Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Raúl Fernández: Drei Frakturen, aber in Katar dabei

Von Simon Patterson
Raúl Fernández nimmt wieder in der Trackhouse-Box Platz

Raúl Fernández nimmt wieder in der Trackhouse-Box Platz

Mit Raúl Fernández sind beim Katar-Test am Montag und Dienstag zumindest 21 von 22 MotoGP-Stammfahrern im Einsatz – und das obwohl der Trackhouse-Aprilia-Pilot in Sepang doch Brüche am Becken und der Hüfte erlitt.

Knapp zwei Wochen nach dem Sepang-Test stehen den MotoGP-Assen ab dem heutigen Montag in Lusail noch einmal zwei Testtage zur Verfügung, ehe mit dem Katar-GP von 8. bis 10. März die Weltmeisterschaft beginnt. Die Strecke ist jeweils von 14 bis 21 Uhr Ortszeit geöffnet (12 bis 19 Uhr MEZ).

Pramac-Neuzugang Franco Morbidelli ist zwar nach Doha gereist, allerdings nur für Shootings und PR-Termine. Nach seinem Trainingsunfall am 30. Januar in Portimão legt er auf ärztlichen Rat eine dreiwöchige Pause ein und plant sein Comeback erst beim ersten Grand Prix.

Rául Fernández dagegen plant den Katar-Test zu bestreiten. In Sepang flog der Trackhouse-Aprilia-Pilot bereits in seiner dritten Runde per Highsider ab, vermutlich bedingt durch die Streckenverhältnisse nach dem nächtlichen Regen. Weltmeister Pecco Bagnaia war kurz zuvor ebenfalls in Kurve 11 des SIC auf seiner Out-Lap gestürzt. Nach einer ersten Kontrolle im Medical Centre an der Strecke bekam Fernández zwar zunächst grünes Licht und schwang sich noch einmal auf seine RS-GP23, letztendlich musste er den ersten Test des Kalenderjahres aber abbrechen.

Zurück in Spanien stellte sich heraus, dass der 23-jährige Madrilene doch nicht nur mit Prellungen davongekommen war. «Nach dem heftigen Crash haben die Ärzte gesehen, dass ich drei Brüche erlitten habe. Das macht keinen Spaß», erzählte Rául nun in Doha. Zwei Frakturen am Becken und eine an der Hüfte wurden diagnostiziert. «Ich fühle mich aber recht gut. Ich habe vor dem Abflug auch noch eine Computertomographie gemacht und wir haben gesehen, dass es für mich und für alle sicher ist. Wenn es nicht so wäre, wäre ich nicht hier.»

Gleichzeitig betonte Raúl Fernández, dass er sich angesichts der schwere des Sturzes noch «sehr, sehr glücklich» schätze. Zum Unfallhergang schilderte er: «Es war merkwürdig. Ich habe Pecco gesehen – er ist in der ersten Runde gestürzt, ich in der dritten. Die ersten zwei Runden war ich sehr langsam, weil ich eben Pecco gesehen hatte. In der zweiten war ich weit und in der dritten Runde, als ich noch einmal langsamer und auf der korrekten Linie unterwegs war, habe ich gespürt, dass ich über beide Räder gleichzeitig weggerutscht bin – und dann bin ich per Highsider abgeflogen. Es war merkwürdig, weil ich keine nasse Stelle oder Öl gesehen hatte. Auch anhand der Daten haben wir gesehen, dass es wirklich ein merkwürdiger Crash war. Ich war nicht aggressiv am Gas oder sonst etwas. Ich glaube, ich hatte Pech.»

«Ich möchte auch sagen, dass die MotoGP in einigen Momenten wirklich einen großartigen Job macht», verwies der Spanier auf das «Quirónprevención MotoGP Health Center», das vor einem Jahr als medizinisch-therapeutische Anlaufstelle im Fahrerlager die Clinica Mobile ablöste. «Als es hieß, dass wir die Clinica nach vielen Jahren nicht mehr haben würden, war es zunächst ein Moment der Unsicherheit. Was sie mit Quirón gemacht haben, ist aber großartig. Wir sind sehr glücklich mit ihnen. In meinem Fall muss ich vor allem den Physiotherapeuten Jaime und Nacho danken, aber das gesamte Team ist großartig. Was sie geleistet haben, ist großartig, denn ich fühle mich sehr gut. Der Crash ist keine zwei Wochen her und ich kann gehen, ich kann mehr oder weniger mit dem Rennrad fahren und ich habe das Gefühl, dass die Genesung ziemlich schnell vorangeht. Für normale Leute dauert es vier oder fünf Wochen – und ich werde nach weniger als zwei Wochen auf ein MotoGP-Bike steigen.»

«Es ist nicht einfach, aber der Test ist wichtig für uns, weil wir schon in Sepang drei Tage verloren haben. Ich kann jetzt auch sagen, dass ich froh bin, dass ich das alte Motorrad habe», schmunzelte der Moto2-Vizeweltmeister von 2021, der im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Miguel Oliveira noch keine RS-GP24 erhielt und mit der letztjährige RS-GP23 in die neue Saison starten wird. «Ich bin den Test in Valencia damit gefahren und das Gefühl war wirklich gut. In den drei Runden in Sepang habe ich mich auch gut gefühlt. Wir haben eine Basis für das Set-up, wir müssen nicht allzu viel verändern. Bei diesem Test geht es zunächst einfach darum zu sehen, wie sich das Bein anfühlt, und danach darum, ein gutes Gefühl zu bekommen und wieder auf meinen Speed zu kommen. Das ist nicht einfach, du kannst zu Hause mit 1000er-Bikes trainieren, aber es ist nicht dasselbe.»

«Es will auch sehen, wie ich mich körperlich fühle, weil ich die Vorbereitung im Winter ein bisschen verändert habe und mich viel besser gefühlt habe. Das Problem aber ist, dass man es nie wirklich weiß, bis man sich nicht auf das MotoGP-Bike schwingt», unterstrich Raúl Fernández.

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