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Bradley Smith: «Bin nie offiziell zurückgetreten»

Von Toni Schmidt
Bradley Smith

Bradley Smith

Lange war es um den ehemaligen MotoGP-Piloten Bradley Smith still. In diesem Jahr tritt er in der MotoAmerica an. Er sprach im Podcast von Paul Carruthers und Sean Bice über seine Karriere.

Bradley Smith kam in seiner Karriere auf über 200 GP-Einsätze, darunter 119 Rennen in der MotoGP für Yamaha, KTM und Aprilia. Im MotoAmerica-Podcast erzählte er ausführlich über seine Anfänge in den kleineren Klassen bis hin zur MotoGP, über Testfahreraufgaben und aktuelle Engagements in der King-of-the-Baggers-Serie – Smith steht nicht mehr derart im Fokus, ist aber weiterhin aktiv.

Die Karriere des Briten war vor allem in der 125ccm-Klasse von Erfolg geprägt. Im Jahr 2009 wurde er im Team von Jorge Martinez Vizeweltmeister. 2011 stieg er in die Moto2 auf und mühte sich auf der Tech3 Mistral ab, ehe er 2013 in die MotoGP aufstieg.

Ein wiederkehrendes Thema in Smiths Karriere war seine Präferenz für Zweijahresverträge. Er erklärte seine Strategie: «Ich habe immer versucht, zwei Jahre in einem Team zu sein, weil ich denke, dass man sich im ersten Jahr kennenlernt und dann im zweiten Jahr die Zitrone richtig auspressen kann.» Diese Herangehensweise spiegelte sich in seiner Zeit in der 125er- und Moto2-Zeit wider, als er größtenteils für zwei Jahre Verträge unterschrieb. Im MotoGP-Team von Tech3 verweilte er 4 Jahre.

Smith beschrieb die Atmosphäre bei Tech3 als einzigartig, geprägt von Teamchef Herve Poncharal: «Er hat Tech3 immer eine Familie genannt, und ich habe mir immer gedacht: ‚Kann ein Team wirklich eine Familie sein?‘ Zusammen mit Guy Coulon schaffte er es, dass man sich in diesem Moment so fühlte. Er gab einem das Gefühl, ein wichtiger Teil dieser Gruppe zu sein.»

Der aus Oxford stammende Brite stieg 2013 in die MotoGP-Klasse auf. In seiner Debütsaison wurde er 10. in der Gesamtwertung. Im Jahr 2014 gelang ihm sein erstes MotoGP-Podium beim Grand Prix von Australien, wo er Dritter wurde. Sein erfolgreichstes Jahr in der Königsklasse war 2015, als er Gesamt-Sechster wurde, womit er der bestplatzierte britische Fahrer und bester Privatfahrer war.

Nach seinen Jahren bei Tech3 wechselte Smith für die Saisons 2017 und 2018 zu Red Bull KTM Factory Racing. Dieser Wechsel ermöglichte es ihm, an der Entwicklung der RC16 in der MotoGP teilzuhaben. Smith äußerte seine Motivation für diesen Schritt: «Ich liebe die Herausforderung, ein Motorrad zu entwickeln. Deshalb wurde ich Testfahrer, das hat bei mir wirklich einen Nerv getroffen. Ich glaube, der Grund, warum ich zu KTM gegangen bin, war, weil alle meinten, es gebe keinen Grund, von Yamaha wegzugehen.» Später wurde er Testfahrer von Aprilia Racing.

2024 war Smith Testfahrer für das BMW-Testteam in der Superbike-WM. Diese Rolle beschrieb er als befriedigend, da er «ein Superbike fahren und helfen konnte, dieses Paket zu entwickeln und dann einen Fahrer wie Toprak Razgatlioglu rauszuschicken und die Meisterschaft gewinnen zu sehen.»

Ein weiteres Kapitel in Smiths Karriere war seine Teilnahme am FIM Enel MotoE World Cup. Dort konnte er einige Podestplätze erreichen, 2019 wurde er Vizeweltmeister. Allerdings konnte er 2022 nicht mehr an die Erfolge anknüpfen. Außerdem zeigte er sich enttäuscht, da bei der Energica-Maschine in den drei Jahren seit Einführung der MotoE keine Entwicklung stattfand.

Neben seiner GP-Karriere gewann Smith im Jahr 2015 das 8-Stunden-Rennen von Suzuka – zusammen mit Pol Espargaro und Katsuyuki Nakasuga – für Yamaha.

Nach einer dreijährigen Pause vom aktiven Rennsport, in der er zwar nicht offiziell zurückgetreten war, aber keine passenden Gelegenheiten fand, kehrte Smith 2025 überraschend in den Rennsport zurück. «Ich habe in den letzten drei Jahren nie aufgegeben», betonte der 34-Jährige. Seine Rückkehr erfolgte in der MotoAmerica-King-of-the-Baggers-Serie auf einer Harley-Davidson. Bei seinem Debüt in Daytona erreichte er ein Podium, was ihn selbst überraschte: «Unsere Erwartungen waren am Freitagmorgen noch sehr niedrig.»

Smith äußerte seine Begeisterung für die technische Herausforderung der King-of-the-Baggers-Klasse, die Harley-Davidson im nächsten Jahr auch in Europa austragen wird. «Die Sache ist die, dass ich die Herausforderung liebe, ein Motorrad einzustellen. Deshalb wurde ich Testfahrer.» Er hofft, dass sein Fachwissen Harley-Davidson dabei unterstützen kann, das Motorrad in den nächsten zwei Jahren – für die er einen Vertrag hat – weiter zu verbessern. Begeistert zeigte er sich von der Power und dem Speed der beinahe 300 Kilogramm schweren Bikes, die Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Stunde erreichen.

In der aktuellen Meisterschaft, in der er unter anderem auf Loris Baz trifft, ist er nach vier gewerteten Rennen mit 52 Punkten Dritter hinter Baz (61 Punkte). Deutlich voran liegt derzeit Kyle Wyman mit 95 Punkten, der die Serie 2021 gewann.


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