Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Marc Márquez weiß: Luca Marini kommt zu Honda

Von Günther Wiesinger
Auch Marc Márquez weiß inzwischen, wer sein Nachfolger bei Repsol-Honda wird. Aber er kann nicht einschätzen, wann es offiziell verlautbart wird. «Die Beweggründe von Luca kenne ich nicht», sagte er verwundert.

Der 13. Rang beim 20-Runden-MotoGP-Rennen am Sonntag auf dem 5,543 km langen Sepang Circuit verbesserte die WM-Situation von Marc Márquez in keiner Weise. Er bleibt an 14. Stelle hinter Morbidelli, der auf Platz 7 eintraf. Deshalb gab es auch keinen Anlass, beim Media Debrief mit Marc über diese diskrete Vorstellung zu sprechen.

Aber inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass Luca Marini zu Repsol-Honda gehen wird und dort einen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnen wird. Valentino Rossi postete nach dem Rennen auf Instagram wortlos ein Foto, das ihn selbst in Repsol-Farben zeigt, irgendwann zwischen 2001 und 2003.

Marc Márquez redete nicht lange um den heissen Brei herum. «Natürlich bin ich in die genaue Strategie von Honda nicht mehr eingeweiht, seit ich mich zum Weggang entschlossen habe», stelle er fest. «Und ich habe eigentlich mit Di Giannantonio vor zwei drei Grand Prix gerechnet. Aber schon in Thailand hat sich abgezeichnet, dass es zu keiner Einigung mit ihm kommen wird. Jetzt sieht es so aus, dass Luca meinen Platz übernehmen wird. Ich bin happy für ihn. Ich habe mit ihm immer ein sehr gutes Verhältnis gehabt. Das ist eine gute Sache, denn wir müssen gewisse Dinge trennen. Ich freue ich für ihn, er ist ein junger Fahrer. Sobald das offiziell gemacht wird, hat er eine schöne Herausforderung vor sich.»

«Luca wechselt also von der konkurrenzfähigen Ducati und vom Team seines Bruders zu Honda. Den Hauptgrund, warum er das macht, kenne ich nicht. ich steige künftig auf ein konkurrenzfähiges Motorrad, während Luca ein Projekt beginnt, bei dem viel Arbeit auf ihn wartet. Manchmal macht so ein Projekt von aussen betrachtet einen anderen Eindruck, und wenn du dann hinter die Kulissen schaust, gewinnst du einen anderen Eindruck… Was seine Beweggründe sind, müsst ihr also ihn selbst fragen. Trotzdem: Ich freue mich für ihn. Aber mir ist ein wettbewerbsfähiges Motorrad wichtiger.»

Marc Márquez weiß nicht, ob Luca Marini seine gesamte Repsol-Crew mit Crew-Chief Santi Hernández übernehmen wird. «Ich habe immer noch viel Respekt vor Honda. Wenn sie mir Fragen stellen, bemühe ich mich, ihnen meine ehrliche Meinung zu sagen. Ich führe auch meine Arbeit auf der Rennstrecke bis zum Finale fort. Aber ich kenne die Strategie von Honda für 2024 und die Zukunft nicht genau. Honda wird an die Spitze zurückkommen, mit mir oder ohne mich. Aber dafür brauchen sie Zeit. Ich bin 30 Jahre alt und habe diese Zeit nicht. Deshalb steige ich auf ein konkurrenzfähiges Bike um.»

Übrigens: Co-Sponsor Red Bull zieht sich mit dem Jahresende bei Repsol-Honda zurück – und Marc bringt das Budget zu Gresini Ducati mit.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.


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