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Hoffen auf Liberty: Kassen der Werke sollen klingeln

Von Ivo Schützbach
Mit der Übernahme der MotoGP durch den US-Konzern Liberty Media gehen große Hoffnungen auf steigendes Interesse einher. Was laut Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi unternommen werden muss.

Der 3. Juli 2025 markiert ein denkwürdiges Datum in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft: An diesem Tag wurde die Übernahme des MotoGP-Rechteinhabers Dorna Sports S.L. durch die Liberty Media Corporation vollzogen.

Bereits am 23. Juni hatte Liberty Media von der Europäischen Kommission die bedingungslose Genehmigung zum Abschluss der Übernahme erhalten. Liberty hat 84 Prozent von Dorna Sports erworben, während das MotoGP-Management 16 Prozent des Unternehmens behalten wird. Carmelo Ezpeleta, seit 1998 CEO von Dorna, wird das Unternehmen weiterhin leiten.

Die MotoGP ist innerhalb der Liberty Media Corporation der «Formula One Group» zugeordnet. Zu dieser gehören die Formel 1 (100 Prozent), die MotoGP (84 Prozent) und Quint (100 Prozent). Bei Quint handelt es sich um einen Anbieter von Ticket- und Hospitality-Paketen für Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen.

Mit der MotoGP-Übernahme durch Liberty gehen große Hoffnungen bei den involvierten Herstellern und Teams einher, die Meisterschaft auf das nächste Level zu hieven.

«Wir reden darüber, wie wir das Image der MotoGP verbessern können und wie die Zukunft aussehen kann», verriet Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi im Vieraugengespräch mit SPEEDWEEK.com. «Dass mir Leute wie Carlos Ezpeleta zuhören, bedeutet, dass sie meine Meinung interessiert. Wir müssen offener werden und mit Menschen in Berührung kommen, die nicht schon Fans von uns sind. Wir müssen herausfinden, was wir zu tun haben, um über unsere jetzige Welt hinaus Leute zu erreichen. Mit ‚wir’ meine ich auch uns als Ducati sowie unsere Partner. Wir machen zum Beispiel mit dem Frecciarossa, dem Hochgeschwindigkeitszug, der durch ganz Italien fährt, oder der Telecom Italia Mobile spezielle Aktionen. Wenn Zugfahrgäste unsere Werbung sehen, und sie Ducati oder Pecco Bagnaia bislang nicht kennen, dann denken sie vielleicht darüber nach, dass das für sie interessant sein könnte. Dann merken sie sich dieses Gesicht oder diese Marke.»

«Der Präsident von Liberty, Stefano Domenicali, kennt die MotoGP perfekt, er ist ein guter Freund von Ducati und auch mir», schilderte der Sieger des ersten Superbike-WM-Laufs 1988 in Donington Park. «Formel 1 ist eine Sache, MotoGP etwas anderes. Was in der Formel 1 funktioniert, kann nicht einfach für die MotoGP übernommen werden und wird dort perfekt sein. Gleichzeitig ist Liberty offen und bereit für Diskussionen, deshalb erwarte ich, dass sie nicht nur die Leute der Dorna involvieren, sondern auch die Werke. Damit wir genau verstehen, wie die Zukunft dieses Sports aussehen soll. Die Werke sollen in der Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Wenn du eine offene Diskussion führst, dann ist bei 100 Ideen vielleicht die eine richtige dabei. Ein guter Vertrag muss immer für alle Beteiligten gut sein. Es gibt nie einen guten Deal, wenn nur einer einen riesigen Nutzen hat.»

Die Hersteller in der MotoGP- und Superbike-WM erhoffen sich von Liberty ein Concorde Agreement wie in der Formel 1. In dieser Vereinbarung wird unter anderem die Verteilung der kommerziellen Einnahmen und Preisgelder geregelt. Mit einem solchen Abkommen, und deutlich höheren Ausschüttungen als bisher, würde eine Wertsteigerung der Teams einhergehen, was wiederum interessant für Investoren ist. So soll eine Aufwärtsspirale in Gang gesetzt werden.


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