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MotoGP-Einstieg von BMW: Die Bedingung ist SBK-Erfolg

Von Ivo Schützbach
Mit dem neuen technischen Reglement für die MotoGP-WM ab 2027 geht die Hoffnung auf zusätzliche Hersteller einher. SPEEDWEEK.com sprach mit Markus Flasch, dem Geschäftsführer von BMW Motorrad.

Seit 1. November 2023 ist Markus Flasch Leiter von BMW Motorrad. Vergangenen März besuchte er in Barcelona zum ersten Mal einen Event der Superbike-WM, Toprak Razgatlioglu eroberte damals seine erste Pole-Position mit der M1000RR und sorgte für den ersten BMW-Sieg in einem Hauptrennen seit 2013!

Der Österreicher Flasch ist bekennender MotoGP-Fan und hatte schon als Chef der M GmbH viel Freude daran, dass BMW seit 1999 die offiziellen Autos in der MotoGP zur Verfügung stellt. Zu Promoter Dorna und deren Chef Carmelo Ezpeleta pflegt er gute Verbindungen und hat mehrfach im BMW-Vorstand und bei seinem Vorgänger Schramm heftig dafür geworben, in die Königsklasse einzusteigen. Schramm hat das konsequent abgelehnt.

Am 6. Mai 2024 wurden die neuen technischen MotoGP-Regeln verlautbart, gültig ab der Saison 2027. Markanteste Änderungen sind die Reduktion des Hubraums auf 850 ccm, das Verbot von Hilfen wie der Startvorrichtung und das höhenverstellbare Fahrwerk, auch die ausufernde Aerodynamik wird eingedämmt.

«Wenn alle bei null anfangen, ist der Zeitpunkt zum Einsteigen», sagte Flasch im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com. «Aber bis dorthin müssen wir Erfolg haben mit dem, was wir tun.»

2019 kehrte BMW werksseitig in die Superbike-WM zurück, in diesem Jahr mischt der deutsche Hersteller dank Toprak Razgatlioglu erstmals konsequent vorne mit. In den ersten neun Rennen der Saison, bis zum nächsten Event Mitte Juni in Misano ist eine fast achtwöchige Pause, eroberte der Türke sechs Podestplätze, darunter drei Siege. Momentan liegt Toprak mit sechs Punkten Rückstand gegenüber Alvaro Bautista (Aruba.it Ducati) auf dem zweiten WM-Rang.

«Es gibt für mich nicht den Weg aufzusteigen, ohne erfolgreich zu sein», betont Flasch. «Das ist für mich ausgeschlossen, das habe ich meinem Team auch von Tag 1 weg gesagt: Pflicht ist Erfolg in der Superbike-WM. Parallel können wir uns vorbereiten, aber entscheiden tue ich nur, wenn wir erfolgreich sind. Wir schauen uns das strategisch an. Dann müssen wir das ganz nüchtern bewerten, das wird auf keinen Fall eine leidenschaftliche Entscheidung von mir persönlich. Das wird eine nüchterne und breit getragene Entscheidung. Jede so große Entscheidung wird in einem Unternehmen wie BMW breit getragen, die Vorbereitung muss entsprechend sorgfältig gemacht und begründet werden. Wenn das alles Sinn macht, dann bekommt man langfristig Stabilität hinein, denn nach mir wird jemand anders Chef von BMW Motorrad. Deshalb kann ich auch noch nichts Konkretes sagen, wir starten die Bewertung.»

Nach der Saison 2022 zog sich Suzuki aus der MotoGP-Weltmeisterschaft zurück, seither sind mit Aprilia, Ducati, KTM, Honda und Yamaha nur noch fünf Hersteller dabei. Dorna-Chef Ezpeleta sagte wiederholt, dass die beiden Suzuki-Plätze erst dann wieder vergeben werden, wenn ein zusätzliches Motorradwerk einsteigt.


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