Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Pecco Bagnaia (1.): «Mein Selbstvertrauen? 8 aus 10»

Von Nora Lantschner
MotoGP-Weltmeister Francesco «Pecco» Bagnaia machte am Montag in Doha dort weiter, wo er beim Sepang-Test aufgehört hatte – mit Bestzeit. Überschwänglich wird der Ducati-Werksfahrer deshalb nicht.

Mit seiner 1:52,040 min wiederholte Pecco Bagnaia am ersten Testtag in Lusail auf der neuen Desmosedici GP24 fast exakt seine Q2-Zeit aus dem Katar-GP 2023, eine 1:50,036 min, die ihm im vergangenen November Startplatz 4 eingebracht hatte.

«Ich bin sehr glücklich. Wenn ich bedenke, wo wir angefangen haben, hätte ich es nicht für möglich gehalten, dieselbe Rundenzeit wie im Vorjahr im Qualifying zu fahren, ohne einen weichen Reifen einzusetzen», unterstrich der 27-jährige Italiener am Montagabend. «Klar hat sich der Grip auf der Strecke gegen Ende sehr stark verbessert. Diese Strecke ist generell vom Asphalt und dem Grip her eine der besten. Wir haben gut gearbeitet. Es ist aber sehr schwierig, wirklich den Level von dem zu verstehen, was du testest. Denn der Griplevel ist sehr hoch, du kannst mit neuen und gebrauchten Reifen fast dieselbe Zeit fahren, vielleicht drei oder vier Zehntel langsamer. Das ist für die Performance sehr gut, es macht es aber schwieriger zu verstehen, ob etwas gut funktioniert oder nicht.»

«Ich glaube aber, dass wir im Vergleich zu Malaysia in puncto Leistungsentfaltung einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben», fuhr der Ducati-Star fort. «Es sieht wie ein großer Fortschritt aus, aber ich glaube, dass der Asphalt auch einen großen Anteil daran hat. Es ist schwierig, aber eine kleine Verbesserung ist da. Wir haben auch die neue Verkleidung wieder getestet und ich habe dasselbe Gefühl wie in Malaysia: Einige Aspekte sind großartig, es gibt im Vergleich zur Standard-Verkleidung vom Vorjahr aber auch Schwächen.»

Ist die GP24 alles in allem die bisher beste Ducati, die Bagnaia je gefahren ist? «Ich weiß es nicht», entgegnete der zweifache MotoGP-Weltmeister und konnte sich dabei ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Im Vergleich zu den Vorsaison-Tests der vergangenen Jahre schon. 2022 waren die ersten Tests ein komplettes Desaster. Im Vorjahr waren die ersten zweieinhalb Tage auch noch ein wenig ein Desaster.»

Zu den Vor- und Nachteilen seines neuen Arbeitsgeräts sagte Pecco: «Ich glaube, dass es gut ist, weil es mir auf der Bremse sehr hilft, und damit hatte ich im Vorjahr in der zweiten Saisonhälfte ziemliche Schwierigkeiten. Ich glaube, dass wir in der Bremsphase und beim Kurvenspeed einen guten Schritt nach vorne gemacht haben. Geht es um den Grip, haben wir aber etwas weniger Grip als mit dem letztjährigen Motorrad. Es ist ein Kompromiss, an dem wir arbeiten. Heute haben wir mit dem Set-up einen kleinen Schritt gemacht. Es ist also etwas, das wir auch mit der Abstimmung verbessern können.»

Der Titelverteidiger präsentiert sich ruhig und souverän, auf und neben der Strecke. Wie groß ist sein Selbstvertrauen auf einer Skala von 1 bis 10? «8, im Moment, wir haben ja noch morgen und den Freitag hier in Katar», antwortete Bagnaia mit Verweis auf den letzten Vorsaison-Testtag am morgigen Dienstag sowie dem Trainingstag des WM-Auftakts am 8. März. «Ich sage 8, weil wir in Malaysia bei 7 waren und ich nicht erwartet hätte, diesen Level zu erreichen, ohne zu viel zu pushen. Das ist großartig, ich will mich aber um alles kümmern, ruhig bleiben und dann sehen wir morgen weiter, wenn wir den Job zu Ende bringen und über alles entscheiden.»

Sein Teamkollege Enea Bastianini war am Montag in Doha mit nur 39 Runden der Fahrer, der am wenigsten Zeit auf der Strecke verbrachte. Dafür gab es einen guten Grund: «Ich habe mich vor ein paar Tagen nicht gut gefühlt, es war wohl ein Virus. Ich musste Antibiotika nehmen, um für den Test bereit zu sein. Jetzt bin ich ein bisschen müde, aber es ist okay», versicherte er nach Platz 8.

Die guten Eindrücke aus dem Sepang-Test hätten sich auch in Katar bestätigt, die «Bestia» wünscht sich aber auch noch ein besseres Gefühl beim Gasanlegen, dazu gebe es bei der Motorbremse zu tun. «Ich bin aber glücklich mit der Pace, ich bin schnell und ich bin zufrieden.»

Katar-Test, Montag (19. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,040 min
2. Martin, Ducati, + 0,220 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,292
4. Brad Binder, KTM, + 0,296
5. Di Giannantonio, Ducati, + 0,427
6. Viñales, Aprilia, + 0,455
7. Alex Márquez, Ducati, + 0,516
8. Bastianini, Ducati, + 0,549
9. Zarco, Honda, + 0,592
10. Quartararo, Yamaha, + 0,597
11. Bezzecchi, Ducati, + 0,759
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,774
13. Mir, Honda, + 0,783
14. Miller, KTM, + 0,856
15. Acosta, KTM, + 0,898
16. Marc Márquez, Ducati, + 0,919
17. Nakagami, Honda, + 1,168
18. Marini, Honda, + 1,393
19. Rins, Yamaha, + 1,602
20. Augusto Fernández, KTM, + 1,715
21. Oliveira, Aprilia, + 1,903
22. Pirro, Ducati, + 2,469
23. Crutchlow, Yamaha, + 2,471

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