MotoGP: Wie Ducati Marc Marquez helfen will

Faktor 3: Ducati dominiert trotz GP25-Fehlversuch

Von Thomas Kuttruf
Die Rennen 11 und 12 der MotoGP-WM 2025 stehen auf dem Programm. Während Ducati unbehelligt die Konkurrenz regiert, tobt ein enger Kampf im Verfolgerfeld. Ducati Corse hält den Joker der drei Teams fest in der Hand.

Die Tabelle der Fahrerweltmeisterschaft ist durchaus lesenswert, doch überaus eintönig mit Blick auf die Untersätze der schnellsten MotoGP-Piloten. Alex und Marc Marquez, Pecco Bagnaia, Franco Morbidelli, Fabio Di Giannantonio – die Top-5 der Weltmeisterschaft bewegen alle eine Ducati Desmosedici.

Mit seinem bemerkenswerten Auftritt und Platz 2 beim letzten GP in Jerez schob sich Yamaha-Werksfahrer Fabio Quartararo als bester Nicht-Desmo-Pilot auf die sechste Position. Entsprechend das Bild in der Herstellerwertung. Nach zehn Rennen fährt Ducati auch weiterhin alles in Grund und Boden. Die Rennabteilung aus Bologna sammelte bislang 185 WM-Punkte. Yamaha – nach dem US-GP noch auf dem letzten Platz der Konstrukteurs-Meisterschaft – schob sich in Spanien an die zweite Stelle. Mit 62 Zählern wird klar, wie dominant die Position von Ducati Corse weiterhin ist.

Dass Ducati bereits jetzt uneinholbar erscheint, das ist in erster Linie auch weiterhin der zahlenmäßigen Überlegenheit im Fahrerlager geschuldet. Abgesehen davon, dass auch in der Team-Weltmeisterschaft die Ducati-Mannschaften die Ränge 1 bis 3 halten, profitiert Ducati weiter von der Exzellenz der letztjährigen Version. Alex Marquez, der die 2025er-Kampagne knapp vor seinem Bruder anführt, bewegt weiterhin den Letztstand der Saison 2024.

Dank Gresini und VR46 als Rückendeckung auf immer konkurrenzfähigem Material kann sogar der nicht gelungene Versuch, mit der GP25 eine noch effektivere MotoGP-Maschine umzusetzen, kaschiert werden. Während Pecco Bagnaia weiterhin darunter leidet, dass die Neuentwicklung viel Testzeit kostete – nicht aber noch mehr Speed und Glücksgefühle brachte –, gelingt es dem mit anders kalibrierten Gefühlssensoren ausgestatteten Marc Marquez, die Unterschiede zwischen den Spezifikationen zu überfahren.

Einen verlässlichen Hinweis darauf, dass Ducati die Entwicklung der GP25 nicht entscheidend vorangebracht hat, gibt es bei VR46 Racing unter der Leitung von Uccio Salucci und Pablo Nieto. Denn auch dort das Bild, dass eine Vorjahresmaschine unter Franco Morbidelli der jüngsten Spezifikation unter Fabio Di Giannantonio voraus ist.

Für Ducati ist die Lage aber so lange nicht bedenklich, wie die GP24-Athleten plus Alleskönner Marc Marquez Rückendeckung geben, um die Ansätze der GP25 nachzubessern. Das Bild hinter Ducati ist auf Seite der Hersteller äußerst interessant. 2024 gab es drei Lager. Ducati vorneweg, KTM und Aprilia im Match um Rang 2 und die beiden Japaner im Niemandsland.

2025 bleibt nur das Bild der Spitze bekannt. Dahinter haben sich alle anderen Hersteller in einen Vierkampf begeben. Gerade einmal neun Punkte trennen Yamaha (2.) von Aprilia und der aktuell letzten Position.

Alle weiteren vier Hersteller konnten bei mindestens einem Grand Prix aufzeigen. Aprilia überzeugte beim Auftakt mit Rookie Ogura. Honda-Pilot Zarco parkte die RC213V in Argentinien in Reihe 1. KTM schoss die Leuchtrakete in den Nachthimmel von Katar und Yamaha löste den Knoten erst beim letzten Treffen in Jerez.

Und doch, bei allem Aufbäumen: Alle Rennen wurden vom Fahrer einer Ducati gewonnen. Rennen wie in Katar, bei dem Maverick Vinales am Sonntag ohne Einschränkungen siegfähig war, zeigen, dass auch andere Hersteller die richtigen Zutaten zusammenstellen können. Die Entwicklung des Viererpacks könnte schon bald einen anderen Hersteller jubeln lassen.

In der Endabrechnung wird dies aber keinen Unterschied machen. Erst wenn die zahlenmäßige Überlegenheit mit drei Teams, welche Ducati den nötigen Vorsprung auf der Entwicklungsseite lässt, beendet wird, erst dann können sich andere Hersteller realistische Chancen auf den Hersteller-Titel ausrechnen.

WM-Stand nach 10 von 44 Rennen:

1. A. Marquez, 140 Punkte. 2. M. Marquez 139. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 63. 6. Quartararo 50. 7. Zarco 43. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 35. 10. Acosta 33. 11. Binder 32. 12. Marini 32. 13. Bastianini 28. 14. Aldeguer 25. 15. Viñales 24. 16. Miller 19. 17. Rins 17. 18. Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. A. Espargaro 2. 22. Oliveira 2. 23. Savadori 1. 24. Chantra 0. 25. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 185 Punkte. 2. Yamaha 62. 3. KTM 58. 4. Honda 56. 5. Aprilia 53.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 259 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 165. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 147. 4. Monster Energy Yamaha 67. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 52. 7. LCR Honda Castrol 43. 8. Honda HRC Castrol Team 43. 9. Trackhouse MotoGP Team 42. 10. Aprilia Racing 36. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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