Martin Bauers Team: Die Krux mit dem Benzinverbrauch

Von Matthias Dubach
Martin Bauer beim zweiten MotoGP-Einsatz in Valencia

Martin Bauer beim zweiten MotoGP-Einsatz in Valencia

Bei seinen MotoGP-Einsätzen auf S&B-Suter ist Bauer mit 19 Litern Kraftstoff ausgekommen, obwohl 24 Liter erlaubt wären. Remus-Racing-Technikchef Fritz Schwarz erklärt, was dahinter steckt.

Nach den ersten beiden MotoGP-Rennteilnahmen in Brünn und Valencia 2013 plant die österreichische Formation Remus Racing, dieses Jahr in Assen, auf dem Sachsenring, Brünn, Misano und Valencia mit einer Wildcard dabei zu sein. Aus IRTA-Kreisen ist zu hören, dass noch kein offizielles Gesuch für einen dieser GP eingegangen sei, obwohl Wildcards beliebig früh vor dem Rennen beantragt werden können. Der Assen-GP findet allerdings erst in rund fünf Monaten statt, für Pilot Martin Bauer sind auch noch keine Testfahrten angesetzt.

Technikchef Fritz Schwarz will erst testen, wenn das Paket geschnürt ist. Am wenigsten Kopfzerbrechen bereitet Schwarz der Motor. Der begnadete Tuner kitzelte bereits für das Rennen in Valencia 244 PS aus dem BMW-Aggregat. Ausserdem ist das Wildcard-Team nicht an das Limit im Open-Reglement von zwölf Motoren pro Saison gebunden. Schwarz: «Wir dürfen pro Wochenende drei Motoren neu verplomben. Ich habe drei Motoren, zwischen den Rennen kann ich daran arbeiten. Damit kommen wir ohne Probleme aus.»

Gemäss Open-Reglement kann Bauer im Rennen auch 24 Liter Kraftstoff verbrauchen, die Prototypen-Piloten müssen mit 20 Litern klarkommen. «Dazu muss ich aber etwas sagen: Wir sind in Brünn und Valencia mit unter 19 Litern ausgekommen. Es ist eine falsche Ansicht, wenn man glaubt, dass mit mehr Spritverbrauch die Leistung besser wird. In Valencia konnte Martin zum Beispiel erst kurz vor Start/Ziel Vollgas geben, weil vorher das Bike immer gestiegen ist», schildert Schwarz, dessen erklärtes Ziel für 2014 ist, die 244 PS besser auf den Boden zu kriegen.

Der Technikchef erklärt: «Ich habe darüber mit anderen Mechanikern und Cheftechnikern gesprochen, wie sie da vorgehen. Da hiess es, dass sie die durch die Elektronik geregelte Traktion erst einmal sehr weit zurück oder ganz wegnehmen. Dann machen sie mechanisch das Fahrwerk so gut, dass es ein Maximum an Traktion und Beschleunigung gibt und das Bike so wenig wie möglich steigt. Der Rest wird dann über die Elektronik geregelt, so dass der Fahrer stressfreier fahren kann.»

Mit dieser Erkenntnis ist bei Remus Racing klar, dass ohne ein längeres Chassis die Basis für bessere mechanische Traktion fehlt. Die Österreicher wollen deshalb mit einem gestreckten Suter-Chassis aus dem Fundus von Ex-Suter-Kunde Iodaracing weitermachen, derzeit wird über die Übernahme verhandelt. Schwarz: «Mit der ECU alleine kann ich nicht das Motorrad dazu bringen, dass es besser rausbeschleunigt, das muss ich mechanisch machen, mit dem Fahrwerk und der Geometrie. Wir haben deshalb zwei grosse Hauptpunkte. Das eine ist eben der längere Rahmen, um mehr Leistung auf den Boden bringen. Und dazu dann halt die Elektronik.»

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