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Valentino Rossi: «Bestzeit – ein einmaliges Gefühl!»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi auf dem Circuit de Catalunya

Valentino Rossi auf dem Circuit de Catalunya

Zwar liess sich Jorge Lorenzo nur um 0,049 sec abschütteln. Aber eine Tagesbestzeit im Trockenen hat Valentino Rossi seit drei Jahren nicht mehr erlebt.

Valentino Rossi hat mit seiner Freitag-Bestzeit auf dem anspruchsvollen, 4,727 km langen Circuit de Catalunya alle Kritiker zum Schweigen gebracht, die ihm nach den zwei desaströsen Ducati-Jahren mit insgesamt nur drei Podestplätzen die Rückkehr an die Weltspitze nicht mehr zugetraut haben. Rossi fuhr im zweiten freien Training 1:42,297 min. «Aber ich bin mir bewusst, dass ich im Qualifying am Samstag 1:41 schaffen muss, wenn ich in die erste oder zweite Reihe kommen will», stellte Rossi fest.

Aber der neunfache Weltmeister und 105-malige GP-Sieger bemühte sich redlich, seine Aussichten für das restliche Wochenende kleinzureden. Denn er weiss: Mit einer Bestzeit, noch dazu mit dem winzigen Vorsprung von 0,049 sec auf Lorenzo, wachsen die MotoGP-Bäume noch nicht in den Himmel. «Ich bin mit dem heutigen Resultat sehr happy, auch wenn erst Freitag ist. Aber an der Spitze zu sein, ist ein grossartiges Gefühl. Wir haben uns bei den letzten Rennen schrittweise gesteigert. Und ich bin vorsichtig geworden, denn wir haben in diesem Jahr am Freitag immer besser ausgesehen als am Samstag. Schon in Mugello haben wir ein gutes Training absolviert. Aber wenn man sich an erster Stelle befindet, hat das einen noch viel besseren Geschmack.»

Rossi: Er übte fürs Qualifying

«Wir haben die Sektoren 1 und 3, wo ich mich klar steigern muss», erzählte Valentino Rossi. «Dafür bin ich besonders im Sektor 2 sehr schnell, auch in Sektor 4 bin ich konkurrenzfähig. Wir brauchen hier zuerst einmal ein gutes Set-up für eine einzelne Quali-Runde, dann ausserdem eine erstklassige Abstimmung für die Rennpace.»

Weil er sich seine Chancen für Sonntag nicht dauernd von siebten und achten Startplätzen ruinieren lassen will, übte Rossi am Ende des zweiten Freitag-Trainings schon mal fürs Quali. «Ich bin zuerst 15 Runden mit harten Reifen gefahren, dann noch rasch eine Quali-Simulation mit weichen Reifen. Ich wollte wissen, ob ich in einer einzigen fliegenden Runde meine Zeit verbessern kann. Dieser Quali-Test hat recht gut geklappt.»

«Heute bin ich viel mit den harten Reifen gefahren, Jorge hat genau das Gegenteil gemacht und ist nur mit den weichen Mischung draussen gewesen», schilderte Rossi. «Die Reifenwahl wird für das Rennen eine bedeutende Rolle spielen. Es wird schwierig, die richtige Reifenentscheidung zu treffen. Zuerst muss ich mir morgen eine vernünftige Startposition sichern, nachher geht es um die beste Reifenwahl fürs Rennen.»

«Es ist ein Vergnügen, mit der Yamaha hier in Barcelona zu fahren», versicherte Valentino. Dann verriet er, dass er ein anderes Set-up bevorzugt als Lorenzo und Crutchlow. «Da geht es um eine andere Gewichtsverteilung, um die Position von Hinterrad und Vorderrad, also um den Radstand, weil wir die Balance verbessern wollen. Ausserdem haben sie ein etwas anderes Vordergabel-Modell eingebaut. Kleinigkeiten... Heute bin ich mit jedem Run schneller geworden, das haben wir schon lange nicht mehr erlebt», freute sich der Yamaha-Star. «Aber es ist nicht einfach, nach zwei solchen Jahren wieder an die Weltspitze zurückzukehren. Und noch schwieriger ist es, das Potenzial dieses Motorrad zu 100 Prozent auszuschöpfen, wie es Jorge tut. Ich brauche noch Zeit, wenn ich dauerhaft auf diesen Level kommen will.»

Übrigens: Die letztes Tagesbestzeit gelang Rossi in Silverstone im Regen.



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