MotoGP: Toprak wird endlich Realität

Alex Marquez: «Die Leute wollen Krieg zwischen uns»

Von Stephan Moosbrugger
Alex Marquez

Alex Marquez

MotoGP-Ass Alex Marquez (Gresini Ducati) ist momentan der Einzige, der in der Meisterschaft mit Marc mithalten kann. Gegen seinen Bruder habe er sein gesamtes Leben schon gekämpft – die Situation sei somit nicht neu.

Alex Marquez (Gresini Ducati) ist in der MotoGP-Saison 2025 der Garant für konstant gute Ergebnisse. Er konnte bislang 13(!) zweite Plätze einfahren – in 5 Grands Prix und 8 Sprintrennen. Zweimal (1 GP und 1 Sprint) stand der 29-Jährige ganz oben auf dem Podest. Dazu kommen ein sechster sowie ein fünfter Rang und nur ein Ausfall. Das macht in der Gesamtwertung 230 Punkte, womit er 40 Zähler hinter Bruder Marc liegt. Ducati-Werksfahrer Pecco Bagnaia konnte der Spanier regelmäßig hinter sich lassen – auf den zweifachen MotoGP-Weltmeister hat er bereits 70 Punkte Vorsprung.

Am vergangenen Wochenende konnte AM73 in Mugello zweimal Platz 2 holen. Vom 27. bis 29. Juni findet in Assen die Dutch TT statt – dort könnte er sein 50. GP-Podest holen. Wird er in den Niederlanden seinen Erfolgslauf fortsetzen? «Wir werden versuchen, unser Level zu halten. In Mugello haben wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt. Wir konnten nah an Marc dran und vor Pecco sein, was gut für die Meisterschaft war», blickte Alex Marquez zurück. «Wir müssen hier gleich weiterarbeiten. Wenn wir die Möglichkeit bekommen, meinen Rückstand auf Marc in der Meisterschaft zu verkürzen, dann werden wir es versuchen. In Mugello war dies unmöglich, denn Marc hatte einen höheren Speed als wir.»

2024 erzielte Alex Marquez in Assen die Ränge 7 und 8. «Letztes Jahr war es bei der Zeitenjagd ganz okay, bei der Renn-Pace leider nicht. In diesem Jahr müssen wir uns bei einigen Punkten verbessern, aber mit diesem Bike ist alles einfacher. Wir werden versuchen, unser Potenzial auf allen Strecken abzurufen.»

Nach den Erfahrungen aus den ersten neun Saison-Events spricht vieles dafür, dass die Marquez-Brüder auch in Assen wieder den Ton angeben werden. Viele Fragen sich, ob, wenn die beiden weiterhin so dominieren und die Meisterschaft in die entscheidende Phase kommt, darunter die Harmonie zwischen den Brüdern leiden könnte. «Die Leute möchten einen Krieg oder eine Schlacht zwischen uns heraufbeschwören. Wir sind aber Brüder und wir kämpfen schon unser gesamtes Leben gegeneinander – du möchtest deinen Bruder immer besiegen und besser sein als er», betonte Alex Marquez. «Im Moment ist er schneller als wir. Die Leute sagen, dass ich ihn nicht attackiere, aber der Punkt ist, dass ich ihm nicht nachkomme. Wenn jemand immer eine oder zwei Zehntelsekunden schneller ist, dann kannst du ihn nicht überholen. Ich versuche, clevere Rennen zu fahren, und diese Strategie ist nicht schlecht. Momentan bin ich der einzige Fahrer, der in der Meisterschaft mit ihm kämpfen kann, denn Pecco liegt bereits 110 Punkte hinter Marc zurück. Wenn ich die Möglichkeit habe, ihn zu attackieren, so wie im Sprint in Silverstone, dann werde ich das tun. Wenn er mehr Speed hat, ist es unmöglich, mit ihm zu kämpfen.»

Der TT Circuit in Assen feiert 2025 sein 100-jähriges Jubiläum – es steht somit ein besonderes Wochenende auf der legendären Rennstrecke mit ihrer reichhaltigen Geschichte bevor. Was macht es so speziell, hier Rennen zu fahren? «Als ich noch sehr jung war, habe ich mir die Rennen in Assen immer im Fernsehen angesehen. Man kann hier die spezielle Atmosphäre und die Geschichte spüren», sagte Alex Marquez. «Ich erinnere mich an 2002, als Dani Pedrosa bei den 125ern hier seinen ersten Sieg holte, oder an einige legendäre Duelle in der letzten Schikane – so wie Colin Edwards und Nicky Hayden. Das 100. Jubiläum wird sehr speziell.»

Am 23. Juni wurde von der Europäischen Kommission die Übernahme der Dorna durch den US-Konzern Liberty Media genehmigt. In Zukunft wird sich dadurch einiges ändern in der MotoGP. Welche Auswirkungen erwartet Alex Marquez? «Ich weiß nicht, was ich erwarten soll. Veränderungen bringen manchmal Verbesserungen mit sich, das hoffe ich auch in diesem Fall», grübelte er. «Ich hoffe, wir werden eine noch bessere Show und ein besseres Produkt für die Leute, die sich zu Hause die Rennen ansehen, haben. Was sich für uns als Fahrer ändert, weiß ich nicht – ich habe nicht Marketing studiert. Sie wissen das besser als wir, und sie werden das umsetzen, was deren Ansicht nach besser für unseren Sport ist.»

WM-Stand nach 18 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 270 Punkte. 2. A. Marquez 230. 3. Bagnaia 160. 4. Morbidelli 128. 5. Di Giannantonio 120. 6. Zarco 97. 7. Bezzecchi 94. 8. Acosta 84. 9. Aldeguer 78. 10. Quartararo 61. 11. Vinales 54. 12. Ogura 49. 13. Binder 42. 14. Marini 38. 15. R. Fernandez 36. 16. Bastianini 35. 17. Mir 32. 18. Rins 32. 19. Miller 31. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 319 Punkte. 2. Honda 124. 3. KTM 120. 4. Aprilia 118. 5. Yamaha 92.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 308. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 248. 4. Red Bull KTM Factory Racing 126. 5. Aprilia Racing 102. 6. LCR Honda 97. 7. Monster Energy Yamaha 93. 8. Red Bull KTM Tech3 Racing 89. 9. Trackhouse MotoGP Team 85. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 40.

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