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Espargaró, Pedrosa, Folger: Wildcard muss Sinn machen

Von Nora Lantschner
KTM kann 2024 bis zu sechs Wildcard-Einsätze in der MotoGP-WM absolvieren. Ob dies ausgeschöpft wird, lässt Pit Beirer noch offen. Dafür betonte er: «Wir genießen die Freiheit, drei so geniale Testfahrer zu haben.»

Im neuen «Concessions»-System ist KTM für den Start in die Saison 2024 auf Basis der im Vorjahr erzielten Konstrukteurs-Punkte in die dritte Leistungsgruppe C eingeteilt, in der bis zu sechs Wildcard-Einsätze pro Saison erlaubt sind.

Pol Espargaró, der bei Red Bull GASGAS Tech3 für den aufstrebenden Pedro Acosta Platz machen und in die Rolle des Test- und Ersatzfahrers wechseln musste, wurden für die bevorstehende Saison Renneinsätze zugesichert. Wie oft der 32-jährige Katalane mit einer Wildcard aufgeboten wird, steht laut Pit Beirer aber noch nicht endgültig fest.

MotoGP-Fans dürfen sich auch auf weitere Rennkilometer von Dani Pedrosa (38) freuen, nachdem der dreifache Weltmeister und 54-fache GP-Sieger (31 davon in der MotoGP) im Vorjahr mit seinen sensationellen Wildcard-Auftritten (mit den Plätzen 6 und 7 in Jerez sowie zweimal Rang 4 in Misano) für Furore gesorgt hat.

«Wir würden es gerne ziemlich flexibel gestalten und die Wildcards einsetzen, wenn es Sinn macht», erklärte Beirer. «Es wurde darüber geredet, dass wir alle sechs Wildcard-Einsätze Pol geben würden, aber das wurde so nie wirklich festgelegt. Es muss einfach für das Projekt Sinn machen. Natürlich hat Pol auch eine Weile gebraucht, um die Veränderung zu akzeptieren und seine neue Rolle zu sehen. Die Dinge haben sich aber auf seiner Seite schon sehr verändert. Wenn dir einmal die Last von den Schultern fällt, nicht mehr an jedem Wochenende ein MotoGP-Fahrer zu sein, und du diesen kleinen Schritt zurück machen kannst, siehst du Dinge auch anders.»

«Wir haben im Moment noch nicht einmal einen Plan für sechs Wildcards», fuhr Pit Beirer fort. «Auf einigen Strecken haben wir Interesse und wissen, dass Dani dort einen Wildcard-Einsatz absolvieren sollte. Pol wird mit Sicherheit ein paar Wildcard-Einsätze bestreiten, weil es einfach für den Test-Prozess großartig ist, man bekommt die Rennreifen und sieht das Motorrad im Vergleich zu den anderen Rennfahrern.»

Ob Pedrosa wieder in Jerez und Misano antreten wird, ließ Beirer noch offen. «Das kann sein», schmunzelte er zwar, hütete sich aber davor, einen Grand Prix offiziell zu bestätigen. «Wir werden Dani mit Sicherheit eine Wildcard auf einer Strecke geben, die er mag. Wir werden ihn nicht zwingen, irgendwohin zu gehen, wo er nicht hinwill. Mit Sicherheit wird es eine seiner Lieblingsstrecken sein – und sehr wahrscheinlich auch eine unserer Teststrecken, damit er sich vorbereiten, das Motorrad bereit machen und auch uns Antworten bezüglich einiger Teile geben kann.»

Die Wildcard-Einsätze werden hauptsächlich zwischen Pol Espargaró und Dani Pedrosa aufgeteilt, so die aktuelle Einschätzung des Motorsport-Direktors der Pierer Mobility AG. «Es gibt aber keinen fixen Masterplan. Abhängig von dem, was im richtigen Moment Sinn macht, kann es Veränderungen geben.»

Kategorisch ausgeschlossen ist aber auch ein Renneinsatz von Jonas Folger nicht, dem Dritten im Bunde der KTM-Testfahrer. «Wir haben diese sechs Wildcard-Rennen nicht nach einem fixen Masterplan aufgeteilt, sondern wir schauen, welche verrückte Ideen wir auch am Motorrad wieder haben, wann man vielleicht etwas unbedingt im Rennen sehen will. Dann kann es auch sehr gut sein, dass auch der Jonas einer der Wildcard-Piloten ist. Ich bitte aber um Nachsehen, den Masterplan haben wir selber noch nicht. Es gibt den Rennplan und die offiziellen Tests, alles andere hängt immer auch davon ab, wie schnell man die technischen Entwicklungen durchbringt – wie schnell bringe ich sie an die Strecke, wie schnell kann ich Rennen fahren… Hier genießen wir die Freiheit, drei so geniale Testfahrer zu haben.»

Zum grundsätzlichen Plan mit dem 30-jährigen Folger, der im Vorjahr als Ersatz für Pol Espargaró in der ersten Saisonhälfte im Dauereinsatz war und dank seiner Konstanz neun WM-Punkte sammelte, erklärte Beirer: «Da wir der einzige Hersteller sind, der auch Gabeln und Stoßdämpfer selber entwickelt, haben wir natürlich immer ein extrem umfangreiches Testprogramm. Er wird einfach in die ganzen Testaktivitäten voll eingebunden. Er ist natürlich im vergangenen Jahr ins kalte Wasser gesprungen und musste sehr viele Rennen fahren – sehr viele mehr als geplant. Das war wirklich eine harte Nummer und wir sind nach wie vor dankbar, dass er das so bravourös gemeistert hat. Dass er so eng im Rennzirkus drin war und so viel gefahren ist, hat ihn zwangsläufig auch zum viel besseren Testfahrer gemacht.»

«Somit haben wir mit den drei Testfahrern, die wir jetzt haben, eine extrem coole Ausgangslage. Wir werden uns die Bälle da gegenseitig zuspielen. Du planst ja auch Testfahrten, hast mit 10, 20, 30 Leuten eine Strecke gemietet und dann wird vielleicht einer krank – oder bei den Übersee-Tests, man weiß ja nicht, wer fit und gesund bleibt. Da immer einen Fahrer in der Hinterhand zu haben, ist genial. Es wird auch so viel Test- und Grundlagenarbeit geben, dass alle drei gefordert sind. Es gibt da einen klaren Auftrag an alle drei Testfahrer», fasste Beirer zusammen.

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