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Alberto Puig (Honda): «Mehr Tiefen als Höhen»

Von Mario Furli
Ernste Miene bei Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig

Ernste Miene bei Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig

Honda landete 2023 auf dem letzten Platz der Konstrukteurs-WM, dafür führten die Repsol-Honda-Werksfahrer Marc Márquez und Joan Mir die Sturzbilanz an. Dementsprechend fällt das Fazit von Alberto Puig aus.

Alex Rins (LCR Castrol) verhinderte mit seinem Austin-Triumph zumindest ein weiteres siegloses Jahr für Honda, insgesamt kann die MotoGP-Saisonbilanz des größten Motorradherstellers der Welt aber nicht positiv ausfallen. «Es ist offensichtlich, dass das Fazit nicht sehr gut ausfallen kann. Wir hatten kein denkwürdiges Jahr, wir fanden nie den Weg», hielt Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig im Rückblick mit motogp.com fest.

«Wir konnten den Schritt nicht wirklich machen, der heutzutage in der Klasse notwendig ist, weil unsere Gegner einen wirklich großen Schritt gemacht haben. Auch wenn wir Schritte machen und versuchen, unsere Schwächen zu verstehen – denn daran arbeiten wir in Japan hart – konnten wir unser Ziel nicht erreichen. Die Konkurrenzfähigkeit des Bikes ist nicht gegeben und das wissen wir. Der Wille zu Veränderungen und einer anderen Herangehensweise sind da. In Japan wird umstrukturiert, nicht nur bei den Leuten, sondern auch bei der Vorgehensweise, um das Motorrad zu entwickeln.»

Die Zahlen der Saison 2023 sprechen eine klare Sprache: In der Konstrukteurs-WM landete Honda auf dem fünften und letzten Platz, in der Fahrer-WM war Marc Márquez in seinem letzten Jahr auf der RC213V trotz Verletzungspausen 14. und noch immer bester Honda-Vertreter, ehe er das «Team seines Herzens» in Richtung Gresini-Ducati verließ, weil der achtfache Weltmeister auf dem Motorrad endlich wieder Spaß haben und versuchen will, noch einmal zu alter Stärke zurückzufinden.

2023 gab es für das langjährige Honda-Aushängeschild nur vereinzelt Highlights, darunter der romantische dritte Platz im verregneten Japan-GP in Motegi. Sein Repsol-Teamkollege Joan Mir sammelte im ersten Jahr auf der widerspenstigen RC213V nur 26 Punkte, dafür jede Menge Stürze – 24, um genau zu sein. Nur Marc übertraf den Mallorquiner in der Wertung der Crash-Könige mit 29 Stürzen.

«Wir begannen gut, mit der Pole-Position durch Marc in Portugal», erinnerte Puig an den Saisonauftakt im März. «Dann kam der Sturz und die Verletzung am Daumen. Das war nicht der richtige Beginn und darauf folgten große Schwierigkeiten mit dem Motorrad. Wir glauben, dass Marcs Level viel höher liegt als das, was er gezeigt hat. Aus vielen Gründen hat es aber nicht funktioniert. Es ist nicht schön, einen Champion in so einer Situation und mit diesen Ergebnissen zu sehen. Es ist aber so passiert und jetzt werden wir sehen.»

«Gleichzeitig versuchte Joan, das Bike zu verstehen, mit Höhen und Tiefen, auch wenn man sagen muss, dass es mehr Tiefen waren», räumte der Teammanager offen ein. «In Indien hatten wir Ergebnisse, die okay waren, und zum Glück für die Fans schaffte Marc den Podestplatz in Japan. Aus der Sicht des Repsol Honda Teams war das aber kein gutes Jahr für uns», weiß Puig.

2024 soll es neben Joan Mir («Die Hoffnung ist, dass das neue Motorrad mehr in die Richtung geht, auf die er gerne fährt») Neuzugang Luca Marini richten. Beim Valencia-Test landete der Italiener an seinem ersten Arbeitstag auf dem 2024er-Prototypen der RC213V immerhin auf Rang 10, während Mir erstmals in seiner Honda-Karriere von spürbaren Verbesserungen sprach.

MotoGP-WM-Endstand 2023 nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

Ergebnis Valencia-Test (28. November 2023):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,253 min
2. Binder, KTM, + 0,028 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,093 sec
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,171
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,263
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,385
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,409
8. Bastianini, Ducati, + 0,543
9. Miller, KTM, + 0,648
10. Marini, Honda, + 0,703
11. Bagnaia, Ducati, + 0,717
12. Quartararo, Yamaha, + 0,769
13. Mir, Honda, + 0,798
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,824
15. Martin, Ducati, + 0,899
16. Morbidelli, Ducati, + 0,953
17. Zarco, Honda, + 1,030
18. Acosta, KTM, + 1,223
19. Rins, Yamaha, + 1,311
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,512
21. Nakagami, Honda, + 1,723
22. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,059
23. Savadori, Aprilia, + 3,431

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