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Andrea Dovizioso: Weiche Reifen erstmals im Rennen?

Von Nereo Balanzin
Andrea Dovizioso in Texas 2014: Platz 3

Andrea Dovizioso in Texas 2014: Platz 3

Ducati geniesst als Werksteam alle Vorzüge der Open-Class, dazu gehört in Le Mans die extraweiche Option bei den Hinterreifen. Diese sollten hier auch im Rennen taugen. Ein Riesenvorteil.

«Ich habe nicht erwartet, dass ich nach vier Rennen in der WM-Tabelle an vierter Position liegen werde», gibt Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso. «Und Le Mans sollte unserem Motorrad besser liegen als die bisherigen GP-Pisten in diesem Jahr.»

Tatsächlich: Sogar Valentino Rossi fuhr in seinen beiden Ducati-Jahren in Le Mans einen dritten und einen zweiten Platz heraus, Andrea Dovizioso war im Vorjahr hier im Rennen Vierter, im Training Dritter.

Und der Montag-Test in Mugello hat «Dovi» noch mehr Mumm gegeben.

«Unser Test hatte in erster Linie zwei Ziele», schilderte der Italiener. «Wir sind mit unserem momentanen Chassis am Limit angelangt, von den Abmessungen her. Wir konnten nichts Neues mehr probieren. Also haben wir denselben Rahmen genommen, aber er bot uns die Möglichkeit, ein paar neue Experimente zu machen. Die gesammelten Daten werden in unser neues Projekt einfliessen. Nein, ich weiss nicht Genaues darüber... Gigi Dall'Igna ist bei Ducati ohne Vorbehalte eingetroffen. Er wollte zuerst das vorhandene Material testen und ausreizen und dann die Ergebnisse auswerten. Erst danach wollte er sich den Kopf über unser künftiges Motorrad zerbrechen. Inzwischen wissen wir, dass wir beim neuen Bike Geduld haben müssen. Also ist es ganz offenbar keine leichte Aufgabe.»

Dall'Igna hat im SPEEDWEEK.com-Interview bereits in Argentinien Ende April verraten, dass er die neue Ducati GP15 für den Valencia-Test im November auf die Räder stellen will.

«Dovi» nützte aber den Mugello-Test drei Wochen vor dem wichtigen Heim-GP von Ducati auch für einen anderen Zweck. «Für uns war das gleichzeitig eine Pre-race-test. Und zwar ein bedeutungsvoller. Wir sind alle drei schnell gefahren, auch Cal Crutchlow und Andrea Iannone», erzählte Dovizioso. «Aber man soll den Rundenzeiten keine grosse Bedeutung beimessen. Das Wetter hat uns geholfen, es war schön, aber nicht extrem heiss. Es macht deshalb keinen Sinn, über die Rundenzeiten zu diskutieren.»

«Dovi» weiss nicht, ob beim Rennen am 1. Juni ähnliche Verhältnisse herrschen.

Wenn es heisser wird, könnten sich die Vorzeichen umdrehen.

Und was erwartet Ducati von Le Mans? «Bridgestone hat uns gesagt, dass wir hier vielleicht eine einmalige Gelegenheit haben, den extraweichen Hinterreifen im Rennen zu benützen», erklärte Dovizioso. «Der Low-Grip-Belag und die niedrigen Temperaturen könnte es am Sonntag möglich machen. Das wären grossartige Neuigkeiten für uns. Aber man darf nicht vergessen, dass wir hier sehr viel in extremer Schräglage fahren. Das könnte unsere Aufgabe erschweren und die Reifen hinten zu stark beanspruchen. Aber trotzdem, der extraweiche Hinterreifen könnte uns helfen... Le Mans wird der einzige Grand Prix sein in diesem Jahr, wo diese Mischung für die Renndistanz in Frage kommt.»

Zur Erinnerung: Ducati tritt als Factory-Team an, bekommt aber alle Open-Class-Vorzüge, weil 2013 kein MotoGP-Rennen gewonnen wurde.

Das heisst: Die drei Ducati-Stars bekommen eine weichere Hinterreifen-Option als die Werksteams von Honda und Yamaha. Das wirkt sich normal nur in den freien Trainings und im Qualifying vorteilhaft aus.

Aber in Le Mans könnte die extraweiche Konstruktion auch die 28-Runden-Distanz überleben. Das heisst: Dovizioso, Crutchlow und Iannone könnten in den ersten Rennrunden einen Vorsprung auf Márquez, Pedrosa, Rossi und Lorenzo herausfahren, wenn es ihre Startplätze erlauben.

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