MotoGP: Wie Ducati Marc Marquez helfen will

Marc Marquez gegen Rossi & Co: «Wie eine Prüfung»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

MotoGP-Ass Marc Marquez konnte in Le Mans schon einige Siege einfahren. Er mag die Strecke, die sich abhängig vom Wetter sehr unterschiedlich präsentiert. Im Vorfeld sprach er auch über den Titelkampf gegen Bruder Alex.

Beim Grand Prix in Jerez kam Ducati-Werkspilot Marc Marquez nach seinem Sturz zu Beginn des Rennens nur als Zwölfter ins Ziel. Zuerst wusste er nicht genau, weshalb ihm der Fehler in der Anfangsphase passiert ist, doch bereits einen Tag nach dem Rennen herrschte Klarheit bei ihm. Am Donnerstag vor dem MotoGP-Wochenende in Le Mans ging er darauf und auch auf den Jerez-Test noch einmal ein.

«Ich war zu optimistisch in dieser Kurve», so seine simple Erklärung. «Ich war zu schnell und gab einfach meine Linie nicht auf. Ich habe dadurch die Front zu sehr beansprucht – es war mein Fehler. Ich muss das vermeiden, vor allem, weil es zu Beginn des Rennens war. Ich hatte die Pace und den Rhythmus, so wie ich es beim Montags-Test sehen konnte – ich war von der ersten Runde an schnell und wir probierten mit dem Team einige Dinge aus. Es waren einige interessante Sachen dabei, welche wir jetzt hier auf einer anderen Strecke bestätigen müssen.»

Le Mans ist eine Strecke, auf der Marquez schon viermal gewinnen konnte – drei Siege erzielte er in der MotoGP. Letztes Jahr wurde er im Sprint und im Grand Prix jeweils Zweiter. Das und seine derzeitige Form müssten ihn zuversichtlich stimmen für dieses Jahr. «Le Mans ist eine Strecke, die ich mag. Es hängt hier aber stark vom Wetter ab», gab er zu Bedenken. «Es geht nicht nur darum, ob es regnet oder trocken ist. Denn es macht einen großen Unterschied, ob es kalt oder warm ist – es erfordert jeweils einen komplett anderen Fahrstil. Bei kalten Temperaturen sind die Linkskurven schwieriger, dann kannst du nicht pushen. Wenn es wärmer ist, ist das Gefühl auf dem Bike mit den Reifen viel besser.»

Welche Abschnitte mag Marquez auf dem Bugatti Circuit am liebsten? «Den letzten Sektor mag ich sehr – es ist dort wie eine Kart-Strecke, aber es hat einen guten Flow. Generell mag ich Linkskurven am liebsten», schmunzelte der achtfache Weltmeister. «Es ist generell eine schöne Stop-and-Go-Strecke. Es ist schwer, hier den Unterschied zu machen – mit der ganzen Aerodynamik und den Devices noch mehr.»

Mit seinem Sieg beim Spanien-GP hat Bruder Alex Marquez wieder die WM-Führung übernommen – er liegt vor dem Frankreich-GP einen Punkt vor Marc. AM73 sagte, dass es für ihn entspannter sei, gegen seinen Bruder zu fahren, da er ihn sehr gut kennt. Ist es für Marc dasselbe? «Für mich ist es eine Ehre, gegen meinen Bruder zu kämpfen. Mir geht es damit besser, denn wenn ich verliere, dann bleibt es in der Familie», lachte der 32-Jährige. «Spaß beiseite, das Wichtigste ist, dass diese Situation in der Weltmeisterschaft nichts an unserer Beziehung ändert. Ich möchte das Beste für ihn und er das Beste für mich.»

Am Ende könnte es 2025 auf einen Titelkampf der beiden Brüder hinauslaufen. Marc Marquez ist derzeit, abgesehen von seinen beiden Fehlern in Austin und Jerez, der dominante Fahrer und etwas höher einzuschätzen. Um eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, braucht es neben Siegen vor allem Konstanz – man muss nahezu perfekt fahren und stets sein Maximum abrufen. Eine Situation, die MM93 natürlich sehr gut kennt. «Als ich neu in die MotoGP kam, war jedes Rennwochenende, als ich gegen Jorge Lorenzo, Valentino Rossi oder Dani Pedrosa kämpfte, wie eine Prüfung. Ich musste perfekt fahren, um mit ihnen mithalten zu können», brachte er ein Beispiel aus seiner Anfangszeit in der Königsklasse. «Wenn du aber am Ende der Saison nach Valencia kommst und um den Titel kämpfst, dann ist das für einen Fahrer am schwierigsten, denn du musst nicht nur auf der Strecke deine Leistung bringen, sondern auch die Atmosphäre um dich herum managen. Du musst in solchen Situationen ruhig und fokussiert bleiben.»

WM-Stand nach 10 von 44 Rennen:

1. A. Marquez, 140 Punkte. 2. M. Marquez 139. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 84. 5. Di Giannantonio 63. 6. Quartararo 50. 7. Zarco 43. 8. Ogura 37. 9. Bezzecchi 35. 10. Acosta 33. 11. Binder 32. 12. Marini 32. 13. Bastianini 28. 14. Aldeguer 25. 15. Viñales 24. 16. Miller 19. 17. Rins 17. 18. Mir 11. 19. R. Fernandez 5. 20. A. Fernandez 3. 21. A. Espargaro 2. 22. Oliveira 2. 23. Savadori 1. 24. Chantra 0. 25. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 185 Punkte. 2. Yamaha 62. 3. KTM 58. 4. Honda 56. 5. Aprilia 53.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 259 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 165. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 147. 4. Monster Energy Yamaha 67. 5. Red Bull KTM Factory Racing 65. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 52. 7. LCR Honda Castrol 43. 8. Honda HRC Castrol Team 43. 9. Trackhouse MotoGP Team 42. 10. Aprilia Racing 36. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Lando Norris in Miami: Böse Worte statt gute Taten

Von Vanessa Georgoulas
Lando Norris hatte im Miami-GP Mühe, an Max Verstappen vorbeizukommen. Der McLaren-Pilot verlor wertvolle Zeit im Zweikampf mit dem Red Bull Racing-Star. Und feuerte hinterher verbale Spitzen ab.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 08.05., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 09.05., 00:30, Motorvision TV
    Rallye: NZ Rally Championship
  • Fr. 09.05., 01:15, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Fr. 09.05., 03:15, Motorvision TV
    On Tour
  • Fr. 09.05., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 09.05., 04:05, Motorvision TV
    Tuning - Tiefer geht's nicht!
  • Fr. 09.05., 04:45, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Fr. 09.05., 05:45, Hamburg 1
    car port
  • Fr. 09.05., 06:00, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Fr. 09.05., 08:00, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
» zum TV-Programm
6.89 24030830 C0805212013 | 9