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Johann Zarco (Ducati/12.): Geleitschutz für Jorge

Von Philippe Soutter
Nachdem er sich bereits beim Start einen Rückstand eingehandelt hatte, wurde das Rennen in Katar für Johann Zarco zu einer delikaten Aufgabe. Es galt Teamgefährte Jorge Martin zu schützen.

«Ich hatte das ganze Weekend Probleme mit der Motorbremse», entschuldigte Johann Zarco (33) seine mässige Leistung in seinem zweitletzten Wochenende als Ducati-Pilot. «Deshalb hat mir immer das Hinterrad blockiert. Wir haben diese Sache nicht beheben können, und darum habe ich im Rennen mehr als einmal in den Kurven die Ideallinie deutlich verfehlt.»

Nachdem sein Teamkollege und Titelanwärter Jorge Martin mehr schlecht als recht durch das Rennen taumelte, geriet Johann Zarco ziemlich bald in die Gesellschaft seines Prima-Pramac-Ducati Teamkollegen. «Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte. Es ist mir bewusst, dass in Valencia ein einzelner Punkt den Kampf um den WM-Titel entscheiden kann.» Er hätte sich dann entschieden einen loyalen Begleitschutz zu übernehmen. «So konnte ich wenigstens meinen Hinterreifen etwas schonen.»

Der Moto2 Weltmeister von 2015 und 2016, sowie seit dem diesjährigen GP in Phillip Island endlich auch MotoGP-WM-Laufsieger, hatte aber sowieso eher Probleme mit seiner Front. «Es war kein Problem mit der Temperatur oder dem Druck. Aber wohl habe ich mich damit nicht gefühlt.»

Wieso WM-Kandidat Jorge Martin beim Rennen auf dem Lusail International Circuit derart strauchelte, kann Johann Zarco auch nicht definitiv beurteilen. «Als ich hinter ihm fuhr, merkte ich, dass er vor allem über den Vorderreifen nicht so viel Druck machen konnte, wie man es von ihm kennt.» Zu allem Überdruss mischte sich auch noch Repsol-Honda in die leidende Pramac-Ducati-Fahrgemeinschaft. «Es war etwas mühsam. Er war bei den schnellen Richtungswechseln deutlich besser. Doch ich wollte Jorge schützen.» Der nächstjährige LCR-Honda-Fahrer Zarco kann den Druck, den der Spanier nun spürt, nachfühlen. «Wir sind doch schon am Limit, wenn wir wie hier nur um einen zehnten Rang kämpfen.»

Johann Zarco fährt als aktueller WM-Fünfter zum Finale nach Valencia. Mit seinen bisher 204 errungenen Punkten spürt er allerdings den heissen Atem von Aleix Espargaró (198) und Luca Marini (194) in seinem Nacken. Wobei der Start von Aleix Espargaró nach dem in Katar erlittenen Bruch am Wadenbeinkopf noch in den Sternen steht.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Doha (19.11.):

1. Di Giannantonio, Ducati, 22 Rdn in 41:43,654 min
2. Bagnaia, Ducati, + 2,734 sec
3. Marini, Ducati, + 4,408
4. Viñales, Aprilia, + 4,488
5. Binder, KTM, + 7,246
6. Alex Márquez, Ducati, + 7,620
7. Quartararo, Yamaha, + 7,828
8. Bastianini, Ducati, + 8,239
9. Miller, KTM, + 11,509
10. Martin, Ducati, + 14,819
11. Marc Márquez, Honda, + 14,964
12. Zarco, Ducati, + 17,431
13. Bezzecchi, Ducati, + 17,807
14. Mir, Honda, + 18,673
15. Augusto Fernández, KTM, + 21,455
16. Morbidelli, Yamaha, + 21,474
17. Raúl Fernández, Aprilia, + 22,142
18. Pol Espargaró, KTM, + 27,194
19. Nakagami, Honda, + 27,740
– Aleix Espargaró, Aprilia, 16 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 1. Runde nicht beendet

Ergebnis MotoGP-Sprint, Doha (18.11.):

1. Martin, Ducati, 11 Rdn in 20:52,634 min
2. Di Giannantonio, Ducati, + 0,391 sec
3. Marini, Ducati, + 2,875
4. Alex Márquez, Ducati, + 3,370
5. Bagnaia, Ducati, + 3,957
6. Viñales, Aprilia, + 4,239
7. Binder, KTM, + 5,761
8. Quartararo, Yamaha, + 6,454
9. Augusto Fernández, KTM, + 8,285
10. Zarco, Ducati, + 8,314
11. Marc Márquez, Honda, + 9,596
12. Miller, KTM, + 10,173
13. Bezzecchi, Ducati, + 10,646
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,117
15. Morbidelli, Yamaha, + 12,163
16. Pol Espargaró, KTM, + 12,745
17. Lecuona, Honda, + 19,285
18. Nakagami, Honda, + 26,238
19. Mir, Honda, + 28,446
20. Bastianini, Ducati, + 35,553
– Aleix Espargaró, Aprilia, 10 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

MotoGP-WM-Stand nach 37 von 39 Rennen:

1. Bagnaia 437 Punkte. 2. Martin 416. 3. Bezzecchi 326. 4. Binder 268. 5. Zarco 204. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Marini 194. 8. Viñales 192. 9. Quartararo 167. Alex Márquez 165. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 134. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 89. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 663 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 348. 3. Aprilia 309. 4. Yamaha 187. 5. Honda 174.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 620 Punkte (Weltmeister). 2. Ducati Lenovo Team 531. 3. Mooney VR46 Racing 520. 4. Red Bull KTM Factory Racing 431. 5. Aprilia Racing 390. 6. Gresini Racing 299. 7. Monster Energy Yamaha 260. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. Repsol Honda 115. 10. LCR Honda 112. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 93.

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