Pecco Bagnaia (8.): Nach Barcelona nicht einfach
Pecco Bagnaia am Freitag in Losail
«Ich bin sehr glücklich», unterstrich Pecco Bagnaia am Freitagabend in Doha. «Mit der gestrichenen Rundenzeit hätte ich den Freitag in den Top-3 beendet», rechnete er vor. Tatsächlich musste er in einer turbulenten Practice-Schlussphase um den direkten Q2-Einzug bangen, letztendlich hielt sich der Ducati-Werksfahrer als Achter aber in den Top-10.
«Mein Gefühl ist großartig», bekräftigte der 26-jährige Italiener. «Zum ersten Mal ändern wir nichts am Motorrad, das ist auch großartig. Mein Gefühl zu den Reifen war im FP1 auch gut», zählte er auf, nannte dann aber doch noch eine Einschränkung: «Am Abend mussten wir unterschiedliche Vorderreifen ausprobieren und das Gefühl war nicht fantastisch. Der Grip muss noch deutlich besser werden. Im Moment ist der einzige Reifen, den man für das Rennen nehmen kann, der harte Vorderreifen. Der Hard ist aber wirklich sehr hart und für die kühleren Temperaturen vielleicht nicht die richtige Wahl. Wir werden den Samstagnachmittag abwarten, um zu verstehen, ob sich der Grip verbessert hat, und dann eine Entscheidung für den Sprint treffen.»
An den jüngsten GP-Wochenenden fand der Titelverteidiger auch an den Freitagen zu seiner alten Stärke zurück. Die zwischenzeitlichen Schwierigkeiten führt er auf einen Knackpunkt zurück – den Horror-Unfall beim Catalunya-GP.
«Nach Barcelona haben wir angefangen, mein Gefühl wieder aufzubauen. Das war nicht einfach», räumte Pecco rückblickend ein. «Es hat viel Zeit gebraucht, bis ich mich wieder gut und schnell auf meinem Motorrad gefühlt habe. Wenn man bedenkt, in welcher Situation wir waren, sind uns sehr gute Ergebnisse gelungen. Thailand war schon gut, da haben wir einen kleinen Schritt gemacht, in Malaysia war es dann ein großer Schritt für mein Gefühl. Am Donnerstag haben wir hier in Katar perfekt gearbeitet, um zu verstehen, mit welchem Set-up wir beginnen sollten, und das Motorrad hat heute so funktioniert, wie ich es erwartet hatte.»
Die starke Aprilia-Performance entsprach ebenfalls den Erwartungen des sechsfachen Saisonsiegers. «Ich habe am Donnerstag zu meiner Mannschaft gesagt, dass die Aprilia-Piloten am Freitag mit Sicherheit die Schnellsten sein würden. Denn der Grip-Level ist ziemlich niedrig und sie haben in dem Fall einen Vorteil. Sie sind sehr gut in Sachen ‚edge grip‘ und in der ersten Phase der Traktion, aber sie zerstören den Reifen mehr als wir.»
Zum Tagesschnellsten Raúl Fernández sagte Bagnaia: «Im FP1 bin ich Raúl ein bisschen gefolgt, er fährt sehr gut und sehr smooth. Das ist eine gute Gelegenheit für ihn, um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Im Moment ist er der Schnellste – ich glaube, er und ich sind in Sachen Pace ähnlich schnell. Es wird aber ziemlich knifflig für den Samstag, die Bedingungen und die Reifen zu verstehen.»
Dass Marc Márquez sich auf Zeitenjagd in Peccos Windschatten klemmte, störte den WM-Leader nicht weiter. «Nein, wie schon die gesamte Saison über bevorzuge ich es, vorne zu sein und so zu pushen, wie ich es kann», gab sich Bagnaia betont gelassen. «Wenn ich zu 100 Prozent pushe und dieses gute Gefühl auf dem Motorrad habe, kann ich trotzdem schneller sein.»
MotoGP-Ergebnis, Zeittraining, Doha (17.11.):
1. Raúl Fernández, Aprilia, 1:52,843 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,049 sec
3. Viñales, Aprilia, + 0,093
4. Binder, KTM, + 0,112
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,190
6. Marini, Ducati, + 0,251
7. Martin, Ducati, + 0,352
8. Bagnaia, Ducati, + 0,359
9. Augusto Fernández, KTM, + 0,446
10. Marc Márquez, Honda, + 0,480
11. Miller, KTM, + 0,494
12. Alex Márquez, Ducati, + 0,718
13. Morbidelli, Yamaha, + 0,721
14. Pol Espargaró, KTM, + 0,853
15. Bezzecchi, Ducati, + 0,861
16. Zarco, Ducati, + 0,935
17. Mir, Honda, + 1,078
18. Bastianini, Ducati, + 1,094
19. Oliveira, Aprilia, + 1,162
20. Lecuona, Honda, + 1,411
21. Quartararo, Yamaha, + 1,417
22. Nakagami, Honda, + 1,598
MotoGP-Ergebnis FP1, Doha (17.11.):
1. Martin, Ducati, 1:56,393 min
2. Zarco, Ducati, + 0,172 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 0,229
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,292
5. Morbidelli, Yamaha, + 0,411
6. Marini, Ducati, + 0,426
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,427
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,437
9. Pol Espargaró, KTM, + 0,492
10. Brad Binder, KTM, + 0,501
11. Quartararo, Yamaha, + 0,568
12. Viñales, Aprilia, + 0,582
13. Miller, KTM, + 0,667
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,703
15. Oliveira, Aprilia, + 1,213
16. Alex Márquez, Ducati, + 1,442
17. Bastianini, Ducati, + 1,589
18. Bezzecchi, Ducati, + 1,678
19. Mir, Honda, + 1,784
20. Marc Márquez, Honda, + 1,800
21. Lecuona, Honda, + 1,951
22. Nakagami, Honda, + 4,036