Fabio Quartararo rätselt: Was kippen die Fans runter?

Fabio Quartararo genießt die Unterstützung der Fans
Für den Grand Prix von Frankreich am Sonntag in Le Mans werden 125.000 Fans erwartet, im Zentrum des Interesses stehen Fabio Quartararo (Yamaha) und Johann Zarco (Honda). Bereits am Donnerstagmorgen war an der Strecke Hochbetrieb, im Laufe der nächsten Tage werden Massen an den «Circuit des 24 Heures» strömen, die von den Streckensprechern immer wieder zu Sprechchören angestachelt werden.
«Für uns ist das sehr speziell, wir haben nicht das Glück wie die spanischen Fahrer, die vier Grands Prix haben», schilderte Quartararo. «Wir haben nur einen und genießen diesen. Manchmal sorgt das für zusätzlichen Druck, über die Jahre habe ich aber gelernt, die Menschen und deren Unterstützung zu genießen. Bei diesem Rennen kann man wahre Hingabe der Fans erleben, ich bedanke mich bei jedem der kommt und die französischen Fahrer unterstützt. Seit Mittwoch können wir hören, wie Bikes ans Drehzahllimit hochgedreht werden. Ich weiß nicht, welche Energy-Drinks sie zu sich nehmen, aber sie sind voller Energie während dieser vier Tage, machen die ganze Nacht Party und schauen die Rennen.»
Nach seinem zweiten Platz in Jerez ist die Erwartungshaltung riesig, Quartararo trat bei der Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag auf die Euphoriebremse.
«Ich gehe das an wie in Jerez, dort habe ich auch nicht erwartet, dass ich die Pole-Position hole und auf dem Podium stehe», nannte der Franzose seine Strategie. «Wenn ich ein großartiges Gefühl habe und sich mir die Gelegenheit bietet, dann bin ich parat. Es ist das Ziel von allen vorne zu fahren und das bestmögliche Resultat zu holen. Nur weil wir in Jerez auf dem Podium standen, bedeutet das nicht, dass wir jetzt immer bereit dafür sind. Jerez war ein sehr gutes Wochenende, mal sehen, wie wir hier am Freitag beginnen. Unsere Ziele werden wir im Lauf des Wochenendes setzen.»
Quartararo wird bei seinem Heimrennen erstmals jene Motorausbaustufe einsetzen, die er am Montag nach dem Jerez-GP auf gleicher Strecke getestet hat. «Sie verfügt über etwas mehr Spitzenleistung, die wir dringend brauchen», hielt der Weltmeister von 2021 fest. «Wir reden von einem kleinen Schritt, den ich aber positiv bewerte, weil dadurch das Handling gleichbleibt, wir uns aber im fünften und sechsten Gang verbessern. Das wird uns besonders auf langen Strecken helfen, mit den anderen auf der Geraden mitzuhalten.»
Vor Le Mans führt Gresini-Ducati-Pilot Alex Marquez mit einer Vorjahresmaschine die Weltmeisterschaft mit 140 Punkten an, ein Zähler vor seinem Bruder Marc. Quartararo ist mit 50 Punkten Gesamtsechster. Welche Titelchancen gesteht Fabio Jerez-Sieger Alex Marquez zu? «Er ist bislang der konstanteste Fahrer und hat auch seine Geschwindigkeit unter Beweis gestellt. Sein erster Sieg wird ihm einen extra Schub verpassen, um mehr zu gewinnen. Ich will nicht über Prozentzahlen reden, aber er zählt für mich zu den Spitzenkandidaten für den Titel.»