Di Giannantonio (2.): VR46 entschlüsselte die GP25
Es war eine positive Überraschung für das VR46-Team, dass Fabio Di Giannantonio im MotoGP-Sprint in Ungarn erster Verfolger von Seriensieger Marc Marquez war. Am Freitag beklagte «Diggia» das Tempo auf eine schnelle Runde. Doch in der Nacht zum Samstag gelang seiner Crew ein großer Fortschritt. Über das Q1 stürmte Di Giannantonio ins Q2 und fuhr in die erste Startreihe. Nach einer Schrecksekunde in Kurve 1 fuhr er ein fehlerfreies Rennen und wurde als Zweitplatzierter abgewunken.
Di Giannantonio hatte aber großes Glück, dass er im ersten Rechtsknick nicht von Yamaha-Speerspitze Fabio Quartararo abgeräumt wurde. Quartararo verschätzte sich beim Anbremsen und musste die Bremse aufmachen, um einen Kontakt zu vermeiden. «Es ging sehr chaotisch zu», kommentierte «Diggia» die Szene in Kurve 1.
«Ich kam zum Glück gut durch. Uns war klar, dass auf derartigen Strecken mit einer engen und langsamen ersten Kurve so etwas passieren kann. Wir müssen deshalb besonders vorsichtig sein», mahnte er zur besonderen Vorsicht.
Den Grundstein für den Erfolg im Sprint legte Di Giannantonio bereits am Vormittag im Qualifying. Während er im Zeittraining am Freitag noch große Mühe hatte, eine schnelle Runde zu fahren, kam er im Q1 und später im Q2 deutlich besser in Schwung.
«Gestern Nacht haben wir sehr intensiv gearbeitet», begründete er seine Fortschritte. Laut Di Giannantonio hat das VR46-Team besser verstanden, wie man die 2025er-Ducati abstimmen muss. «Mit diesem Motorrad haben wir in diesem Jahr Probleme, wenn wir bei unterschiedlichen Grip-Bedingungen fahren. Dann habe ich nicht das gleiche Gefühl und kann nicht die gleichen Dinge mit dem Motorrad machen. Ich muss das Team dann bitten, Änderungen vorzunehmen. Doch jetzt haben wir den Wendepunkt erreicht, heute funktionierte es.»
«In einer Meisterschaft geht es darum, wie schnell man das optimale Gefühl für das Motorrad aufbauen kann. Wenn man versteht, was der Fahrer benötigt, dann geht es nur noch um die feinen Details. Ich muss dafür aber das bestmögliche Feedback an die Jungs in der Box weiterleiten. Danach ist es eine Frage des Teamworks. Ich hoffe, dass wir das für die Zukunft richtig verstanden haben, damit wir endlich konstante Ergebnisse einfahren können», freut sich Di Giannantonio auf den Rest der MotoGP-Saison 2025.
Da er am Samstag erster Verfolger von Marc Marquez war, stellt sich die Frage, ob er am Sonntag noch einen drauflegen kann. «Sein Renntempo ist ein paar Zehntel schneller als meins. Im Moment ist er vor uns», erklärte Di Giannantonio nüchtern. «Er wirkt sehr kontrolliert, während ich beim Bremsen näher am Limit agieren muss. Er hat also einen klaren Vorteil. Wir sollten uns aber ohnehin nicht auf Marc konzentrieren und lieber auf uns schauen, damit wir uns weiter verbessern können.»
Ergebnisse MotoGP Balaton Park, Sprint (23. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 13 Runden in 21:13,465 min
2. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +2,095 sec
3. Franco Morbidelli (I), Ducati, +3,595
4. Luca Marini (I), Honda, +4,890
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +5,692
6. Joan Mir (E), Honda, +6,147
7. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +6,266
8. Alex Marquez (E), Ducati, +7,332
9. Jorge Martin (E), Aprilia, +10,779
10. Pol Espargaro (E), KTM, +12,905
11. Raul Fernandez (E), Aprilia, +13,148
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +14,097
13. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +14,891
14. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +15,342
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +15,467
16. Alex Rins (E), Yamaha, +21,007
17. Pedro Acosta (E), KTM, +22,245
18. Brad Binder (ZA), KTM, eine Runde zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 12 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), KTM, 12 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 27 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 430 Punkte. 2. A. Marquez 278. 3. Bagnaia 221. 4. Bezzecchi 181. 5. Di Giannantonio 153, 6. Morbidelli 151. 7. Acosta 144. 8. Aldeguer 126. 9. Zarco 114. 10. Quartararo 103. 11. Binder 82. 12. R. Fernandez 73. 13. Vinales 69. 14. Bastianini 63. 15. Marini 61. 16. Ogura 53. 17. Miller 52. 18. Mir 46. 19. Rins 42. 20. Nakagami 10. 21. Martin 10. 22. P. Espargaro 8. 23. Savadori 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 479 Punkte. 2. Aprilia 212. 3. KTM 195. 4. Honda 164. 5. Yamaha 134.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 651 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 404. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 304. 4. Red Bull KTM Factory Racing 226. 5. Aprilia Racing 199. 6. Monster Energy Yamaha 145. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 140. 8. Trackhouse MotoGP Team 126. 9. LCR Honda 115. 10. Honda HRC Castrol Team 107. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.