Ducati-Pilot Enea Bastianini: KTM ist «ganz nah dran»
Eine Maschine muss das Feld anführen. Im Ziel lag bei den letzten zehn Grand Prix Rennen immer eine Maschine aus Bologna auf dem ersten Platz. Die Desmosedici ist DAS Siegermotorrad der MotoGP.
In den Tests hatte sich schon mehr als nur angedeutet, dass die Ducati-Piloten dem Rest des Feldes auch 2024 wieder voraus sind. Beim Auftaktwochenende in Katar blieb dann Ducati die klare Nummer eins mit Siegen von Jorge Martin im Sprint und Francesco Bagnaia im Hauptrennen. Aber: Die Konkurrenz rückt näher!
Im den Katar-Rennen schaffte es Brad Binder mit seiner KTM, sich jeweils als bester Verfolger zu etablieren. Die Nummer 33 war stets in Sichtweite der siegreichen Ducati-Racer. Im Sprint mischten sich sogar zwei andere Nicht-Ducati unter die Top 7: Brad Binder und Aleix Espargaro (3.) auf einer Aprilia.
Vor allem die zwei Podien des südafrikanischen GP-Stars Binder lassen die Konkurrenz Hoffnung schöpfen: Bricht KTM im Laufe der Saison endgültig die Ducati-Dominanz?
Was für das Potenzial von KTM spricht: Brad Binder war der einzige Nicht-Ducati-Pilot, der auf der sehr spezielle Piste in der Wüste um Doha im Q2 in den Bereich der 1:50er Rundenzeiten eindringen konnte.
Aber es ist nicht nur die KTM, die auf lange Sicht Konkurrenz machen könnte: Aleix Espargaro sah mit seiner Aprilia in Losail auch extrem stark aus. Wäre es ein XL-Sprint mit drei Runden mehr geworden, die Nummer 41 hatte vermutlich den Sprint-Sieg eingesackt. Ein Reifen bremste den leidenschaftlichen Katalanen im Grand Prix aus.
Ducati Lenovo-Pilot Enea Bastianini, der in Katar jeweils Fünfter (GP) bzw. Sechster (Sprint) wurde und die Motorräder von weiter hinten im Feld vergleichen konnte, beurteilt das aktuelle Kräfteverhältnis zwischen Bologna und Munderfing: «Ducati ist noch die Messlatte. Aber KTM ist jetzt wirklich richtig nah dran. Brad war im Rennen und auch im Sprint konkurrenzfähig. Sie sind dran. Aber auch Aprilia ist auf sehr ähnlichem Level. Das sind unsere großen Rivalen.»
Binder selbst ist eher vorsichtig: «Das Niveau ist generell noch mal höher. Alle haben Fortschritte gemacht und wir sind noch weiter zusammen gerückt. Auch Losail war sehr besonders. Aber natürlich sind wir super nah dran».
Weiter hält der Südafrikaner vor Runde zwei fest: «Ich bin die meiste Zeit auf 100 Prozent. Aber ich habe das Gefühl, dass die Ducati-Jungs noch ein paar mehr Prozent in der Tasche haben.»
Wie viel Vorsprung wirklich noch in der Ducati steckt, in wenigen Tagen erhalten wir den nächsten Teil der Antwort beim «Grande Prémio de Portugal».