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Marc Márquez (Ducati): «Riskante Herausforderung»

Von Nora Lantschner
MotoGP-Superstar Marc Márquez schwang sich am Dienstagvormittag auf dem Circuit Ricardo Tormo von Valencia erstmals auf die Gresini-Ducati und fuhr auf Anhieb eine schnelle Rundenzeit.

Marc Márquez verbrachte seine gesamte bisherige MotoGP-Karriere im Repsol-Honda-Werksteam. Die einstige Erfolgsgeschichte fand am Sonntag in Valencia nach elf Jahren, sechs MotoGP-Titeln, fünf Triple-Crown-Gewinnen, 59 GP-Siegen, 101 Podestplätzen und 64 Pole-Positions aber ein Ende.

Während an den HRC-Trucks am Montag der Schriftzug «93 Marc Márquez» entfernt wurde, trat der 30-jährige Spanier im Hinblick auf den mit Spannung erwarteten Valencia-Test in der Gresini-Ducati-Box seinen neuen Job an. Am Dienstag um 11.14 Uhr ging er dann unter großem Medieninteresse erstmals auf der Desmosedici GP23 auf die Strecke.

Marc Márquez selbst zeigt Respekt vor seinem neuen Karriereabschnitt im Ducati-Kundenteam. «So eine Herausforderung hatte ich in meinem Leben noch nie, denn ich war ja immer bei Honda. Und es ist eine sehr riskante Herausforderung», hielt der achtfache Weltmeister fest. «Ich habe mehrmals tief Luft geholt, bevor ich die Entscheidung getroffen habe. Denn die bequemere Entscheidung wäre für mich gewesen, bei Honda zu bleiben, das Projekt zu entwickeln und einfach weiterzumachen. Ich muss aber viele Dinge in mir beantworten. Nächstes Jahr werde ich die Antworten darauf haben. Ich muss unter dem Helm wieder lächeln, wenn ich meine Karriere länger fortsetzen will.»

Nach seinem letzten Sprint-Podium in Repsol-Honda-Farben wurde Marc Márquez am Samstag von den Gefühlen übermannt. Die Emotionen über den Abschied von seiner langjährigen Mannschaft werden auch noch länger anhalten. «Ich werde auch im Winter noch die Emotionen spüren – und ich werde noch immer Zweifel haben. Ja, ich habe die Entscheidung getroffen, aber ich habe auch immer noch Zweifel, ob es die richtige ist.»

«Ich bin ein Fahrer oder eine Person, die sich sehr klare Ziele setzt. Ich will zumindest versuchen, sie zu erreichen, ganz egal, was ich dafür tun muss. Das werde ich nächstes Jahr machen und versuchen, wieder konkurrenzfähig zu sein. Wir werden sehen, ob wir wieder um die WM kämpfen werden oder nicht», ergänzte der sechsfache MotoGP-Champion. «Es wird mit Sicherheit sehr schwierig, sich anzupassen. Es stimmt aber auch, dass ich in ein Team mit einer sehr familiären Atmosphäre komme, das hilft. Es wird aber schwierig, sich daran zu gewöhnen, wenn ich an die Box komme und nicht mehr meine Mechaniker sehen werde. Das braucht Zeit, aber ich weiß natürlich, dass ich in ein sehr nettes Team kommen werde.»

In seinem ersten Acht-Runden-Run auf der Ducati kam Marc Márquez auf Anhieb bis auf 0,314 sec an seinen Bruder und Gresini-Teamkollegen Alex Márquez heran, der das Klassement um 11.30 Uhr mit einer 1:30,369 min anführte. Marc lag damit zu diesem Zeitpunkt auf Rang 3. Auch wenn der 30-jährige Spanier sich noch nicht zu seinen ersten Eindrücken von seinem neuen Arbeitsgerät äußern darf, sprach das Lächeln in seinem Gesicht doch Bände.

Valencia-Test, Stand 11.30 Uhr (28. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 1:30,369 min
2. Brad Binder, KTM, + 0,195 sec
3. Marc Márquez, Ducati, + 0,314
4. Viñales, Aprilia, + 0,350
5. Martin, Ducati, + 0,354
6. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,464
7. Augusto Fernández, KTM, + 0,577
8. Quartararo, Yamaha, + 0,582
9. Bagnaia, Ducati, + 1,136
10. Di Giannantonio, Ducati, + 1,161
11. Bastianini, Ducati, + 1,239
12. Rins, Yamaha, + 1,256
13. Nakagami, Honda, + 1,337
14. Bezzecchi, Ducati, + 1,375
15. Mir, Honda, + 1,484
16. Miller, KTM, + 1,602
17. Marini, Honda, + 1,829
18. Acosta, KTM, + 1,889
19. Crutchlow, Yamaha, + 2,026
20. Zarco, Honda, + 2,037
21. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,850
22. Morbidelli, Ducati, + 2,926

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