Rivola (Aprilia): Maverick kann auch mit KTM gewinnen
Maverick Vinales feiert mit Massimo Rivola den Sieg beim Grand Prix der USA
Obwohl Aprilia sich in den vergangenen Jahren vom zwischenzeitlich angeschlagen Hersteller aus eigener Kraft zur siegreichen Marke entwickeln konnte, die aktuell mit KTM um die Rolle als zweitstärkste Kraft der MotoGP kämpft, gelang es dem Werk nicht Maverick Vinales für weitere Jahre zu halten.
Für Aufsehen und Anerkennung hatten die Worte von Massimo Rivola schon vor Wochen gesorgt. Denn bereits unmittelbar nach der Verpflichtung von Jorge Martin legte der Chef der Aprilia-Rennabteilung «Top Gun» Vinales den roten Teppich aus. Sollte sich der überlegene Sieger des Austin-GP 2024 für einen Verbleib bei Aprilia entscheiden, so würde die Rolle des Anführers und Kapitäns des Projektes auf Vinales fallen, so Rivola am Tag der Verpflichtung von Jorge Martin.
Sicher ist, Vinales nahm nicht Reißaus, als Martin für das Werk aus Noale unterschrieben hatte. Die Verhandlungen mit dem zukünftigen Arbeitgeber aus Österreich zogen sich über einen längeren Zeitraum hin. Offensichtlich übt die Vorstellung als erster Fahrer der MotoGP-Geschichte, mit vier Marken zu gewinnen, die entscheidende Faszination auf Vinales aus.
Dass der Familienvater dies auch erreichen kann, darin besteht für den Aprilia-Racing-Chef kein Zweifel: «Ich glaube, er will der Einzige sein, der mit so vielen verschiedenen Herstellern gewinnt. Er hat das Talent dazu und ich sehe keinen Grund, warum Maverick dieses Ziel nicht auch erreichen sollte.»
Niemand hat übersehen, zu welchen Taten Bike und Pilot unter den richtigen Voraussetzungen in der Lage sind. Spürbar wurde bei der jüngsten Presserunde deshalb erneut die große Wertschätzung des Rennleiters für den aktuell sechsten der MotoGP-Rangliste.
Rivola: «Natürlich tut es mir leid, ein Talent wie Maverick zu verlieren. Wie ich schon sagte, würde ich gerne mehr 'Austin' mit ihm sehen, und ich bin bereit, mit Ihnen zu wetten, dass wir bis zum Ende der Saison mehr davon sehen werden. Dennoch respektiere ich die Entscheidung, die er getroffen hat, und ich denke, wir hatten bisher eine sehr gute Zeit zusammen. Er war, ich will nicht sagen, verloren, aber in einer sehr schwierigen Position am Ende seiner Yamaha-Geschichte, und auch wir hatten am Ende des Jahres 2021 viel zu kämpfen. Auch glaube ich, dass wir in den nächsten 13 Runden einen kämpfenden Maverick sehen werden. Und ich hoffe und denke, dass unsere gemeinsame Geschichte auf die beste Weise enden wird.»
Trotz den leicht wehmütigen Aussagen, bestätigt Massimo Rivola die frische Aufstellung und sieht die Vorteile, die sich aus der Situation ergeben: «Bei allem hat es auch sehr viel Gutes, denn erst dadurch, dass wir einen großartigen Piloten verlieren, hat sich die Möglichkeit ergeben, einen anderen großartigen Piloten aus Italien für uns zu gewinnen. Wir haben auf die richtigen Rennpferde gesetzt, da bin ich mir sicher.»