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Trackhouse Racing: Kein Steigbügelhalter für Aprilia

Von Manuel Pecino
Der Italiener Davide Brivio (59) sieht keinen Grund, weshalb das MotoGP-Satellitenteam Trackhouse Racing weniger erfolgreich sein soll als das Werksteam von Aprilia.

Das Trackhouse Aprilia MotoGP Racing Team ist eine Tochterfirma der Trackhouse Entertainment Group, Geschäftsführer Justin Marks hat sich in der US-amerikanischen NASCAR-Serie als Rennfahrer und Teameigentümer einen Namen gemacht. Das Trackhouse NASCAR Racing Team ist in Concord, North Carolina, stationiert und wurde 2021 vom früheren Nationwide-Series-Rennsieger Marks sowie dem Rapper Pitbull gegründet.

Justin Marks, dessen Vermögen sich auf 50 Millionen US-Dollar beläuft, will das Wachstum von Trackhouse sicherstellen und den Firmennamen zu einer globalen Marke ausbauen. Deshalb verschaffte er sich 2023 beim Motorrad-GP von Österreich auf dem Red Bull Ring im August einen Eindruck von der MotoGP-Welt. Er plante den Einstieg ursprünglich für 2025, griff aber im November 2023 entschlossen zu, als das RNF-Aprilia-Team krachend auseinanderfiel.

Im Februar 2024 verpflichtete Marks Davide Brivio als Teammanager. Der Italiener führte in der MotoGP-WM die Werksteams von Yamaha und später Suzuki, außerdem war er der persönliche Berater von Superstar Valentino Rossi. Nach einem dreijährigen Ausflug in die Formel 1 ist der 59-Jährige in die zweirädrige Königsklasse zurückgekehrt, jetzt versucht er, die Trackhouse-Truppe auf das Niveau eines Werksteams zu bringen.

Davide, ist Trackhouse ein Ingenieurbüro oder ein normales Rennteam?

Es ist eine Rennstruktur. Bis vor zwei Jahren waren dort mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt, weil das NASCAR-Team fast das gesamte Auto selbst bauen musste. Der Motor wurde von General Motors geliefert, aber der Rest wurde in den Trackhouse-Werkstätten hergestellt. Jetzt haben sich die Vorschriften geändert, 70 Prozent der Teile müssen auf dem Ersatzteilmarkt gekauft werden, und das Chassis ist für alle gleich. Trotzdem kann ein Rennteam weiterhin mit Simulationen arbeiten und seine Ingenieurskunst einbringen.

Bevor du in die aktuelle Struktur von Trackhouse eingreifst, musst du beobachten und analysieren, was verbessert werden kann. Was ist dir bis jetzt aufgefallen?

Ich bin in ein Team gekommen, das bereits gut strukturiert und organisiert ist, und natürlich müssen wir versuchen zu sehen, was weiter verbessert werden kann. Wir werden versuchen, das Niveau anzuheben, wo und wenn es möglich ist.

Wie sieht die Strategie des Trackhouse-Projekts für die nächsten zwei oder drei Jahre aus? Was ist die Idee? Wo willst du hin? Was ist das Ziel, das du anstrebst?

Ganz einfach: Wir wollen versuchen, befriedigende Ergebnisse zu erreichen. Meiner Meinung nach, und ich bin nicht der Einzige, wollen wir nicht das Team sein, das junge Fahrer für das Werksteam heranzieht. Es ist eine Rolle, die ich nicht spielen will.

Heißt das, dass ihr nicht das Junior-Team von Aprilia sein wollt?

Korrekt. Natürlich, wenn es eines Tages einen interessanten jungen Fahrer gibt, können wir ihn unter Vertrag nehmen. Allerdings mit dem Ziel, dass er für uns Erfolge einfährt. Die Idee ist, einen jungen Fahrer heranwachsen und reifen zu lassen, so wie wir es bei Suzuki mit Maverick Vinales, Alex Rins und Joan Mir gemacht haben.

Derzeit haben wir Raul Fernandez und Miguel Oliveira. Raul ist 23 Jahre alt und der jüngere der beiden. Wenn er reift und stärker wird, werden Massimo und ich darüber diskutieren müssen, ob ich ihn ins Werksteam versetzen oder behalten soll. Wenn er stark wird, wäre ich froh, ihn zu behalten. Denn auch wir möchten unsere Befriedigung, unsere Ergebnisse haben.

Welchen Standpunkt hat Aprilia-Rennchef Massimo Rivola zu diesem Thema?

In diesem Punkt sind wir auf einer Linie mit Aprilia. Wir haben mit Massimo darüber gesprochen und er stimmt zu. Denn für Aprilia reicht es aus, eine Aprilia gewinnen zu sehen. Wenn eine Aprilia gut abschneidet, macht es keinen Unterschied, ob sie weiß oder schwarz lackiert ist.

In der Theorie klingt das vernünftig. Doch wenn die vier Aprilia unterschiedliche Verkleidungen haben, ist das in der Praxis nicht immer einfach.

Ich verstehe, was du meinst, aber man muss nicht immer die gleichen Dinge tun oder den gleichen Mustern folgen. Das ist die Herausforderung. Lass uns in ein paar Jahren darüber reden.

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