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Jorge Martin (2.): «Dachte lange, ich kann gewinnen»

Von Thomas Kuttruf
Jorge Martin: Platz 2 im Ziel nach Startplatz 11

Jorge Martin: Platz 2 im Ziel nach Startplatz 11

Prima-Pramac-Pilot Jorge Martin fuhr ein starkes Rennen in Japan. Mit Platz 2 musste sich der Madrilene dann ausgerechnet seinem härtesten Rivalen Pecco Bagnaia geschlagen geben. Die WM-Führung beträgt noch 10 Punkte.

Von vielen Beobachtern wurde der Pramac-Ducati-Star als Gewinner des Tages gesehen. Denn Jorge gelang wie bereits im Sprint eine sensationelle Aufholjagd. Von Position 11 ging es im Eilgang in Richtung Spitze und mit einem ungefährdeten zweiten Platz betrieb die #89 in Motegi maximale Schadensbegrenzung.

Der Pilot selbst hatte nach dem Japan-GP eine bedingt andere Meinung. «Als Sieger kann ich mich als Rennfahrer nur fühlen wenn ich das Rennen gewonnen habe. Aber es fühlt sich natürlich gut an. Von hinten zu kommen war nicht einfach, auch weil du bei der Jagd auch immer mehr die Reifen beanspruchst als wenn du alles von vorne kontrollieren kannst. Die ersten Runden waren dennoch ein Genuss, ich bin sehr gut vorangekommen und hatte viel Zuversicht.»

Der WM-Spitzenreiter lag bereits in der dritten Runde auf Position, schnappte sich KTM-Pilot Binder. Als vor ihm, wie bereits am Sprint-Samstag, Pedro Acosta im Kies verschwand hatte der «Martinator» den Weltmeister schon zu einem frühen Zeitpunkt im Visier.

Martin: «Es hat sehr geholfen dass ich so schnell weit vorne war. Pecco war immer in meinem Blick und ich konnte ihn das ganze Rennen über beobachten. Gerade in den ersten zehn Runden war mein Speed extrem gut – und Pecco fuhr nicht ganz ohne Fehler. Also dachte ich, dass ich die Lücke zufahren kann.»

Doch die Aufgabe stellte sich im weiteren Verlauf des Rennens über 24 Runden nicht nur als hart, sondern als unlösbar dar. Jorge Martin war hin und her gerissen, glaubte aber lange einen möglichen Triumph über den Ducati-Werksfahrer. «Als ich die Lücke unter einer Sekunde gebracht hatte, habe ich bemerkt, dass Pecco auf der Bremse auch seine Probleme hatte. Zehn Runden vor Schluss habe ich an mich geglaubt und mich für den Sieg angetrieben. Aber Pecco hat ebenfalls einen super Job gemacht und mal wieder Zeit wie gut er die Reifen kontrollieren kann. Die letzte halbe Sekunde zu finden, war dann unmöglich.»

Als Schlüsselmoment nannte der Tabellenführer dann eine lange Schrecksekunde. Martin: «Ich habe gesehen, dass Pecco spezielle in Kurve 11 Probleme hatte, auch er hätte zu kämpfen. Doch dann hatte ich selbst einen heftigen Vorderradrutscher, den ich mit dem Ellbogen abfangen musste. Ich habe mich dabei – sorry für die Wortwahl – vor Schreck fast angeschissen. Da wusste ich, Jorge, das wars. Ab da habe ich nur noch die 20 Punkte für Platz 2 gesehen.»

Das Mobility Resort in Motegi verließ der Madrilene dennoch in Zufriedenheit. Sein Fazit formulierte Jorge Martin so: «Mit Startplatz 11 war die Lage leider nicht ideal. Als Ziel hatte ich mir dennoch einen Podiumsplatz gesetzt. Das Ziel habe ich erreicht und heute muss ich mit Platz 2 glücklich sein.»

Nach einer Woche Pause geht es am übernächsten Wochenende in Phillip Island auf einer der Lieblingsstrecken des «Martinators» weiter. Mit 10 Punkten Vorsprung für den Spanier.

Ergebnisse MotoGP Motegi, Rennen (6. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 24 Runden in 42:909,790 min
2. Jorge Martin (E), Ducati, +1,189 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +3,822
4. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,358
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +17,940
6. Brad Binder (ZA), KTM, +18,502
7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +19,371
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +20,199
9. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,442
10. Jack Miller (AUS), KTM, +31,184
11. Johann Zarco (F), Honda, +31,567
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +32,299
13. Takaaki Nakagami (J), Honda, +33,003
14. Luca Marini (I), Honda, +35,974
15. Raul Fernandez (E), Aprilia, +39,321
16. Alex Rins (E), Yamaha, +40,839
17. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,547
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 13 Runden zurück
– Augusto Fernandez (E), KTM, 18 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 23 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 24 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 24 Runden zurück

WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:

1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Aleix Espargaro 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Bezzecchi 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.

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