, hier in Buriram kann es manchmal sehr schnell sehr stark regnen.»
Bleibt das Wetter stabil, sei aber noch ein deutlicher Fortschritt möglich: «Ich wäre heute eine 1:29,7 min gefahren. Martin ist eine 1:29,8 min gefahren – es fehlen also acht Zehntel. Ich glaube, dass es möglich ist. Es ist mir aber egal, wie gesagt: Wichtig ist, vorne zu sein und aus den ersten zwei Reihen loszufahren.»
Ob seine körperliche Verfassung ihm auch erlaube, im Rennen um den Sieg zu kämpfen, wusste der 24-jährige Italiener nicht zu beantworten. «Es ist schwierig, so zu fahren. Denn es wird auch schwierig, das perfekte Set-up zu finden, weil ich in den Sessions nicht in jeder Runde pushen kann. Ich muss kurze Runs fahren. Trotzdem fühle ich mich nicht allzu schlecht. Mit dem Arm geht es besser. Am Nacken haben ich in den harten Bremsphasen noch starke Schmerzen. Wenn ich dabei sein sollte, werde ich aber mit Sicherheit kämpfen.»
MotoGP-Ergebnis Practice, Buriram (27.10.):
1. Martin, Ducati, 1:29,826 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,098 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,160
4. Zarco, Ducati, + 0,180
5. Marini, Ducati, + 0,199
6. Bezzecchi, Ducati, + 0,208
7. Bagnaia, Ducati, + 0,243
8. Quartararo, Yamaha, + 0,248
9. Binder, KTM, + 0,295
10. Augusto Fernández, GASGAS, + 0,304
11. Marc Márquez, Honda, + 0,369
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,391
13. Miller, KTM, + 0,398
14. Di Giannantonio, Ducati, + 0,436
15. Pol Espargaró, KTM, + 0,442
16. Mir, Honda, + 0,469
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,517
18. Alex Márquez, Ducati, + 0,541
19. Bastianini, Ducati, + 1,089
20. Nakagami, Honda, + 1,164
21. Oliveira, Aprilia, + 1,278
MotoGP-Ergebnis FP1, Buriram (27.10.):
1. Martin, Ducati, 1:30,520 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,238 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 0,492
4. Aleix Espargaró, Aprilia,+ 0,651
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,750
6. Augusto Fernández, KTM, + 0,823
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,962
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,962
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,966
10. Bagnaia, Ducati, + 0,987
11. Nakagami, Honda, + 1,079
12. Quartararo, Yamaha, + 1,130
13. Miller, KTM, + 1,162
14. Binder, KTM, + 1,235
15. Marini, Ducati, + 1,269
16. Bezzecchi, Ducati, + 1,304
17. Bastianini, Ducati, + 1,333
18. Marc Márquez, Honda, + 1,337
19. Zarco, Ducati, + 1,393
20. Mir, Honda, + 1,477
21. Oliveira, Aprilia, + 1,601