Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Brad Binder (KTM/2.): Späte Siegerehrung und Topzeit

Von Günther Wiesinger
Mit der neuen Camouflage-Aerodynamik hatte Brad Binder beim Valencia-Test wenig Freude. Aber er verlor nur 0,028 sec auf die Bestzeit und

Brad Binder sorgte mit seinen Auftritten in Valencia bei Red Bull KTM täglich für zufriedene Mienen, und nach dem zweiten Platz im Sprint und dem dritten Rang am Sonntag brillierte er heute beim ersten Wintertesttag in Valencia noch einmal mit einem ausgezeichneten zweiten Platz, nur 0,028 Sekunden hinter Trainings-Weltmeister Maverick Viñales.

Übrigens: Am Sonntag war Binder erst im Nachhinein von Platz 4 auf Platz 3 versetzt worden, weil Fabio Di Giannantonio nach seinem zweiten Rang drei Strafsekunden (zu geringem Luftdruck im Vorderreifen) kassiert hatte. Die Siegerehrung war längst vorbei, als die Nachricht zu Red Bull vordrang. Aber die Mannschaft um Crew-Chief Andres Madrid und Tex Geissler improvisierte geistesgegenwärtig in der Box eine Siegerehrung für Brad. Das Podest war zwar nur ca. 8 cm hoch und 30 cm breit, aber es wurde feierlich eine Sektflasche überreicht und ein Notizzettel mit der Aufschrift «3rd» auf das Podest geklebt. Brad nahm einen tiefen Schluck und spritzte dann jeden Mechaniker nass.

«Meine Jungs sind ein ‘bunch of legends», schmunzelte der schnelle Südafrikaner heute vor dem letzten Media Debrief des Jahres.

«Das war ein normaler Testtag», fasste der WM-Vierte am Abend zusammen. «Ich bin in der Früh zuerst einmal mit unserem Basis-Motorrad vom Wochenende losgefahren. Es hat sich alles ganz gut angefühlt. Nachher haben wir ein neues Aero-Package ausprobiert, damit gab es einige nachteilige Auswirkungen, die nicht sehr gut waren. Das Angenehme ist, unsere Techniker können jetzt wieder an die Arbeit gehen und hoffentlich die guten Teile davon bewahren. Außerdem haben wir neue Auspuffanlagen probiert, die den Drehmomentverlauf etwas verändert haben. Das hat sich recht gut angefühlt.»

«Ich bin den ganzen Tag hinten und vorne mit dem Medium-Compound gefahren. Erst am Ende habe ich einen weichen Hinterreifen montieren lassen, um noch einmal auf Zeitenjagd zu gehen und rauszufinden, was wir noch leisten können. Ich habe eine schnelle Runde geschafft, dann ist mir ein kleiner Crash passiert», berichtete Brad. «Abgesehen davon – es ist alles gut. Ich war am Ende ziemlich schnell, das hat mich überrascht, denn ich bin den ganzen Tag mit Reifen gefahren, die keine Topzeit zugelassen haben. Es ist erstaunlich, welchen Unterschied so weiche Reifen ausmachen. Das war ein anderer Level.»

«Jetzt bin ich froh, dass wir mit einem zweiten Platz in die Winterpause gehen können. Wir spannen jetzt aus, und die Jungs können zurück ins Werk fahren. Hoffentlich haben sie etwas aus dem gelernt, was wir heute ausprobiert haben, damit wir in Sepang noch besser auftreten können.»

Jack Miller verbrachte viel mehr Streckenzeit mit der neuen Camouflage-Aerodynamik als Binder. «Ich habe sie probiert, aber gewisse Dinge haben mir von Anfang an nicht behagt. Jack haben die negativen Aspekte weniger ausgemacht, deshalb hat er mehr Zeit mit diesem Aero-Paket verbracht. Ich habe damit nichts Positives erkannt, deshalb habe ich diesen Aero-Body abmontieren lassen», schilderte der Moto3-Weltmeister von 2016. 

Ergebnis Valencia-Test (28. November):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,253 min
2. Binder, KTM, + 0,028 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,093 sec
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,171
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,263
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,385
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,409
8. Bastianini, Ducati, + 0,543
9. Miller, KTM, + 0,648
10. Marini, Honda, + 0,703
11. Bagnaia, Ducati, + 0,717
12. Quartararo, Yamaha, + 0,769
13. Mir, Honda, + 0,798
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,824
15. Martin, Ducati, + 0,899
16. Morbidelli, Ducati, + 0,953
17. Zarco, Honda, + 1,030
18. Acosta, KTM, + 1,223
19. Rins, Yamaha, + 1,311
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,512
21. Nakagami, Honda, + 1,723
22. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,059
23. Savadori, Aprilia, + 3,431


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