KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Remy Gardner: «Die Yamaha M1 ist besser geworden»

Von Johannes Orasche
Remy Gardner beendete sein drittes MotoGP-Rennen der Saison auf Platz 17

Remy Gardner beendete sein drittes MotoGP-Rennen der Saison auf Platz 17

Der Australier Remy Gardner absolvierte in Motegi einen weiteren Wildcard-Einsatz für das Yamaha-MotoGP-Werksteam. Der Australier über die aktuelle M1 und mit weiteren Vergleichen zur KTM RC 16.

Wildcard-Pilot Remy Gardner (26) kam am Sonntag im GP von Japan in Motegi auf Rang 17 ins Ziel. Gardner ging als Letzter ins Rennen und kam auch als Schlusslicht an. Dem Moto2-Weltmeister der 2021 fehlten 59 Sekunden auf Sieger Francesco Bagnaia. Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo (25) kam 27 Sekunden vor dem Aussie ins Ziel.

Gardner hat in der laufenden Saison für Yamaha in der MotoGP-WM bereits Einsätze auf dem Sachsenring und in Silverstone bestritten. Deswegen kann er auch einige interessante Vergleiche ziehen. «Die Yamaha hat sich verbessert. Aber in Hinblick auf die Beschleunigung ist das Gefühl weiterhin nicht ausgezeichnet», so Gardner.

Die schnelle MotoGP-Aushilfe weiter: «Generell hat sich der Grip bei der M1 verbessert und auch die Fahrbarkeit. Die Elektronik ist aber am Limit; sie vermittelt dieses seltsame Gefühl, wenn du beschleunigst – ein Gefühl, das du am Gasgriff eigentlich nicht magst. Aber sie geben wirklich Gas bei Yamaha. Vielleicht sollten sie sogar etwas weniger probieren. Es passiert derzeit sehr viel im Bereich der Mechanik, sodass die Elektronik kaum mitkommt. Das größte Problem bleibt aber der Grip hinten.»

Gardner vergleicht auch die Yamaha mit dem RC 16-Aggregat der KTM, die er 2022 bei Tech3 gesteuert hat. „Die KTM ist etwas linearer von der Leistungsentfaltung her – auch wenn sie immer noch aggressiver ist. Ich weiß nicht, ob da die Elektronik schuld ist oder der Charakter generell. Aber generell war der KTM-Motor für mich einfacher zu nutzen. Mit dem M1-Motor ist es etwas komplizierter und auch die Elektronik ist aktuell ein kritischer Punkt.»

Zu seinem Rennen auf dem Twin Ring in Motegi sagt Remy Gardner noch: «Ich habe die falsche Reifenwahl getätigt – an Stelle des Medium-Reifens hätte ich den weichen Gummi aufziehen müssen», analysierte der Sohn von 500er-Weltmeister Wayne Gardner. «Wir hätten den weichen Reifen rauf machen müssen, dann hätte ich zumindest 15 Runden lang Spaß gehabt! Die Jungs haben gesagt, es würde nicht funktionieren. Taka war mit dem Soft aber auch schneller als die anderen Jungs.»

Gardners Fazit, bevor es bereits am kommenden Wochenende wieder an die Stummel seiner Superbike-Yamaha geht: «Mir ist wichtig, dass ich Yamaha mit einem guten Job helfen kann und dass meine Rückmeldungen das Projekt unterstützen.»

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