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Luca Marini (Honda/16.): Der letzte Honda-Cowboy

Von Thomas Kuttruf
Weiterhin harte Zeiten für die einstige MotoGP-Supermacht: Luca Marini sah als einsamer Reiter das Ziel in Texas. Sportlich spielte der Italiener während des gesamten GP-Wochenendes aber keine Rolle.

Lediglich der jüngste und unerfahrenste Pilot der Honda RC213V sah beim GP der Vereinigten Staaten die Zielflagge. Marini kommentierte das mit Galgenhumor: «Schaut aus, als wäre ich der einzige Überlebende.»

In der Tat war die Situation im Lager des Herstellers, der in den USA ein Jahrzehnt als unschlagbar galt, aussichtslos. Der Spruch «From Hero to zero» oder von Hundert auf null trifft es am besten. Der Abfall gleicht einem Frontalcrash. Nachdem Honda selbst 2023 noch in der Lage war, mit einer Semi-Werksmaschine in Texas zu gewinnen, wurde Marini letzter.

Der Italiener, der beim letzten Lauf in Portugal zumindest in der Lage war, um Positionen zu kämpfen, war zu keiner Zeit des US-GP in der Lage die Pace des Feldes mitzugehen. Bitter: Selbst der zu Rennmitte gestürzte Alex Márquez (übrigens in der gleichen Runde wie der Führung liegende Bruder), der von ganz hinten weiter fahren konnte, schaffte es armen Marini wieder einzuholen. Fünf Runden vor Schluss war der Italiener wieder ganz hinten und der letzte WM-Punkt futsch.

Luca Marini nahm kein Blatt vor den Mund und fasste die Ereignisse ermüdet zusammen: «Tatsache ist, ich habe für den letzten WM-Punkt so hart gekämpft wie letztes Jahr für Rang zwei und ich habe es nicht geschafft. Aber in diesem Moment schaut es wirklich nicht gut aus. Vor einem hat Alex Rins gewonnen – dieses Jahr waren wir ein ganzes Stück weit weg von allen anderen.»

Der jüngere Bruder der Legende Valentini Rossi weiter: «Ich habe Vorstellungen, in welche Richtung wir uns bewegen müssen und auch die Ingenieure aus Japan haben alle Daten und die gleiche Einstellung. Ich bemühe auch sehr, den Technikern möglichst gut und genaue Rückmeldungen zu geben.»

Gibt es eine spezifische Schwachstelle, an der gearbeitet wird? Marini: «Es geht nicht um eine Sache, es geht um alles! Im Vergleich zur Vergangenheit ist es, als ob die alten Stärken der Maschine weniger geworden sind, gleichzeitig haben sich die Schwachpunkte weiter ausgeprägt. Es hat sich auch viel verändert, jetzt speziell hier in den USA ist die Strecke in meinen Augen schneller geworden, auch die Reifen haben sich weiter verbessert und dadurch ist die Performance insgesamt gestiegen, aber wir konnten da nicht mithalten. Die Realität ist, wir brauchen überall neue Entwicklungen. Aber es wird auch Zeit brauchen, all das umzusetzen»

Eine klare Botschaft. In den USA war das Paket «RC213V» unbrauchbar und der letzte Cowboy in Texas wird weiterhin Geduld brauchen. Hoffnung setzt die gesamte Honda-Mannschaft in die nächsten Tests. Bereits diese Woche werden die HRC-Piloten in Barcelona testen. Direkt am Montag nach dem Spanien-GP in Jerez findet die nächste Session bei den offiziellen Tests aller Teams statt.

Ergebnis US-GP:
1. Maverick Viñales (E) Aprilia 41:09,503 min.
2. Pedro Acosta (E) GASGAS +1,728 sec.
3. Enea Bastianini (I) Ducati +2,703 sec.
4. Jorge Martín (E) Pramac Ducati +4,690 sec.
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati +7,392 sec.
6. Fabio Di Giannantonio (I) VR46 Ducati +9,980 sec.
7. Aleix Espargaró (E) Aprilia +12,208 sec.
8. Marco Bezzecchi (I) VR46 Ducati +13,343 sec.
9. Brad Binder (ZA) KTM +14,931 sec.
10. Raúl Fernández (E) Trackhouse Aprilia +16,656 sec.
11. Miguel Oliveira (P) Trackhouse Aprilia +18,542 sec.
12. Fabio Quartararo (F) Yamaha +22,899 sec.
13. Jack Miller (AUS) KTM +24,011 sec.
14. Augusto Fernandez (E) GASGAS +27,652 sec.
15. Alex Márquez (E) Gresini Ducati +32,855 sec.
16. Luca Marini (I) Repsol Honda +33,528 sec.
17. Marc Márquez (ESP) Gresini Ducati out
18. Alex Rins (E) Yamaha out
19. Joan Mir (E) Repsol Honda out
20. Franco Morbidelli (I) Pramac Ducati out
21. Takaaki Nakagami (J) LCR Honda out
22. Johann Zarco (F) LCR Honda out

Fahrer-WM nach Austin:
1. Martín 80
2. Bastianini 59
3. Viñales 56
4. Acosta 54
5. Bagnaia 50
6. Binder 49
7. Espargaro 39
8. Marc Márquez 36
9. Di Giannantonio 25
10. Miller 22
11. Bezzecchi 20
12. Quartararo 19
13. Alex Márquez 14
14. Oliveira 13
15. Raúl Fernández 7
16. Augusto Fernández 7
17. Mir 7
18. Zarco 5
19. Rins 3
20. Nakagami 2
21. Morbidelli 0
22. Marini 0

Konstrukteure:
1. Ducati 96
2. KTM 76
3. Aprilia 72
4. Yamaha 19
5. Honda 8
Teams:
1. Ducati Lenovo 109
2. Aprilia 95
3. Pramac 80
4. KTM 71
5. GASGAS 61
6. Gresini 50
7. VR46 45
8. Yamaha 22
9. Trackhouse 20
10. Honda 7
11. LCR 7

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