KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Dani Pedrosa (KTM): «Jetzt kann ich es genießen»

Von Gino Bosisio
Jetzt mit vollem Genuss am Start: KTM MotoGP-Cheftester Dani Pedrosa

Jetzt mit vollem Genuss am Start: KTM MotoGP-Cheftester Dani Pedrosa

Der spanische MotoGP-Routinier Dani Pedrosa wird in Jerez mit der Red Bull-KTM einen Wildcard-Einsatz absolvieren. Pedrosa über seine Mission, Pedro Acosta und den Unterschied zu früheren Rennen in Andalusien.

Dani Pedrosa steht vor seiner nächsten Mission in der MotoGP-WM. Der KTM-Edeltester und 54-fache Grand Prix-Sieger wird am Wochenende in Jerez de la Frontera eine dritte Werks-RC 16 steuern. Zur Erinnerung: Der 38-jährige Spanier sorgte bereits 2023 in Andalusien für Aufsehen, als er im GP auf Rang 7 fuhr. Im kurzen Sprint war Dani sogar Sechster – mit nur 1,8 Sekunden Rückstand auf Teamkollegen Brad Binder.

Pedrosas Pressetermin war am Donnerstag in Jerez erwartungsgemäß sehr gut besucht. «Ja, ich freue mich hier auf den Auftakt am Freitag. Ich habe ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ich hier wieder fahre nach dem letzten Jahr. Aber die Dinge sind durch die Tests wieder interessant geworden, daher haben wir entschieden, hier nochmals zu fahren», verrät Pedrosa, der weiß: «Der Speed ist schwer einzuschätzen, wenn man im Test alleine auf der Piste fährt. Aber wir haben einige Teile zu probieren. Diese sollte man in einer etwas stressigeren Lage probieren, um festzustellen, ob wir damit klarkommen. Normal hat man ja den ganzen Tag bei einem Test, um die Dinge einzustellen und zu adaptieren. Es ist deutlich intensiver mit dem neuen Format.»

Zum bevorstehenden GP-Wochenende und dem MotoGP-Paddock sagt Dani: «Ich spüre, dass mein Zugang jetzt komplett anders ist. In der Vergangenheit war ich schon viel konzentrierter und mehr im Tunnel – habe auf meine Ziele geschaut. Ich kann mein Spektrum jetzt mehr öffnen und die Atmosphäre einzusaugen und es genießen, einfach hier zu sein. Es ist aber auch ein routinierteres Gefühl. In der Vergangenheit war es einfach nur verrückt – es ging nur ums Rennfahren.»

Zu Sensations-Rookie Pedro Acosta sagt Pedrosa: «Ich habe nicht viel mehr gesehen, wie ihr alle. Man muss nicht mehr sagen, er hat zwei Podiumsplätze nach drei Rennen. Viel mehr kann ich auch nicht sagen. Am TV sieht sein Fahrstil und seine Linien etwas anders aus als die der anderen Fahrer. Wir sind aber happy, dass er so gut performt. Für einen Rookie ohne die Kenntnis über Reifen, Kupplung und Bremsen vorne zu sein, ist gut für uns. Das zeigt auch, dass es unser Bike einem guten Talent ermöglicht, sofort vorne zu sein. Daher sind wir happy! Die Resultate kommen auch, weil er sehr motiviert ist.»

Pedrosa hatte bei der PayTV-Plattform DAZN gesagt, er werde Acosta folgen: «Es ist wahr – natürlich! Er fährt sehr gut (lacht).» Ist der Plan, ihm zu folgen? «Nein, nein - das war natürlich ein Spaß im TV – aber eigentlich ist es doch wieder wahr! Normal muss man einem Rookie helfen, den Rhythmus zu finden, aber in diesem Fall trifft es nicht zu. Wir müssen mal schauen, wenn er entscheidet, dass er mir ein Datum nennt.» Dann sagt der Wildcard-Star noch: «Ich bin mehr überrascht über die Ergebnisse von Pedro also die Probleme von Jack und Brad.»

Was fehlt KTM noch zur absoluten Spitze? «Das ist schwer zu sagen, daher wollen wir einige Dinge probieren», sagt der Fan-Liebling. Und Pedrosa weiß zu gut: «Die Rundenzeiten und die Pace sind in der MotoGP-WM nun deutlich schneller als 2023. Wir müssen das auch beurteilen und neu adaptieren. Rekorde sind zerschmettert worden – auch wenn die Verhältnisse nicht perfekt waren wie in Portugal. Die Rennzeiten sind einfach schneller. Ja, wir haben hier Einiges zu probieren. Aber wir müssen es eben unter diesen Verhältnissen jetzt mal tun.»


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