Australien-GP: Sauwetter...

Kolumne von Günther Wiesinger
Vor dem Training wurde die Piste bearbeitet

Vor dem Training wurde die Piste bearbeitet

Das erste Freitag-Training auf Phillip Island musste fast zwei Stunden verschoben werden. Es standen tiefe Pfützen, die Verhältnisse waren unzumutbar.

Wer sich im Internet schlau gemacht hatte, wusste schon vor der Abreise in Malaysia, dass den Motorrad-GP-Tross in Australien recht unwirtliches Wetter erwarten würde. 7 bis 11 Grad, heftige Regenfälle und stürmische Wunde waren für den Staat Victoria mit Melbourne und Phillip Island angekündigt.

Seit 21. September herrscht kalendarischer Frühling am anderen Ende der Welt. Entsprechend wechselhaft gebärdet sich das Wetter. In Australien ist dafür bis 21. März Sommer.

Tatsächlich hätte der Airbus 380 der Singapore Airline Mittwochfrüh um 7 Uhr wegen dichten Nebels beinahe nicht auf dem Melbourne International Airport landen können. Es drohte die Umleitung nach Sydney, denn in den frühen Morgenstunden war der Flughafen stundenlang gesperrt – wegen unzureichender Sicht. Doch in letzter Minute bekam der Airbus die Landefreigabe, unter den erleichterten Insassen befand sich auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta.

Am Mittwoch herrschten auf der Insel zwei Autostunden südlich von Melbourne nur 11 Grad, es regnete immer wieder. Am Donnerstag blinzelte mehrmals die Sonne durch. Doch die Wetterprognose für Freitag verhiess wenig Erspriessliches.

Tatsächlich: Wer sich gegen 8.30 Uhr auf den sumpfigen Parkplätzen einfand und 12 Grad Aussentemperatur und Windböen von 50 km/h erlebte, konnte die australischen Supersport-Piloten nur bedauern, die bei tiefen Pfützen und fast winterlichen Verhältnissen ihr erstes Training abspulten.

In der verschlafenen Ortschaft Cowes, rund 15 km von der Rennstrecke entfernt, hatten Fotografen wie Fritz Glänzel längst im Gartencenter die letzten Bestände von wasserdichten Gummistiefeln geplündert, zum Stückpreis von 18.99 Australischen Dollar. Denn wer am Freitag nicht früh genug an der Rennstrecke war, fand eine jämmerliche Sumpfwiese als Parkplatz vor und versank beim Verlassen des Leihwagens gleich einmal bis zur Schienbeinhöhe im Schlamm.

Die Teilnehmer der nationalen australischen Meisterschaftsläufe stürzten in den tiefen Pfützen der Phillip-Island-Piste serienweise, doch es gibt auch bei den Rennfahrern eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Den GP-Piloten wollte niemand solche Verhältnisse zumuten. Also wurde das erste freie 125-ccm-Training von 12.40 Uhr auf 14.30 Uhr verschoben, um den Pfützen zu Leibe rücken und menschenwürdige Verhältnisse herstellen zu können.

Die Piste trocknete zwar auch während des MotoGP-Trainings (es begann um 15.50 Uhr Ortszeit) nicht auf. Und als der Beginn des ersten Moto2-Trainings für Freitag 17 Uhr angesetzt wurde, fürchtete nicht nur Viessmann-Kiefer-Suter-Pilot Stefan Bradl, die Piloten könnten gegen 18 Uhr von der Dämmerung überrascht werden.

Da für Samstag noch heftigere Regenfälle angekündigt wurden, konnte sich kein Fahrer leisten, am Freitag untätig in der Box zu hocken. Das Rahmenprogramm für die Australische Meisterschaft wurde gekürzt. Die drei Freitag-Rennen (Historic, Supersport und Superbike) mussten wegen des verspäteten GP-Trainings ersatzlos gestrichen werden.

Der einzige Lichtblick: Am Sonntag soll sich die Lage bessern, nur Regenschauer, kein Dauerregen mehr.

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