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Franco Morbidelli: Über Nacht gelang ein Riesensprung

Von Friedemann Kirn
Franco Morbidelli vor Fabio Di Giannantonio

Franco Morbidelli vor Fabio Di Giannantonio

Nach langem Anlauf kommt Franco Morbidelli auf der Pramac-Ducati immer besser in Schwung. Im Motegi-Sprint kam er als Fünfter nur einen Platz hinter seinem MotoGP-Teamkollegen Jorge Martín ins Ziel.

«Ich bin happy. Echt happy», atmete Franco Morbidelli nach dem Zwölf-Runden-Schlagabtausch auf, denn von einer solchen Platzierung hätte er am Freitag kaum zu träumen gewagt: Der 29-jährige Italiener stand als 13. in der Zeitenliste und konnte sich nur langsam mit den speziellen Herausforderungen der Motegi-Piste anfreunden. «Ich kam am Freitag nicht viel zum Fahren. Und als am Nachmittag plötzlich angesagt war zur Zeitenjagd auf die Strecke zu gehen, war ich noch nicht eins mit dem Bike, die Harmonie fehlte. Ich hatte auch kein gutes Gefühl mit der Abstimmung», erklärte Morbidelli. «Wir haben an beidem gearbeitet – ich versuchte, mich als Fahrer besser einzustimmen, gleichzeitig sind uns einige Schritte beim Setup gelungen.»

Lohn der Mühe war Rang 1 im Qualifying 1, mit dem sich Morbidelli fürs Q2 der zwölf besten MotoGP-Piloten qualifizierte, das er mit einem sauberen sechsten Platz in der Startaufstellung beendete. «Dabei waren die Bedingungen eigentlich gar nicht nach meinem Geschmack. Auf meiner schnellsten Runde nieselte es, ich hatte ein mulmiges Gefühl, als ich sah, wie am Streckenrand die ominösen weißen Flaggen mit rotem Kreuz geschwenkt wurden», schilderte der Moto2-Weltmeister von 2017. «Im Sprint am Nachmittag war es glücklicherweise trocken. Zumindest habe ich entschieden, so zu denken», sinnierte Morbidelli weiter, bevor er sich mit einem Blick auf die Rundenzeiten vergewisserte, dass tatsächlich durchweg reguläre Bedingungen geherrscht hatten.

«Ich hatte nicht den besten Start und war in den ersten Kurven nicht aggressiv genug. In Kurve 5 kam ich von der Ideallinie ab und ging weit, das hat einige Positionen gekostet. Wenn es in diesen ersten Kurven besser gelaufen wäre, hätte ich näher an der Spitzengruppe sein können», hielt er anschließend Manöverkritik. «Doch das ist okay. Alles in allem haben wir uns gegenüber dem Freitag gewaltig verbessern können und wichtige Schritte nach vorn gemacht. Für Sonntag überlegen wir uns noch ein paar weitere Verbesserungen – und dann versuch’ ich mein Glück aufs Neue!»

Ergebnisse MotoGP Motegi, Sprint (5. Oktober):

1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 21:01,074 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,181 sec
3. Marc Marquez (E), Ducati, +0,349
4. Jorge Martin (E), Ducati, +2,498
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +4,326
6. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,446
7. Alex Marquez (E), Ducati, +11,444
8. Jack Miller (AUS), KTM, +11,875
9. Maverick Vinales (E), Aprilia, +11,947
10.Marco Bezzecchi (I), Ducati, +12,299
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +14,559
12. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +14,645
13. Luca Marini (I), Honda, +15,886
14. Johann Zarco (F), Honda, +16,170
15. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,522
16. Alex Rins (E), Yamaha, +24,415
17. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +25,482
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +32,620
– Joan Mir (E), Honda, 1 Runde zurück
– Aleix Espargaro (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 4 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 10 Runden zurück

WM-Stand nach 31 von 40 Rennen:

1. Martin, 372 Punkte. 2. Bagnaia 357. 3. Bastianini 300. 4. Marc Márquez 295. 5. Acosta 181. 6. Binder 173. 7. Viñales 163. 8. Aleix Espargaro 127. 9. Di Giannantonio 126. 10. Bezzecchi 125. 11. Morbidelli 125. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 82. 14. Oliveira 71. 15. Miller 60. 16. R. Fernández 55. 17. Zarco 31. 18. Nakagami 26. 19. Mir 20. 20. A. Fernández 20. 21. Rins 19. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 549 Punkte. 2. KTM 265. 3. Aprilia 248. 4. Yamaha 93. 5. Honda 51.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 657 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 497. 3. Gresini Racing 419. 4. Aprilia Racing 290. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 251. 6. Red Bull KTM Factory Racing 233. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 126. 9. Monster Energy Yamaha 102. 10. LCR Honda 56. 11. Repsol Honda Team 25.

 

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