Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

MotoGP-Bikes ab 2027: Leiser und Langsamer

Von Thomas Kuttruf
Sprachen zur neuen MotoGP-Generation:  Von links – Carlos Ezepeleta (Dorna), Jorge Viegas (FIM), Carmelo Ezpeleta (CEO Dorna) und Hervé Poncharal (IRTA)

Sprachen zur neuen MotoGP-Generation: Von links – Carlos Ezepeleta (Dorna), Jorge Viegas (FIM), Carmelo Ezpeleta (CEO Dorna) und Hervé Poncharal (IRTA)

In der vergangenen Woche wurden die Beschlüsse für ein neues technisches Regelwerk ab 2027 veröffentlicht. Bei einer Pressekonferenz in Le Mans betonten die Verantwortlichen die Notwendigkeit der Veränderungen.

MotoGP-High Noon in Le Mans. Punkt 12 Uhr am Freitagmittag wurden die ab 2027 geltenden MotoGP-Technik-Regeln offiziell der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu den Medien in Le Mans sprachen neben Carmelo Ezepeleta, Dorna-Chef und Vorsitzender der Motorcycle Grand Prix Commission sowie dessen Sohn Ezepeleta als sportlicher Leiter von Dorna Sports, auch FIM-Präsident Jorge Viegas und Hervé Poncharal, Vorsitzender der Teamvereinigung IRTA.

Unter dem Motto «Mehr Sicherheit und mehr Wettbewerb» wurden die beschlossenen Veränderungen zur Ausrichtung der MotoGP als außergewöhnliche Chance der Motorrad-Weltmeisterschaft gefeiert.
Sichtlich stolz sprach Carmelo Ezepelata davon, wie geschlossen und zügig Einigkeit unter allen Akteuren erreicht wurde.

Der Dorna-CEO: «Dass wir heute die neuen Regeln vorstellen können, ist ein sehr spezielles Ereignis. Dank einer sehr guten Zusammenarbeit mit der FIM, allen beteiligten Herstellern, der MSMA und den Teams konnten wir Einigkeit über eine neue Basis für den Zeitraum von 2027 bis 2031 erzielen, von der alle Beteiligten profitieren werden. Ziel dieser Verhandlungen, da waren sich alle einig, über unser einzigartiges Technik-Netzwerk aus den Werken, Dorna und FIM ein Regelwerk zu erstellen, das sowohl den wichtigsten Faktor der Sicherheit als auch die Nachhaltigkeit stärker in den Vordergrund stellen. Dieser Prozess und das Ergebnis hat gezeigt, dass unser einzigartiger Sport noch attraktiver werden wird.»

Einen detaillierteren Ausblick auf den Sport ab 2027 gab Teambesitzer und IRTA-Boss Hervé Poncharal. «Wir als Aktive und die Fans wollen die Besonderheit des Sports erhalten. Mit den wesentlichen Beschlüssen, denke ich, können wir diese Faszination sogar weiter steigern. Dem Verbot der Devices, auch die Limitierung der aerodynamischen Elemente wird dazu führen, dass der Fahrer als Faktor wieder stärker zum Tragen kommt. Das Überholen auf der Strecke wird wieder besser möglich sein. Fakt ist auch, wir tragen mit den Änderungen auch den Aussagen unserer Helden, den Piloten, Rechnung. Sie berichten uns, dass wir mit den aktuellen Prototypen am absoluten Limit operieren, was das körperliche Vermögen der Fahrer angeht.»

FIM-Präsident Jorge Viegas sprach dann auch einen Aspekt an, der besonders der weltweiten MotoGP-Community Bauchschmerzen bereiten wird. Zu den im Sinne gesteigerter Nachhaltigkeit beschlossenen Änderungen wie einer Reduzierung des Tankvolumens und den Einsatz 100-Prozent non-fossiler Treibstoffe kündigte der Portugiese auch eine Reduzierung der Lautstärke an: «Wir müssen uns noch stärker mit der Nachhaltigkeit auseinandersetzen. In einem nächsten Schritt werden wir die Lautstärke der Motorräder etwas reduzieren. Wir haben in jeder Hinsicht unsere Limits erreicht und mit den beschlossenen Maßnahmen werden wir in der Lage sein, alle Ziele von mehr Sicherheit und Nachhaltigkeit zu erreichen, ohne dass die Show schlechter wird.»

Bei aller Gewichtigkeit der genannten Grundlagen, die zu den neuen Regeln geführt haben, werden die Veränderungen de facto dazu führen, dass die nächste MotoGP-Generation langsamer und leiser als ein heutiger Renner der Königsklasse sein wird.

Eine Differenzierung zu seriennahen Superbikes wird auch in Zukunft stattfinden, aber in Sachen Rundenzeiten werden sich die beiden Formate wieder annähern.

Die Beschlüsse für ein neues Regelwerk ab der Saison 2027

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