Aus Maxtra wird Haojue
Michi Ranseder fährt Haojue 125
Das chinesische Maxtra-125-Team mit Michael Ranseder und Matthew Hoyle trat bei den Valencia-Tests Mitte Februar noch mit schwarz lackierten Verkleidungen auf, aber das Lederkombi von Ranseder zeigte schon die geplanten Teamfarben: blau und orange.
Ranseder blieb mit dem von Jan Witteveen entwickelten Membran-Motor mehr 3,5 Sekunden über der Bestzeit. Offenbar gehen vorläufig durch eine nicht ideal konstruierte Airbox einige PS verloren. «Auf dem Prüfstand haben wir genug Leistung», stellte Ing. Witteveen fest.
Teammanager ist der Engländer Garry Taylor (59), der fast 20 Jahre lang das Suzuki-500-Werksteam leitete und in dieser Funktion 1993 mit Kevin Schwantz Weltmeister wurde. Taylor holte den Briten Steve Harris als Fahrwerkshersteller an Bord. «In der ersten Saison geht es nur darum, zu lernen und zu entwickeln», sagt Taylor.
Das GP-Projekt wird von der chinesischen Grand River Group finanziert, die mit der Zweiradmarke Haojue rund 3 Millionen Kleinkrafträder im Jahr verkauft. Um den Export anzukurbeln, wollte Firmenchef Wang die besser verständliche Marke Maxtra ins Leben rufen.
Aber die Chinesen haben es in fast zwölf Monaten nicht geschafft, sich die weltweiten Markenrechte an diesen Namen zu sichern, einen Ersatznamen haben sie sich auch nicht zurechtgelegt, deshalb wird der 125-ccm-Rennstall in diesem Jahr unter der Bezeichnung «Haojue» in die WM einsteigen. Ganz überraschend kam diese Entscheidung nicht, deshalb war der Truck bei den Valencia-Tests unlackiert, auch Teamuniformen waren nicht zu sehen.
Ob Haojue beim nächsten Test in Portugal antritt, steht noch nicht fest. Es muss neues Material (zum Beispiel Vergaser) angefertigt werden. «Wir stehen am Beginn der Entwicklung und müssen die ersten Rennen als Testfahrten betrachten», weiss Ranseder. «Ich bin froh, wenn wir bei den ersten Rennen ins Ziel kommen.»