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Sterlacchini (Aprilia): Nicht nur auf Ducati schauen

Von Stephan Moosbrugger
Fabiano Sterlacchini

Fabiano Sterlacchini

In der MotoGP-Saison 2025 konnte sich Aprilia als zweite Kraft hinter Ducati etablieren. Was Technik-Direktor Fabiano Sterlacchini zu den Erfolgen sagt und wie ein weiterer Schritt nach vorn gelingen soll.

Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi sorgte mit seinem Speed, Top-Platzierungen und Siegen bei der Truppe aus Noale regelmäßig für Jubelstürme. Auch Trackhouse-Pilot Raul Fernandez hatte eine starke zweite Saisonhälfte und holte auf Phillip Island seinen ersten MotoGP-Sieg. Bezzecchi beendete seine erste Saison mit Aprilia auf Gesamtrang 3, in der Konstrukteurswertung konnte der italienische Hersteller KTM abhängen und Platz 2 hinter Ducati erzielen.

Die Aprilia RS-GP ist zu einem schlagkräftigen Paket gereift, das auf allen Strecken konkurrenzfähig ist. Insbesondere hinsichtlich der Aerodynamik ist das Bike in der MotoGP zur Referenz geworden. Wieviel fehlt Aprilia auf Ducati? «Das ist die falsche Frage», lachte Aprilia-Technik-Direktor Fabiano Sterlacchini. «Es gibt nur einen Weg, um seine Performance zu verbessern: man muss diese im Vergleich zum vorherigen Motorrad aus dem eigenen Haus vergleichen. Wenn wir unser derzeitiges Level ansehen, dann ist es sehr wichtig, dass wir 2026 auf demselben Niveau beginnen, das wir zum Ende dieser Saison hatten. Wir haben nach Valencia einige Lösungen gebracht – wie man sehen konnte ein paar Sachen hinsichtlich der Aerodynamik. Mit Jorge (Martin) haben wir auch einen anderen Rahmen getestet. Wir haben einige Anpassungen gemacht, die radikaler waren als an einem normalen Rennwochenende. Das alles diente zur Vorbereitung auf die nächste Saison.»

«Mit Sicherheit haben wir gezeigt, dass wir unser Level sehr gesteigert haben – wir sind an den anderen näher dran», meinte Sterlacchini weiter. «Aber auch die Performance von Honda mit Mir und manchmal Marini oder KTM, speziell mit Acosta, lässt Wachstum erkennen. Wir müssen uns deshalb mit der gesamten Meisterschaft beschäftigen, nicht nur mit Ducati. Aber wie ich schon sagte, müssen wir uns an dem Level orientieren, das wir momentan haben.»

Beim MotoGP-Test in Valencia am Dienstag kamen unterschiedliche Aerodynamik-Varianten zum Einsatz. So waren Bezzecchi und Martin mit zwei auffälligen Heckvarianten unterwegs, die sich stark von der 2025er-Verkleidung unterschieden. Welches Ziel soll mit dieser neuen Aerodynamik erreicht werden? «Einer der Schwerpunkte bei der Entwicklung einer Aerodynamik ist es, die Oberfläche zu vergrößern. In Sachen Performance wird die Rundenzeit damit nicht sehr verbessert, aber es fällt den Fahrern leichter zu überholen und sich das Rennen einzuteilen», erklärte der Italiener. «Gleichzeitig wird der Luftwiderstand erhöht, was sich gegenteilig auf einen höheren Top-Speed auswirkt. Dafür kann man damit die Performance auf der Bremse verbessern. Wir versuchen, die besten Aerodynamik-Werte in allen Phasen beim Fahren zu erreichen.»

Für das Jahr 2025 hat sich Aprilia in der MotoGP neu aufgestellt. Sterlacchini, der in den vorangegangenen drei Jahren für das MotoGP-Projekt von KTM verantwortlich war und früher die rechte Hand von Gigi Dall'igna bei Ducati Corse war, wurde von Aprilia Racing zum neuen Technik-Direktor bestellt. Daneben kamen viele weitere neue Teammitgliedern dazu – mit Bezzecchi und Martin auch zwei neue Fahrer.

Wurden in der Saison 2025 die Ziele erreicht, die sich Sterlacchini am Beginn vorgenommen hatte? «Um ehrlich zu sein, war es sogar etwas mehr. Für mich war es realistisch, dass wir mit den Fahrern, die wir zur Verfügung hatten, zwischen den Top-5 und dem Fahrer-WM-Titel kämpfen und versuchen, Zweiter in der Herstellerwertung zu werden. Es war sehr gut und lief besser als wir erwartet hatten», freute sich Sterlacchini.

Das Ganze wurde mehr oder weniger ohne den dauerverletzten Weltmeister von 2024, Jorge Martin, erreicht.

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