KTM-Pilot Acosta (3.) kämpft gegen sein Naturell

Pedro Acosta
Im FP1 am Freitagmorgen in Assen war Pedro Acosta (KTM) noch auf Rang 11 zu finden. Am Nachmittag folgte dann das Chaos im Zeittraining, in diesem zu Beginn die MotoGP-Asse der Reihe nach zu Boden gingen. Schuld war der mangelnde Grip auf dem TT Circuit. Acosta war einer der Fahrer, die sitzen blieben – der Youngster blieb cool. Am Ende der Session drehte er auf und fuhr die drittschnellste Zeit – mit 0,193 sec Rückstand auf Yamaha-Pilot Fabio Quartararo, der die Bestzeit erzielte.
Wie zufrieden ist Acosta mit seinem Freitag? «Im Vergleich zum letzten Jahr, als wir bis zu den Rennen nicht schnell waren, war es nicht schlecht», lautete das Resümee des 21-Jährigen. «Ich bin hinter Alex (Marquez) hinterhergefahren – sie sind in einigen Bereichen sehr stark. Ich versuche aber seit letztem Jahr meinen Fahrstil zu ändern, denn ich war auf einigen Strecken sehr schnell, auf anderen wiederum war ich zu langsam – so wie in Silverstone oder Assen. Das funktioniert jetzt mehr oder weniger gut. Ich fühle mich bei diesen flüssigen Strecken wie Silverstone, Aragon, Mugello und Assen jetzt wohler. Das Bike funktioniert ganz gut, natürlich gibt es noch Dinge, die wir verbessern können, aber wir sind auf dem richtigen Weg.»
In welcher Hinsicht hat Acosta seinen Fahrstil angepasst? «Ich versuche, sanfter zu fahren. Letztes Jahr war ich auf Strecken stark, wo ich hart bremsen muss, auf flüssigen Strecken hatte ich hingegen sehr zu kämpfen», erklärte er. «Meinem Naturell entspricht es, hart zu bremsen und nicht so flüssig zu fahren. Ich habe mein Training angepasst, um mich in diese Richtung zu entwickeln, und ich versuche, verschiedene Fahrstile einzusetzen. Wir arbeiten auch viel im Team und versuchen aufzuzeigen, was ich falsch mache – damit ich mich verbessern kann.»
Viele hatten im FP1 und im Zeittraining am Freitag mit mangelndem Grip zu kämpfen. «Dieser war für alle sehr niedrig, auch im Vergleich zu letztem Jahr», bestätigte Acosta. Zu Beginn des einstündigen Zeittrainings waren viele Fahrer mit dem Medium-Reifen unterwegs, und viele sind gestürzt. «Der weiche Reifen hat geholfen, aber ich weiß nicht, ob es eine gute Entscheidung ist, mit dem weichen Hinterreifen die Rennen zu fahren. Ich habe es letztes Jahr gemacht, bin aber damit ans Limit gestoßen. Dazu kam, dass ich letztes Jahr nicht schnell genug war. Aber wie wir heute gesehen haben, haben alle Fahrer zu kämpfen. Möglicherweise befinden sich dadurch alle auf einem ähnlichen Niveau.»
Die Aussage von Acosta wird durch die Tatsache belegt, dass im Zeittraining 17 Fahrer innerhalb von 0,867 sec lagen. Glaubt der KTM-Werksfahrer, dass er auf dem TT Circuit gegen die Ducati kämpfen kann? «Normalerweise legen die Ducati-Fahrer an den Samstagen und Sonntagen zu», grübelte der Spanier. «Wir müssen sehen, zu was sie noch in der Lage sind. Marc wird trotz seiner zwei Stürze sehr stark sein, Alex auch. Pecco hat heute viel in Richtung Renn-Pace gearbeitet. Schau dir an, was für ein Rennen er letztes Jahr hatte. Wir müssen für uns selbst arbeiten und sehen, wie es am Samstag läuft.»
Ergebnisse MotoGP Assen, Zeittraining (27. Juni):
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:31,156 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,102 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +0,193
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,196
5. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,254
6. Marc Márquez (E), Ducati, +0,299
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,372
8. Maverick Viñales (E), KTM, +0,448
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,592
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,620
11. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,621
12. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,649
13. Alex Rins (E), Yamaha, +0,675
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,786
15. Enea Bastianini (I), KTM, +0,797
16. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,836
17. Joan Mir (E), Honda, +0,867
18. Brad Binder (ZA), KTM, +1,210
19. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,296
20. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,461
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,958
22. Aleix Espargaro (E), Honda, +2,093
Ergebnisse MotoGP Assen, FP1 (27. Juni):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 1:32,216 min
2. Maverick Vinales (E), KTM, +0,313 sec
3. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,354
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,393
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,673
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,740
7. Alex Marquez (E), Ducati, +0,899
8. Johann Zarco (F), Honda, +0,928
9. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,933
10. Alex Rins (E), Yamaha, +0,935
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,965
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,015
13. Franco Morbidelli (I), Ducati, +1,048
14. Jack Miller (AUS), Yamaha, +1,123
15. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,162
16. Joan Mir (E), Honda, +1,207
17. Enea Bastianini (I), KTM, +1,399
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,406
19. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,607
20. Brad Binder (ZA), KTM, +1,707
21. Aleix Espargaro (E), Honda, +2,079
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,593