Marc Marquez demütig: «Das ist meine Schwachstelle»

Marc Marquez arbeitet an seiner Schwäche
Im Vorjahr hat Marc Marquez beide Rennen im MotorLand Aragon gewonnen, damals noch im Privatteam Gresini Ducati. Zum achten Event dieser Saison kommt der 32-Jährige als WM-Führender, auf Bruder Alex hat er 24 Zähler Vorsprung, auf den Dritten, Ducati-Lenovo-Teamkollege Pecco Bagnaia, bereits 72.
Seine Favoritenrolle spielt Marc dennoch herunter. «Im letzten Jahr herrschten meine Bedingungen», grinste der Spanier am Donnerstagnachmittag. «Jede Nacht regnete es ein bisschen und die Strecke war anschließend etwas rutschig – da fahre ich immer etwas besser. Ich habe hier oft gewonnen, also werde ich versuchen, wieder um den Sieg zu kämpfen.»
Marc Marquez ist der überragende Fahrer dieser Saison, er stürzte aber im Austin- und Silverstone-GP in Führung liegend, dazu in Jerez in aussichtsreicher Position. Viel wurde im Ducati-Werksteam darüber geredet, jedes Detail analysiert.
Der achtfache Weltmeister ist demütig, will an sich arbeiten. «Das ist im Moment meine Schwäche, ich fange damit an, mit solchen Situationen anders umzugehen», hielt Marc fest. «Ich versuche es. Aber die Theorie ist das eine, das Rennen etwas anderes. Ich will nie Fehler machen und versuche auch, Fehler nicht zu wiederholen. Aber mir passierten alle Fehler am Sonntag, das ist meine Schwachstelle. Wenn ich um den Titel kämpfen will, muss ich das in den Griff bekommen. In Silverstone hatte ich Riesenglück, dass ich am Ende Dritter wurde – mir unterlief ein weiterer Fehler.»
Ducati-Teammanager Davide Tardozzi verdeutlichte die Problematik für SPEEDWEEK.com: «Wir denken zu wissen, was sein Problem war – die Stürze passierten, weil Marc darüber nachdachte, langsamer zu fahren. In Texas machte er zwei Runden lang Druck und fuhr 2 sec Vorsprung auf Pecco heraus. Sobald er sich entspannte, machte er den Fehler. In Jerez kämpfte er in der zweiten Runde mit Pecco, in der dritten Runde fuhr er langsamer und entschied sich, mit seinen Angriffen bis Rennmitte zu warten – und stürzte erneut. Marc hat diesen natürlichen Speed in sich. Sobald er relaxt, ist der Speed zwar immer noch da, aber der Fokus geht verloren. Ich vermute, dass es daran liegt, wir müssen also an seinem Fokus arbeiten. In Austin haben wir in den Daten gesehen, dass er in den Kurven 2, 3 und 4 extrem schnell war. Sobald er Speed rausnahm, war er in diesen Kurven ein bisschen langsamer, fuhr einen halben Meter weiter innen, kam deshalb auf die Kerbs und stürzte. Solche Fehler geschehen immer wegen Kleinigkeiten.»