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Márquez betont nach Test-Freigabe: «Nie gegen Honda»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez im Grid des Thailand-GP

Marc Márquez im Grid des Thailand-GP

Marc Márquez machte in Buriram deutlich, dass er sich in seinen letzten Rennen auf der Honda RC213V nicht zurücknehmen werde. Gleichzeitig ist er dankbar, die Freigabe für den Valencia-Test erhalten zu haben.

Mit den Plätzen 4 (im Sprint) und 6 (im Hauptrennen nach der Zeitstrafe gegen Aleix Espargaró) lieferte Marc Márquez in seinem viertletzten Grand Prix als Honda-Werksfahrer eine beachtliche Leistung ab. Wer damit gerechnet hätte, dass der sechsfache MotoGP-Champion seine Abschiedstournee auf der widerspenstigen RC213V gemächlich angehen würde, wurde einmal mehr eines Besseren belehrt.

«Ich will versuchen, mir diese Intensität beim Fahren für die letzten Rennen beizubehalten. Denn so werde ich, sobald ich zum neuen Projekt stoße, die Pace haben – ob die Pace ausreichend sein wird, weiß ich nicht. Zumindest werde ich aber bereit sein», sagte der 30-jähriger Spanier dazu.

Das bekamen am Sonntag in Buriram gar einige Mittstreiter zu spüren, mit denen sich Marc Márquez intensive Zweikämpfe lieferte. «Ja», pflichtete der 59-fache MotoGP-Sieger bei. «Ich bin auf die Strecke gegangen und war heiß», schmunzelte er. «Ich habe versucht, zu Beginn zu attackieren. Denn ich habe auf Anhieb gemerkt, dass mich ausgangs der ersten und der dritten Kurve jedes Mal ein Bike überholen würde, wenn ich nicht attackiere. Also habe ich mir gesagt: ‚Attacke ist die beste Verteidigung!‘ Attackieren muss man auf unserem Bike auf der Bremse, ich habe in Kurve 5 und in Kurve 12 spät gebremst – aber es war nicht genug. Ich habe ein bisschen Zeit mit Aleix verloren, das war ein enger Fight. Danach habe ich meine Pace gefunden und mein Rennen zu Ende gebracht.»

Besonders im Zweikampf mit Aprilia-Werksfahrer Aleix Espargaró ging es zur Sache, als würde viel mehr als nur ein sechster Zwischenrang auf dem Spiel stehen. «Ja, wir haben in einer Runde eineinhalb Sekunden verloren», lachte Márquez, der den Fight sichtlich genossen hatte. «Danach hatte er auf dem harten Reifen die bessere Pace. Am Samstag habe ich ihn geschlagen, am Sonntag hat er mich geschlagen. Als mich Fabio Quartararo am Ende überholt hat, habe ich wieder aufgeholt und mir gedacht, dass ich vielleicht in der letzten Runden hinkommen könnte. Ich habe dann allerdings gesehen, dass ich das Motorrad zu sehr überfahre, und es war auch wichtig, das Rennen zu Ende zu bringen, deswegen bin ich ruhig geblieben.»

Drei Rennwochenenden in der Repsol-Honda-Box hat Marc Márquez noch vor sich, danach wird er beim eintägigen Test in Valencia am 28. November erstmals auf die Gresini-Ducati steigen. Dass er die entsprechende Freigabe dafür erhält, bestätigte Alberto Puig am Rande des Thailand-GP.

Die Superbike-WM 2023 dagegen ging am vergangenen Wochenende bereits zu Ende, am heutigen Dienstag gibt es beim Test in Jerez einen ersten Vorgeschmack auf 2024 – allerdings ohne Toprak Razgatlioglu, der mit seinem bisherigen Arbeitgeber Yamaha keine Übereinkunft erzielen konnte, um bereits jetzt auf die BMW zu steigen.

«Es hängt vom Verhältnis ab und davon, wie du die Dinge machst», meinte Marc Márquez darauf angesprochen. «Ich zum Beispiel pflege eine sehr gute Beziehung zu Honda. Das ist Fakt und das habe ich auch schon gesagt. Ich habe gehört, dass sie Rossi in der Vergangenheit die Testfahrten untersagt haben, als er zu Yamaha gegangen ist. Es hängt aber von der Art und Weise ab, auf die du die Dinge machst. Und ich war nie gegen Honda, wir haben immer in Ruhe miteinander geredet und versucht, die beste Lösung für das Projekt zu finden und die Situation zu verstehen. Honda hat sehr menschliche Mitarbeiter und uns verbinden elf Jahre.»

Zu Razgatlioglus Situation können Marc keine Meinung abgeben. «Denn man weiß nicht, was intern vor sich geht», gab der achtfache Weltmeister zu bedenken. «Ich bin einfach nur glücklich über meine Situation und möchte mich noch einmal bei Honda dafür bedanken, dass sie es mir erlauben, das neue Motorrad zu fahren.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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