Im MotoGP-Sprint in Jerez krachte es ständig

Verrückter Portugal-GP: Martin siegt – Acosta Dritter

Von Thomas Kuttruf
Ein MotoGP-Rennen, das in die Geschichtsbücher eingehen wird: Während Jorge Martin einen Start-Ziel herausfuhr, endete der GP mit Stürzen von Bagnaia, Marc Márquez und Viñales. Acosta wird Dritter.

Nach dem Samstags-Sprint mussten die Protagonisten für das doppelt so lange GP-Rennen über 25 Runden (117 km) wieder auf ihre ursprünglichen Startplätze zurück. Enea Bastianini, gestern nicht auf dem Podium, rollte auf die erste Starposition. Neben ihm Sprint-Sieger Viñales. Komplett wird die «front row» mit Jorge Martin, der seine Ducati GP24, entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten als Dritter vor dem Podium abstellte.

Bei der feierlichen Prozedur mit reichlich Ovationen, Kampfjet-Getöse und Nationalhymne sind die 22 MotoGP-Stars längst im Tunnel der Konzentration verschwunden. 14 Uhr Ortszeit. Die Motoren laufen.

Wie vom Teufel getreten, schießt Jorge Martin als Führender in die erste Kurve. Dahinter Viñales und der heute besser gestartete Enea Bastianini. Es folgen Marc Márquez und drei KTM in der Reihenfolge Miller–Acosta–Binder.

Noch in der ersten Runde geht Pramac-Racer Morbidelli zu Boden. Der Ducati-Pilot kann das Rennen aber wieder aufnehmen.

Martin schwitzt hart und versucht sich sofort abzusetzen. Doch die Flucht scheitert dank eines aggressiven Maverick Viñales. Derweil räumt Brad Binder im RC16-Team auf. Die 33 holt Acosta und Miller auf der Bremse und ist Sechster.
Enea Bastianini kommt ebenfalls voll in Fahrt, dreht die schnellste Runde und schließt zur Spitze auf. Nach einem Viertel des GP liegen die ersten 13 noch binnen fünf Sekunden.

In Runde sieben die nächste Rookie-Sensation von Pedro Acosta. Der 19-Jährige ist wieder an Binder vorbei, fährt die schnellste Rennrunde und bremst Sekunden später Serien-Weltmeister Márquez aus. Kurz danach ist auch die Lücke zu Pecco Bagnaia geschlossen. Nach zwei Runden Kennenlernen, dann die erste Attacke auf den Weltmeister. Acosta schlingert vorbei, muss die Nummer 1 aber wieder passieren lassen.

An der Spitze hat sich Viñales direkt ins Heck der Desmosedici von Jorge Martin geschoben. Kurz vor Rennmitte sind die beiden auch die Schnellsten auf der Strecke.
Halbzeit. Nun hat auch Bastianini augeschlossen. Die erste Startreihe liegt wieder zusammen.

Vom Jubel der Fans begleitet – am Wochenende kamen 174.000 Besucher – ist Miguel Oliveira in die Top 10 eingedrungen. Der Volksheld verfolgt das beste japanische Bike unter Fabio Quartararo.

Zehn Runden vor der Zielflagge hat sich die Meute sortiert. Mit der neuen schnellsten Runde startet Jorge Martin den zweiten Fluchtversuch. Doch erneut kontert «Top Gun» Viñales. Den nächsten Beitrag zum Rundenzeiten-Shoout liefert Bastianini. Seine 1:38,685 bleibt der Umlauf des GP.

Fünf Runden vor Schluss ist es soweit: Rookie Pedro Acosta bremst Doppelweltmeister Bagnaia aus. Platz fünf für den GASGAS-Youngster.

Die letzten fünf Minuten werden zum Super-Drama. Zunächst geraten Márquez und Pecco Bagnaia beim Kampf um Platz fünf aneinander. Wer hier Schuld hat, is in dem Moment egal, als beide Ducatis von der Strecke rutschen.
Eingangs der letzten Runde erwischt es den Zweitplatzierten. Die Aprilia RS-GP geht auf der Zielgeraden kaputt und wirft den Spanier wenige hundert Meter später mit blockierendem Hinterrad vom Gerät. übersteht der Sprint-Sieger den Unfall ohne Verletzungen. Pedro Acosta erbt das Podium.

Es gewinnt Jorge Martin. Sein Abstand auf Enea Bastianini beträgt nur 0,8 sec. Mit dem Sieg übernimmt der Pramac Ducati-Star auch die Führung in der WM. Mit Acosta, Binder, Miller auf den Plätzen 3,4 und 5 geht die Teamwertung klar nach Österreich. Portugals Superstar Miguel Oliveira erreicht das Ziel als Neunter. Dem Aprilia-Piloten bleibt eine Bestmarke: Mit 350,6 km/h schafft er den besten Topspeed.

Unauffällig, aber schnell auch Augusto Fernandez. Als 11.holt der Spanier ebenfalls WM-Punkte. Dank der zahlreichen Ausfälle schaffen das auch die Honda-Piloten Mir, Nakagami und Zarco mit den Plätzen 12, 14 und 16.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Portimão:

1. Martin, Ducati, 25 Rdn
2. Bastianini, Ducati, + 0,882 sec
3. Acosta, KTM, + 5,362
4. Binder, KTM, + 11,129
5. Miller, KTM, + 16,437
6. Bezzecchi, Ducati, + 19,403
7. Quartararo, Yamaha, + 20,130
8. Espargaró, Aprilia, + 21,549
9. Oliveira, Aprilia, + 23,929
10. Di Giannantonio, Ducati, +28,195
11. Fernández, KTM, + 28,244
12. Mir, Honda, +29,287
13. Rins, Yamaha, + 31,334
14. Nakagami, Honda, + 34,932
15. Zarco, Honda, + 38,267
16. M. Márquez, Ducati, + 40,174
17. Marini, Honda, + 40,775
18. Morbidelli, Ducati, + 52,362

WM-Stand nach 4 von 42 Rennen:
1. Martin, 60 Punkte. 2. Binder, 42. 3. Bastianini, 39. 4. Bagnaia, 37. 5. Acosta, 28. 6. Marc Márquez, 27. 7. Aleix Espargaró, 25. 8. Vinales, 19. 9. Miller, 16. 10. Di Giannantonio, 15. 11. Quartararo, 15. 12. Alex Márquez, 13. 13. Bezzecchi, 12. 14. Oliveira, 8. 15. Mir, 7. 16. Fernández, 5. 17. Zarco, 5. 18. Rins, 3. 19. Nakagami, 2.

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