Weil die MotoGP-Fahrer laut Vertrag keine Kritik an den Michelin-Einheitsreifen äußern dürfen, vermied Jorge Martin direkte Kritik. Aber er sagte: «Der Hinterreifen war hart wie Stein.»
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Jorge Martin, der Weltmeister Pecco Bagnaia im letzten Drittel der Saison so oft gehörig unter Druck setzte und den Punktevorsprung des Lenovo-Ducati-Piloten immer wieder verringerte, saß 40 Minuten nach dem Rennen fassungslos und enttäuscht vor den Journalisten.
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Der Pramac-Ducati-Werkspilot liegt jetzt vor dem Finale, bei dem im besten Fall für die zwei Rennsiege 25 und 12 Punkte zu gewinnen sind, bereits 21 Punkte hinter Leader Bagnaia. Das heisst: Wenn Pecco den Sprint gewinnt und Jorge Martin dort nicht aufs Podest kommt, ist der Italiener vor dem Sonntag-GP wieder Weltmeister.
Jorge Martin traf in Lusail mit einer Verspätung von 14,819 Sekunden auf Sieger Fabio Di Giannantonio im Ziel ein und gab einige Schimpfworte auf Spanisch von sich, ehe er sich den Fragen der Berichterstatter stellte.
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Was war passiert? "Ihr habt ja den Start gesehen, als mein Hinterreifen wild durchgedreht hat. Er war so hart wie ein Stein", seufzte der souveräne Sprint-Sieger vom Samstag. "Von außen sieht es vielleicht so aus, als hätte ich über Nacht das Fahren verlernt. Aber so ein Spinning hast du normal nur, wenn der Belag schmutzig ist und der Reifen 30 Runden hinter sich hat, aber das war nicht der Fall, wir waren ja am Startplatz. Und der Reifen war komplett neu. Ihr könnte jetzt raten, was passiert ist."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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"Ich habe mich krampfhaft bemüht, diese Situation ein bisschen zu managen, aber ich bin in jeder Kurve fast gestürzt. Es ist schade, dass eine Meisterschaft nach einer großartigen Saison, in der ich sehr hart geschuftet habe, auf so eine Weise entschieden wird. Es fühlt sich für mich so an, als hätten sie mir den Titel gestohlen. Vor diesem Sontags-Rennen war ich zuversichtlich, dass ich Weltmeister werden kann. Aber jetzt ist diese Aufgabe sehr schwierig geworden."
Martin suchte nach Worten. "Wie auch immer… Es ist schwer rauszufinden, was genau passiert ist. In der Aufwärmrunde hat sich noch nichts abgezeichnet, aber ich war dann am ganzen Grid von allen drei Kategorien der einzige Fahrer, dem das passiert ist. Deshalb ist sicher beim Reifen etwas schiefgelaufen. Ich habe jedenfalls nach wenigen Runden kapiert, dass es unmöglich war, so schnell zu fahren wie gestern. Ich war ja in der Pace am Samstag überlegen, heute war ich 1,3 bis 1,5 sec langsamer als die Spitze." Was Jorge Martin wegen seines Schweigegelübdes nicht offen aussprechen durfte: Entweder hatte Michelin bei der Qualitätskontrolle geschlampt, oder sie haben irgendeinen Reifen aus der Allocation erwischt, der nicht den versprochenen Compound hatte oder zu oft wieder neu aufgewärmt und deshalb zu Stein geworden war.
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"Michelin will sicher die Weltmeisterschaft nicht absichtlich entscheiden, so wie es heute passiert ist. Das hoffe ich zumindest… Aber sie müssen besser werden, so etwas wollen wir nicht erleben", empörte sich Jorge Martin. Ergebnis MotoGP-Rennen, Doha (19.11.): 1. Di Giannantonio, Ducati, 22 Rdn in 41:43,654 min 2. Bagnaia, Ducati, + 2,734 sec 3. Marini, Ducati, + 4,408 4. Viñales, Aprilia, + 4,488 5. Binder, KTM, + 7,246 6. Alex Márquez, Ducati, + 7,620 7. Quartararo, Yamaha, + 7,828 8. Bastianini, Ducati, + 8,239 9. Miller, KTM, + 11,509 10. Martin, Ducati, + 14,819 11. Marc Márquez, Honda, + 14,964 12. Zarco, Ducati, + 17,431 13. Bezzecchi, Ducati, + 17,807 14. Mir, Honda, + 18,673 15. Augusto Fernández, KTM, + 21,455 16. Morbidelli, Yamaha, + 21,474 17. Raúl Fernández, Aprilia, + 22,142 18. Pol Espargaró, KTM, + 27,194 19. Nakagami, Honda, + 27,740 – Aleix Espargaró, Aprilia, 16 Runden zurück – Lecuona, Honda, 1. Runde nicht beendet Ergebnis MotoGP-Sprint, Doha (18.11.):
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