Bagnaia ahnungslos: Will verstehen, wieso das so ist

Pecco Bagnaia
Vor dem MotoGP-Wochenende in Le Mans liegt Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia in der WM-Tabelle mit 120 Punkten auf Rang 3. Der Italiener zeigt in der bisherigen Saison eine beeindruckende Konstanz – in zehn Rennen (Sprints und Grands Prix) stand er achtmal auf dem Podest und er hatte keinen einzigen Ausfall. Dennoch steht der zweifache MotoGP-Weltmeister derzeit im Schatten der Marquez-Brüder.
Am kommenden Wochenende geht es in Le Mans weiter – dort möchte Bagnaia einen Schritt nach vorne machen. «Ich mag die Strecke. Die Wettervorhersage sieht momentan nicht sehr gut aus, aber vielleicht wird es noch etwas besser. Wir sind bereit – wie immer», meinte der 28-Jährige am Donnerstag vor dem Rennwochenende.
Den Frankreich-GP konnte Bagnaia in der Königsklasse noch nie gewinnen. Seinen einzigen Sieg auf dem Bugatti Circuit schaffte er 2018 – allerdings in der Moto2-Klasse. Letztes Jahr war es fast so weit. Bagnaia lieferte sich bis zur letzten Runde einen engen Kampf mit Jorge Martin und Marc Marquez. In der letzten Runde presste sich MM93 noch an Pecco vorbei – er wurde hinter Martin und Marquez Dritter. Was hat Bagnaia daraus gelernt? «Dass ich in der letzten Runde in Kurve 9 etwas härter Bremse, um vorne zu bleiben», schmunzelte er. «Ich war letztes Jahr im Grand Prix sehr schnell, aber ich habe in Kurve 9 zu viel Zeit verloren, weil ich dort am Vortag gestürzt war. Ich denke aber, dass ich mich in diesem Jahr in den Linkskurven verbessert habe – das kann mir bei dieser Strecke helfen.»
Nach dem Jerez-Wochenende und dem offiziellen Test am Montag – wie fühlt er sich momentan auf seiner Desmosedici? «Aus irgendeinem Grund habe ich in manchen Bereichen immer noch zu kämpfen. Ich wollte in Jerez die Situation verstehen, weshalb das so ist – denn über diese Strecke wissen wir alles. Dort befindet sich mein Nullpunkt», betonte Bagnaia und sprach damit die vielen Tests auf der andalusischen Piste an. «Ich habe auf dieser Strecke in jenen drei Kurven Zeit verloren, in denen ich normalerweise immer sehr schnell war. Ich war dieses Mal aber etwas langsamer – ich möchte verstehen, weshalb das so ist. Mein Team gibt dafür das Maximum. Ich denke, dass wir einen kleinen Schritt gemacht haben – ich hoffe, dass wir diesen auch an diesem Wochenende spüren werden.»
Welche Veränderung beim Bike machte diesen Schritt aus? «Wir haben etwas hinzugefügt, das funktionieren könnte und das Marc bereits benutzt», erklärte der Turiner. «Die Strecke in Le Mans ist aber speziell, wie haben hier nicht dasselbe Setup oder die gleiche Basis wie auf den anderen Strecken. Aber es ist eine Piste mit harten Bremszonen und hohen Kurvengeschwindigkeiten. Ich denke, dass ich hier das gleiche tun kann, wie im letzten Jahr, und mit den erzielten Verbesserungen können wir ein sehr gutes Ergebnis erzielen.»
WM-Stand nach 10 von 44 Rennen:
1. A. Marquez, 140 Punkte. 2. M. Marquez 139. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 63. 6. Quartararo 50. 7. Zarco 43. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 35. 10. Acosta 33. 11. Binder 32. 12. Marini 32. 13. Bastianini 28. 14. Aldeguer 25. 15. Viñales 24. 16. Miller 19. 17. Rins 17. 18. Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. A. Espargaro 2. 22. Oliveira 2. 23. Savadori 1. 24. Chantra 0. 25. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 185 Punkte. 2. Yamaha 62. 3. KTM 58. 4. Honda 56. 5. Aprilia 53.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 259 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 165. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 147. 4. Monster Energy Yamaha 67. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 52. 7. LCR Honda Castrol 43. 8. Honda HRC Castrol Team 43. 9. Trackhouse MotoGP Team 42. 10. Aprilia Racing 36. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.