6 Monate Ducati-Dauerstress: Riesendruck der Zweifler
«Pecco Bagnaia ist zurück», hielt Ducati-Lenovo-Teammanager Davide Tardozzi nach der Pole-Position des Italieners am vergangenen Samstag in Motegi fest. Mit Siegen im Sprint und Grand Prix unterstrich der zweifache MotoGP-Weltmeister, dass das Urteil seines Chefs berechtigt ist.
Zum ersten Mal in dieser Saison stand Pecco Bagnaia eine Stufe über seinem ansonsten überragenden Teamkollegen Marc Marquez, der in Japan zum siebten Mal MotoGP-Champion wurde. Doch offensichtlich war auch: Der Spanier riskierte weniger als sonst, fuhr auf Ankommen und stellte die Mission Titelgewinn über das Tagesergebnis.
«Jetzt kommen noch fünf Rennwochenenden, die werden wie eine kleine Extra-Weltmeisterschaft», grinste Tardozzi beim Treffen mit SPEEDWEEK.com auf der Insel Lombok, wo am kommenden Wochenende der Indonesien-GP stattfindet. «Pecco leistete unglaubliche Arbeit. Ich war deswegen so glücklich, weil wir nach sechs Monaten voller Stress endlich das gefunden haben, was wir dauernd versprachen. Wir wollten versuchen, Pecco zurückzubringen – das ist uns gelungen. Sechs Monate lang gaben wir Versprechen ab, dauernd haben wir den Journalisten und Fernsehleuten erzählt, dass wir Pecco vertrauen und wissen, dass er schnell ist. Einige Leute haben diese Beteuerungen nicht mehr geglaubt – aber wir haben es geschafft.»
Bei Ducati wird ein Riesengeheimnis darum gemacht, was am Motorrad verändert wurde, um Bagnaia das Gefühl zurückzubringen, mit dem er 2022, 2023 und 2024 so schnell und erfolgreich war.
Eindeutig ist Tardozzi hingegen in seiner Aussage, weshalb es so lange dauerte, um die Lösung zu finden. «Die MotoGP-Regeln funktionieren perfekt», betonte der 66-Jährige. «Sie helfen Marken sehr, die sich in einer schwierigen Lage befinden. Jeder kann sehen, wie sich Honda entwickelt hat. Wir sind im Konzessionsrang A. Das bedeutet, dass wir null probieren dürfen. Manchmal brauchen solche Dinge Zeit. Du musst herausfinden was los ist, und dann verschiedene Sachen versuchen. Nur weil es um eine kleine Sache geht, bedeutet das nicht, dass diese leicht zu finden ist. Manchmal macht es das sogar schwieriger. Wenn du einen Weg finden willst, einem Fahrer zu helfen, dann musst du verschiedene Dinge ausprobieren. Und das ist während eines Rennwochenendes so gut wie unmöglich. Wir brauchten so lange, weil wir nach Misano kommen mussten, um dort einen ganzen Tag zu haben, um Verschiedenes auf angemessene Weise zu testen.»