Aleix Espargaró (P8): «War sicher, zu gewinnen»
Für viele seine Konkurrenten, darunter auch Marc Márquez, galt der 34jährige Spanier als heißer Anwärter für den Sieg in der Wüste von Katar. Während alle anderen Fahrer in den Sessions davor mit abbauenden Reifen zu kämpfen hatten, war bei der Aprilia-Speerspitze nichts davon zu bemerken. Dementsprechend optimistisch ging er auch selbst in den Renntag: «Als ich am Samstag ins Bett gegangen bin, war ich hundertprozentig sicher, dass ich das Rennen gewinnen würde.» Doch dann? «Schon in der Aufwärmrunde habe ich gemerkt, dass mein Hinterreifen keinen Grip bietet. Es war wie auf Eis, ganz fürchterlich. Ein Alptraum. Ich konnte nicht beschleunigen und keine Schräglage fahren.»
Schon am Start verlor er Plätze, und auch die Rundentabelle spiegelt die Probleme wider: Am Sonntag kam er nur auf zwei Runden knapp unter 1:53 Minuten, während er im samstäglichen Sprint eine Bestzeit von 1:52,255 und selbst in der letzten Runde noch 1:52,762 gefahren war. Da drängt sich natürlich der Vergleich mit Jorge Martín und seinem fehlerhaften Reifen auf, der ihn im letzten Jahr womöglich den Titel gekostet hat: «Das müssen wir analysieren. Bisher hatte ich noch nie einen schlechten Reifen in einem Rennen, höchstens hie und da bei einem Test. Ich kannte dieses Gefühl bislang nicht. Ich war während des gesamten Rennens stinksauer.» Kurze Pause: «Im Grunde muss ich froh sein, das Rennen unter diesen Bedingungen überhaupt beendet und es sogar in die Top-10 geschafft habe.» Sein Rückstand auf Sieger Bagnaia betrug 11 Sekunden. In der WM reist er als Sechstplatzierter punktegleich mit Enea Bastianini aus Katar ab.
Mit welchem Gefühl geht er also in das kommende Renn-Wochenende in Portimão in knapp zwei Wochen? «Dass die Aprilia funktioniert, haben die Tests, Sprint und Qualifying gezeigt. Hoffentlich hilft uns die Extra-Downforce beim Rennen in Portugal.»