Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Diggia: Wie es sich anfühlt, für Rossi zu fahren

Von Nora Lantschner
VR46-Neuzugang Fabio Di Giannantonio (Ducati) spricht über seinen neuen Chef Valentino Rossi und seinen künftigen Teamkollegen Marco Bezzecchi, der schon in der italienischen Meisterschaft sein Rivale war.

Das Transferkarussell drehte sich für die MotoGP-Saison 2024 weiter, als ursprünglich zu erwarten war: Fabio Di Giannantonio musste seinen Platz im privaten Ducati-Kundenteam von Gresini Racing an den achtfachen Weltmeister Marc Márquez abgeben. Nach ungewissen Wochen und Monaten kam der Römer Ende November doch noch bei VR46 unter, weil Luca Marini seinerseits die Nachfolge von Márquez im Repsol-Honda-Werksteam antrat.

«Vor einem Jahr wäre das alles ziemlich unvorstellbar gewesen», blickt «Diggia» mit einem leichten Schmunzeln zurück. «In diesem Sport passieren die Dinge aber sehr schnell und alles hängt auch von den Ergebnissen auf der Strecke ab – besser gesagt, nur von den Ergebnissen», weiß der Katar-Sieger, der zum Zeitpunkt seines bisher wichtigsten Sieges noch ohne Motorrad für 2024 dastand. Danach kam es bekanntlich noch zur Einigung mit dem Rossi-Team, das seit 1. Januar mit Pertamina Enduro einen neuen Titelsponsor und Namensgeber hat.

Di Giannantonio stammt nicht aus der VR46 Riders Academy, sein Respekt vor Valentino Rossi ist dennoch enorm. «Ich habe ihn natürlich immer sehr bewundert, er ist der Größte aller Zeiten», schwärmte der VR46-Neuzugang. «Ich habe mich der Welt von Valentino und VR46 mit sehr viel Zurückhaltung und Bescheidenheit angenähert, ich habe sie immer sehr geschätzt. Unser Verhältnis war immer sehr gut und sehr ehrlich, auch zwischen mir und Valentino. Dass ich jetzt im Team bin und er mein Chef ist, fühlt sich ziemlich merkwürdig an – aber auf eine positive Weise merkwürdig», grinste Diggia.

2024 möchte der WM-Zwölfte der abgelaufenen Saison in den neuen Farben dort anknüpfen, wo er bei der Zieldurchfahrt in Valencia aufgehört hat. Sein letztes Rennen als Gresini-Fahrer beendete Diggia als Zweiter, allerdings wurde er nachträglich wegen eines Reifendruck-Vergehens noch auf Platz 4 durchgereicht. «Das Ziel ist, meine Entwicklung fortzusetzen und da weiterzumachen, wo ich aufgehört habe – also zu versuchen, viele schöne Kämpfe mit den Top-Jungs auszutragen und mehr Podestplätze und Siege zu holen.»

Dass neben dem Umstieg auf die GP23 auch die Mannschaft um Crew-Chief David Muñoz eine andere ist, bereitet Di Giannantonio keine großen Sorgen. «Mit Sicherheit gibt es viel zu tun, wir müssen uns kennenlernen und es gilt, die Arbeitsweise des VR46 Teams zu verstehen», weiß er. «Das Potenzial ist aber vorhanden, das Team ist super, ich entwickle mich. Warum sollte es also nicht möglich sein, da weiterzumachen, wo wir aufgehört haben.»

Mit dem WM-Dritten Marco Bezzecchi bekommt Diggia zudem einen starken Teamkollegen, den er bestens kennt. Die Karrieren der 1998 geborenen Italiener verliefen parallel, beide kamen 2022 in die Königsklasse. «Bez» allerdings gelang der Durchbruch schneller, seinen ersten MotoGP-Podestplatz feierte er bei der Dutch TT 2022 in seinem Rookie-Jahr, mittlerweile hält Marco bei drei GP-Siegen in der «premier class».

«Er war super, ich kann ihm nur gratulieren, weil er sich super-schnell an das MotoGP-Bike angepasst hat», zollte Di Giannantonio Bezzecchi Respekt. «Wir haben alle Klassen gemeinsam durchlaufen, schon seit der italienischen Moto3-Meisterschaft im Jahr 2015.» Damals setzte sich im Titelkampf übrigens Bez gegen Diggia durch.

«Wir können in der Box also viele Erinnerungen teilen, aber auch die harte Arbeit, die wir in diesen Jahren geleistet haben und auch in den nächsten Jahren leisten werden. Ich glaube, dass wir ein starkes Team sind und uns gegenseitig pushen können», ist Fabio Di Giannantonio überzeugt. «Wir sind noch immer dieselben Jungs, die auch mal herumalbern. Ich glaube, dass wir coole Charaktere sind, authentisch und transparent, und dass wir zusammen Spaß haben werden.»

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