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Rennstiefel in der MotoGP: Das dritte Rad

Von Antti Ruhonen
Kein Teil der Ausrüstung ist im MotoGP-Betrieb so gefordert wie der Motorradstiefel. Er schützt, stabilisiert, rutscht – und soll gut aussehen. Interessant: Ausnahmslos alle Fahrer vertrauen italienischen Herstellern.

Gerade in Bremszonen bekommt der kurveninnere Schuh in der MotoGP viel Arbeit: Fahrer nutzen ihn, um das Bike zu stabilisieren, wenn wieder einmal der Vorderreifen die komplette Last abkriegt und das Heck lose tänzelt. Über duzende Meter schleift die Sohle am Asphalt, bei Geschwindigkeiten jenseits der 200 km/h. Nicht selten, dass es dabei warm wird an den Sohlen.

Moderne Rennstiefel unterteilen sich in einen bequemen Innen- und einen stabilen Außenschuh, der in den letzten Jahren auch aerodynamisch ausgefeilt wurde. Pflicht sind neben Versteifungen im Bereich des Sprunggelenks Metallleisten an der Front und im Außenbereich, wo es zu Kontakt mit dem Asphalt kommt.

Denn Fußverletzungen gilt es unbedingt zu vermeiden. Weil gerade Ostern ist und die traditionelle Frühlings-Ausfahrt unter Hobby-Bikern immer wieder Opfer in die Krankenhäuser spült, lassen wir Dr. Kurt Gautsch, Radiologe in einem Tiroler Motorrad-Hotspot in Tirol kommen: «Wir bekommen immer wieder unschöne Fälle auf den Tisch, bei denen ordentliche Stiefel schlimmeres verhindert hätten. Detailschilderungen erspare ich mir. Generell heilen Verletzungen an den Füßen langsam. Sehnen sind ungeschützt, die Arterien sind dünn, das führt zu schlechter Versorgung.» Häufigste Langzeitfolge angeschliffener Füße: «Sensibilitätsstörungen.»

Komfort ist das andere Thema. Wie fast jeder normale Schuh auch braucht ein Motorrad-Stiefel eine gewisse Zeit, um wirklich bequem zu sitzen. Einmal eingetragen will man den nur ungern wieder hergeben. Marc Márquez: «Weil wir beim Bremsen oft mit den Sohlen am Asphalt schleifen, ist ein ansonsten noch völlig intakter, bequemer Schuh nach nur einem Rennen untenrum manchmal völlig im Eimer. Jetzt hat Alpinestars eine Möglichkeit gefunden, nur die Sohlen zu tauschen.»

Platzhirsch Alpinestars (rüstet 12 der 22 Fahrer aus) hat dabei ausschließlich Konkurrenz aus dem eigenen Land. Dainese rüstet 5 Fahrer unter eigenem Logo und 4 weitere unter der Sub-Marke TCX aus. Wie so oft tanzt nur Aleix Espargaró materialmäßig aus der Reihe und trägt als einziger Stiefel von Forma. Doch auch diese Firma sitzt in Italien, genauer gesagt in Altivole bei Treviso, zehn Minuten von Asolo entfernt, wo Alpinestars zu Hause ist. Zu Dainese ist der Weg nur geringfügig weiter: Bei normalem Verkehr ist das Hauptquartier in Colceresa in einer halben Stunde erreichbar.

 

Alpinestars

Pecco Bagnaia

Maverick Viñales

Fabio Quartararo

Enea Bastianini

Raul Fernandez

Takaaki Nakagami

Pedro Acosta

Alex Rins

Alex Márquez

Miguel Oliveira

Jorge Martín

Marc Márquez

Dainese

Luca Marini

Franco Morbidelli

Joan Mir

Fabio di Giannantonio

Marco Bezzecchi

TCX

Johann Zarco

Brad Binder

Augusto Fernandez

Jack Miller

Forma

Aleix Espargaró

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