Maverick Vinales: Unklare Zukunft, aber Wunschpartner
Maverick Vinales hat noch keinen Vertrag für 2025
Am Montag stellte sich Maverick Vinales einer Gruppe von Journalisten, die den offiziellen MotoGP-Test in Mugello verfolgten. Er sprach über die derzeitigen Probleme der Aprilia und Lösungsansätze. Auch die Transfergerüchte blieben nicht unkommentiert, denn auch Vinales kennt seine Zukunft noch nicht.
Wegen des einsetzenden Regens konnte das eigentliche Testprogramm nicht durchgeführt werden. Umsonst war der Montag aber nicht. Denn Vinales ist sich bei noch 13 ausstehenden Rennwochenenden bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit eines regnerischen Wochenendes gegeben ist und man die gewonnenen Erkenntnisse nutzen kann, um sich in diesen Verhältnissen besser zu schlagen.
Er beschrieb dabei insbesondere Probleme mit dem Hinterrad in der späten Bremsphase und beim Einbiegen in die Kurven. «Mir ist oft am Kurveneingang das Hinterrad weggerutscht. Dadurch büßte ich Geschwindigkeit in der Kurve ein. Das war in Jerez besonders schlimm. Wir haben hier einiges ausprobiert und es funktioniert.»
«Es war ein Elektronik-Problem. Ich musste sonst immer die Motorbremse verstellen. Wir haben etwas an den Einstellungen angepasst, um das Motorrad besser zu beherrschen. Nun haben wir im Nassen viel Grip», freute sich der WM-Sechste.
Er beschrieb eine weitere Baustelle. Die Aprilia hat ein aufwändiges Aero-Paket, welches an der Front für mehr Anpressdruck sorgt, dadurch heizen sich aber die Reifen zu stark auf. «Nach fünf Runden mit weichen Reifen werden diese zu heiß und ich verliere Traktion am Hinterrad und Grip in den Kurven. Wir müssen die Reifentemperatur senken, damit ich wie in Austin immer Vollgas geben kann», so Vinales, der auf eine neue Schwinge und eine angepasste Federung für Assen Ende Juni hofft, um auch dieses Problem von seiner Liste streichen zu können.
Nach sieben Events zog «Top Gun» Bilanz zum bisherigen Saisonverlauf: «Das ist das Maximum der Aprilia gewesen. Es gab ein paar Rennen wie in Austin, wo wir schnell waren. Bei anderen lief es auf eine Runde gut, aber wir wurden nur Achter oder in Le Mans Fünfter.»
Speziell die Ducati sind ihm ein Dorn im Auge. Obwohl Aprilia sich verbessert hat – Vinales war am Rennsonntag in Mugello 25 Sekunden schneller als im Vorjahr – so hat Ducati einen größeren Schritt in der Entwicklung gemacht. «Sie können den weichen Reifen bis zum Ende bei voller Performance nutzen. Seit den Europarennen läuft es für sie noch besser.»
Zwar gab sich Vinales ahnungslos, wer den Platz von Aleix Espargaro 2025 im Aprilia-Werksteam einnehmen könnte, einen Wunschkandidaten hat er aber: «Miguel Oliveira hat einen ähnlichen Fahrstil wie ich. Er wäre eine gute Wahl.»
Aleix beendet seine MotoGP-Karriere nach dieser Saison und wird bei Honda als Testfahrer andocken.
Der Wunsch von Vinales wird nicht in Erfüllung gehen: Alles deutet daraufhin, dass sich Aprilia mit WM-Leader Jorge Martin geeinigt hat, der von Pramac Ducati kommt.
Zeiten MotoGP-Test Mugello (3. Juni):
1. Brad Binder (ZA), KTM, 1:47,617 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,033 sec
3. Luca Marini (I), Honda, +1,434
4. Jack Miller (AUS), KTM, +1,614
5. Joan Mir (E), Honda, +2,171
6. Maverick Vinales (E), Aprilia, +7,361
7. Alex Rins (E), Yamaha, +1,154
8. Johann Zarco (F), Honda, +10,035
9. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +10,665
10. Takaaki Nakagami (J), Honda, +10,883
11. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +11,680
12. Raul Fernández (E), Aprilia, +11,764
13. Augusto Fernández (E), KTM, +12,435
14. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,758
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, + 18,181
16. Alex Márquez (E), Ducati, +19,063