MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

Marc Márquez: «Hier geht’s nur um mich»

Von Simon Patterson
Marc Márquez auf der privaten Gresini-Ducati: Wie wird sich seine Arbeit ändern? Wir fragen nach. Außerdem: Der Morbidelli-Unfall, und wie er dem Kollegen das Leben gerettet hat.
Wie waren deine letzten Tage, bevor du jetzt wieder MotoGP fahren kannst? Sehr hektisch?

 

«Ach, nicht so schlimm. Ich bin ziemlich entspannt. Der Winter war kurz und lang zugleich. Lang, weil ich so scharf darauf war, wieder auf ein MotoGP-Bike zu steigen und kurz, weil ich mich körperlich immer noch weiter verbessern möchte. Aber noch ist ja ein Monat Zeit bis zum ersten Rennen. Schritt für Schritt.»

 

Du hast in Portimão mit einer Ducati Panigale trainiert. Kannst du aus diesen Runden Rückschlüsse auf deinen körperlichen Zustand ziehen?

 

«Ich bin sicher besser beisammen als letztes Jahr zu dieser Zeit. Es war mein erster Winter ohne größere Probleme seit langer Zeit. Okay, ich hatte diese Operation wegen Arm-Pump, aber sowas ist eine Kleinigkeit. Ich konnte in den vergangenen Wochen gut trainieren. Doch wie fit ich wirklich bin, werde ich spätestens am zweiten Tag hier sehen. Am ersten Tag fühlt man sich meistens stark. Der wahre Fitnessgrad zeigt sich dann am zweiten Tag! Aber das ist normal zu Saisonbeginn.»

 

In Valencia hattest du nur ein einziges Bike zur Verfügung. Das sollte man besser nicht crashen. Hast du vor, hier stärker zu pushen, weil du zwei Bikes hast?

 

«Auf der Strecke hier in Sepang hatte ich in der Vergangenheit immer Probleme. Valencia hingegen kommt mir und meinem Stil entgegen. Darum bin ich auch so gespannt, wie sich die Ducati auf dieser Strecke hier und in Qatar anfühlt – denn auch dort hatte ich bislang zu kämpfen.»

 

Was ist der größte Unterschied zwischen der Arbeit in einem Werks- und einem Kunden-Team?

 

«In einem Werksteam hast du mehr Verantwortung für die generelle Weiterentwicklung des Motorrads. Hier geht es nur um mich und meine Performance. Ich muss verstehen, wie Pecco, Martín und die anderen Ducati-Jungs fahren und das für mich umsetzen.»

 

Wie schätzt du die Arbeit der einzelnen Hersteller über den Winter ein?

 

«Ich habe die Fotos vom Shakedown-Test gesehen. Bei der Aerodynamik bewegen wir uns Richtung Formel 1. Es ist kein Geheimnis, dass ich diese Entwicklung hasse – aber die Regeln erlauben das nun mal. Also wird entwickelt. Selbst wenn ich es nicht mag, muss ich mich darauf einstellen. Ich finde es schade für die Zuschauer, die heute viel weniger Überholmanöver zu sehen bekommen als früher. Ich glaube wir sind uns einig, dass die Show vor all dieser Aero besser war. Ob wir durch die Flügel um drei Zehntelsekunden schneller sind als letztes Jahr fällt dem Zuschauer auf der Strecke nicht auf.»

 

Wie furchterregend war der Trainingsunfall von Franky Morbidelli in Portimão?

 

«Wir sind Gegner – aber wir sind auch Freunde. Als in Portimão die rote Flagge kam, waren Alex und ich als erste an der Unfallstelle. Die Signale bekamen wir nach Kurve 5, Franky lag zwischen Kurve 8 und 9 – eine ungute Stelle für einen Abflug. Wenn man sieht, dass es einen Kollegen erwischt hat, hilft man. Das ist selbstverständlich, da gibt es kein Zögern. Wir legten unsere Bikes nieder und sahen, dass Franky bewusstlos war. Das Problem war seine Position: Er lag auf dem Rücken. Da besteht die Gefahr, dass er an seiner Zunge erstickt. Also haben wir ihn in eine stabile Seitenlage gedreht und sein Leder geöffnet, damit er atmen kann. Weil es ein privater Test war, hat es knapp zwei Minuten gedauert, bis die Notärzte vor Ort waren. Wir haben da nichts Besonderes geleistet. Wir haben ihm einfach geholfen, wie man es unter Kollegen auf jeder Strecke der Welt macht.»

 

Wie sieht dein Test-Programm die kommenden Tage aus?

 

«Wir beginnen mit der Einstellung von Fußrasten und Lenker, denn in Valencia bin ich mehr oder weniger einfach so auf das Bike gesprungen. Wenn ich meine perfekte Position auf dem Bike gefunden habe, beginnen wir, eine Abstimmung zu erarbeiten, die zu meinem Stil passt. Ich werde wieder mit einem Standard-Setup beginnen, wie es Pecco oder Martín fahren und dann beginnen, herumzuspielen. Wichtigster Punkt: Mein neuer Crew Chief und ich müssen eine gemeinsame Sprache finden.»

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